Bei einer höheren Nachfrage an neuen Flugzeugen kommen die Hersteller kaum hinterher, zudem kommt es vermehrt zu Produktionsproblemen. Laut Lufthansa-Chef Spohr hat das auch direkte Auswirkungen auf die Klimaziele.

Zuletzt hatte auch Cathay Pacific mit Lieferengpässen beim Flugzeughersteller Boeing zu kämpfen. Die Lufthansa Group leidet ebenfalls unter den Produktionsproblemen, denn umweltfreundlichere Triebwerke lassen auf sich warten. Wie die Zeit berichtet, gibt Lufthansa-Chef Spohr den anhaltenden Lieferverzögerungen die Schuld an der stockenden Verbesserung der CO₂-Bilanz.

“Unheimlich frustrierend”

Mit der Erholung des Luftverkehrs steigt auch die Nachfrage an neuen Flugzeugen. Es kommt allerdings häufiger zu Lieferverzögerungen seitens der Triebwerk- und Flugzeughersteller, denn Qualitäts- und Produktionsprobleme hindern die Auslieferungen. So hat Airbus bereits im April die Airlines auf unpünktliche Lieferungen bei A320neo Flugzeugen eingestellt. Zudem müssen einige Airlines, darunter auch die Lufthansa, aufgrund von Triebwerkrückrufen beim Airbus A320neo in den nächsten Monaten einige Maschinen grounden. Auch seitens Boeing stehen verspätete Zustellungen im Raum, da unter anderem erneut ein Produktionsproblem bei der Boeing 787 festgestellt wurde.

Die Probleme sind tiefliegend, gehen mehrere Schichten in der Lieferkette hinunter, neue Probleme kommen hinzu.

Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa

Vergangenen Donnerstag äusserte sich der Konzernchef der Lufthansa Group, Carsten Spohr, in Frankfurt zu den Problemen bei der Erneuerung der Flotte. Diese seien nach Gesprächen mit Verantwortlichen in den USA noch offensichtlicher geworden.

Laut Spohr werden auch die Nachhaltigkeitsziele der Lufthansa Group davon beeinflusst, denn Flugzeuge mit neuen Triebwerken können bis zu 25 und 30 Prozent weniger Schadstoffe produzieren. Die Lufthansa Group strebt eine neutrale CO₂-Bilanz bis 2050 an, bis 2030 soll diese aber bereits im Vergleich zu den Werten von 2019 halbiert werden. Aufgrund der Verzögerungen hatte sich die Lufthansa entschlossen, auch die letzten Airbus A380 zu reaktivieren. Erst kürzlich wurde bekanntgegeben, dass die grössten Passagierflugzeuge der Welt auch mit einer neuen Business Class ausgestattet werden sollen.

Fazit zu den Auswirkungen der Lieferprobleme auf die Lufthansa Group

Laut Lufthansa-Chef Spohr kommt es zu Verzögerungen bei der Verbesserung der CO₂-Bilanz, da es aktuell massive Verspätungen seitens von Triebwerk- und Flugzeugherstellern kommt. Probleme bei Zulieferern scheinen die Lufthansa Group besonders zu plagen, denn auch das neue Bordprodukt Allegris soll aufgrund massiver Verspätung erst 2025 eingebaut werden – nachdem es zuvor schon mehrfach nach hinten verschoben wurde. Fraglich ist allerdings, ob eine Verzögerung bei den Nachhaltigkeitszielen allein auf die Lieferkettenprobleme zurückzuführen ist.

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