Die Lufthansa befindet sich seit geraumer Zeit im Clinch mit ihrer eigenen Tochtergesellschaft LSG Sky Chefs. Seitdem der Kranich plant, die Catering-Sparte zu verkaufen, gehen die Mitarbeiter regelmässig auf die Barrikaden.

So auch an diesem Freitag, denn wie zahlreiche Passagiere der First und Business Class berichten, wurden sie von der Lufthansa informiert, dass es auf ihren Flügen keinerlei Catering geben würde. Also weder Essen, noch etwas zu Trinken. Gegenüber der Öffentlichkeit bleibt die Lufthansa dabei wie üblich eines: Still.

Lufthansa rät zur Selbstversorgung

Erstaunlicherweise informiert die Lufthansa über diesen nicht unwichtigen Punkt in keiner Weise auf ihrer Webseite, noch gibt es aktuell Berichte darüber, dass auch Fluggäste der Economy Class, die voraussichtlich genauso betroffen sein werden, von dem überraschenden Streik in Kenntnis gesetzt wurden. Demnach gibt es auf allen Flügen der Lufthansa, abgehend aus Deutschland, weder etwas zu Essen noch etwas zu Trinken, da LSG SkyChefs kein Flugzeug am heutigen Freitag versorgen wird.

Betroffene Passagiere der First und Business Class wurden unterdessen jedoch von der Lufthansa angerufen und auf das Fehlen jeglichen Caterings für den jeweiligen Flug hingewiesen. Betroffenen Passagieren wird empfohlen, sich vor dem unversorgten Flug selbstständig Essen und Getränke zu kaufen. Die Kosten dafür würde der Kranich nach eigener Aussage später zurückerstatten. Dabei ist diese Arbeitsverweigerung nur eine von vielen Arbeitskampfmassnahmen, die die Mitarbeiter der LSG in diesem Jahr bereits durchzogen. Und wie schon zuvor, hüllt sich die Lufthansa auch ein weiteres Mal gänzlich in Schweigen gegenüber der Öffentlichkeit.

Nur noch ein Interessent verblieben

Die Lufthansa plant schon seit längerem ihren hauseigenen Caterer LSG SkyChefs zu verkaufen. Anfangs gab es denn auch einige Interessenten an dem profitablen Unternehmen, so sollen unter anderem das österreichische Do & Co Catering, sowie dnata aus Dubai an der Kranich-Sparte interessiert gewesen sein. Inzwischen soll aber nach Medienberichten nur noch ein Bieter verblieben sein: Die Schweizer Firma Gate Gourmet ist demnach nach wie vor an einer Übernahme von LSG SkyChefs interessiert.

Gate Gourmet ist dabei schon jetzt das weltgrösste Catering-Unternehmen der Luftfahrtbranche und würde sein Monopol durch die Einverleibung von LSG enorm ausbauen können. Das könnte freilich auch für die Lufthansa bedeuten, dass sich die Airline selbst von Gate Gourmet abhängig machen würde. Besonders mit Blick auf die Preisgestaltungen, haben Airlines durch solche Monopolstellungen wenig bis gar keine Alternativen oder einen Handlungsspielraum, wonach sich Lufthansa mit einem Verkauf an die Schweizer quasi selbst “ins eigene Bein schiessen” könnte.

Fazit zum Streik von LSG SkyChefs

Bei der Lufthansa und ihren Beschäftigten geht es aktuell drunter und drüber. Dieses Mal ist es wieder der hauseigene Caterer, der mit Arbeitskampfmassnahmen den Kranich gehörig unter Druck setzt. Und die Lufthansa selbst? Bleibt still und informiert scheinbar lediglich Passagiere der höheren Reiseklassen über den Streik der LSG SkyChefs, ohne in irgendeiner Weise die Öffentlichkeit in Kenntnis zu setzen. Also auch in diesem Falle “alles wie gehabt”. Die Lufthansa sollte endlich ihre Baustellen in den Griff bekommen, denn so kann es für alle Seiten definitiv nicht weitergehen, schliesslich drohen auch vonseiten der UFO erneute Streiks. Und wer weiss was sonst noch so auf die Passagiere der – nach Skytrax – “Fünf-Sterne-Airline” zukommen wird.

Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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