Die Lufthansa hat sich frisches Geld verschaffen können: Durch die Platzierung einer sogenannten Wandelanleihe, wurden dem Kranich umgerechnet knapp 600 Millionen Euro in die Kassen gespült.

Deutschlands Flag-Carrier braucht dringend Geld und das lässt den Kranich hin und wieder einfallsreich werden. Nun hat die Lufthansa trotz Krise wieder einen Anlauf an der Börse gewagt und sich damit hunderte Millionen Euro sichern können – Dank einer Wandelanleihe. Das berichtet unter anderem das Handelsblatt.

Impfstoff-Ankündigung beflügelt den Kranich

Die Lufthansa hat zum ersten Mal seit ihrer staatlichen Rettung den Sprung auf den Kapitalmarkt gewagt und eine Wandelanleihe platziert. Wie die Fluggesellschaft am Dienstag mitteilte, verdiente sie mit der nachrangigen und unbesicherten Wandelanleihe 600 Millionen Euro (knapp 650 Millionen Franken). Offenbar war der Zeitpunkt der Wandelanleihe gut gewählt: Die Hoffnung, des jüngst angekündigten Impfstoffes gegen das Coronavirus, der auch die Börse beflügelte, stärkt das Vertrauen der Lufthansa-Anleger. Die Aktienkurse stiegen am Montag in die Höhe, nachdem der Mainzer Pharmakonzern Biontech ankündigte, in den USA die Zulassung eines Impfstoffs beantragen zu wollen. Am Dienstag stieg der Kurs der Lufthansa-Aktie um 7,1 Prozent auf 9,54 Euro (10,30 Franken).

Die in fünf Jahren fällige Wandelanleihe wurde von den Anlegern so gut aufgenommen, dass Lufthansa bei der Emission die Konditionen für sich selbst verbesserte. Der Konzern senkte die zu zahlenden Zinsen auf nur noch zwei von ursprünglich 2,75 Prozent. Ausserdem erhöhte der Kranich das Gesamtvolumen von zuvor rund 525 Millionen Euro (etwa 567 Millionen Franken). Das mit der Anleihe eingenommene Geld soll nach Angaben der Lufthansa fuer “allgemeine Geschäftszwecke” verwendet werden. Die Fluggesellschaft kämpft mit den Folgen der Corona-Pandemie und erhielt im Frühjahr von Deutschland, Österreich, der Schweiz und Belgien staatliche Hilfen in Höhe von insgesamt neun Milliarden Euro. Damals hatte das Unternehmen wegen der hohen Geschäftsrisiken in der Corona-Krise keinen Zugang mehr zu privatem Kapital.

Finanzspritzen sollen bis Ende 2021 reichen

Lufthansa-Chef Carsten Spohr geht davon aus, dass die Liquidität von zehn Milliarden Euro Ende September bis zum Winter 2021 reichen wird. Notverkäufe von Töchtern werde es nicht geben, betonte Spohr kürzlich. Die Lufthansa verliert stündlich eine halbe Million Euro durch den ruhenden Flugverkehr. Seit Anfang des Jahres beläuft sich der Verlust auf insgesamt 5,6 Milliarden Euro (knapp 6,05 Milliarden Franken). Konzernweit sollen zehntausende Arbeitsplätze abgebaut werden.

Anleger in Wandelanleihen haben das Recht, ihre Aktien innerhalb einer bestimmten Frist zu einem festen Umtauschverhältnis in Aktien des Unternehmens umzutauschen. Die Wertpapiere haben in der Regel niedrigere Zinssätze als normale Anleihen, da der Inhaber die Vorteile der Umwandlung in Aktien hat.

Fazit zur Lufthansa-Wandelanleihe

Die Lufthansa zeigt sich aktuell sehr einfallsreich, wenn es um die Beschaffung neuen Kapitals in der für die Luftfahrt schwersten Krise aller Zeiten geht. Nun konnte sich der Kranich mit der Platzierung der Wandelanleihe erneut frisches Geld sichern, dass dem Unternehmen durch die dunkelste Zeit helfen soll, nachdem die Börse durch die Impfstoff-Ankündigung einen heftigen Aufschwung erlebte.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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