Lissabon verzeichnet erneut stark ansteigende Zahlen der Neuinfektionen aufgrund einer Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus – als Folge wird die Stadt zwei Tage lang abgeschottet.

Die Delta-Mutation des Coronavirus wurde erstmals in Indien entdeckt und breitete sich relativ schnell aus, sodass auch erste Fälle in Deutschland und der Schweiz nachgewiesen werden konnten. Auch in Lissabon stiegen in den vergangenen Tagen die Infektionszahlen unverhältnismässig in die Höhe, nachdem das gesamte Land die Lage in den vergangenen Wochen gut unter Kontrolle gebracht hat. Grund dafür dürfte die höhere Ansteckungsgefahr der Mutation sein, die Lissabon nun zu einem zweitägigen Lockdown bewegt, wie RND berichtet.

Rasant steigende Infektionszahlen

Bereits gegen Ende des vergangenen Jahres hatte Portugal, bis in die ersten Monate des neuen Jahres, mit einer enormen Ausbreitung des Coronavirus und stetig steigenden Zahlen der Infektionen zu kämpfen. Nachdem der rund fünfeinhalb monatige Dauerlockdown am 1. Mai 2021 aufgehoben wurde, schien sich die Situation ähnlich wie in vielen weiteren Ländern zu beruhigen – zumindest bis die Delta-Mutation kürzlich die Hauptstadt erreichte. Die Zahl der Neuinfektionen stieg im Grossraum Lissabon in den vergangenen Tagen rapide an und mit ihr ebenfalls die grösser werdende Sorge um eine nächste Infektionswelle. Portugal sieht eine kurzzeitige Abschottung der Stadt somit als unumgänglich und kündigt diese für das kommende Wochenende an.

Am Donnerstag konnte die portugiesische Hauptstadt die höchste Zahl der Neuinfektionen seit Februar verzeichnen – Grund dafür ist die enorme Ansteckungsgefahr der mutierten Coronavirusvariante. Demnach stieg die Zahl der Neuinfektionen an diesem Tag auf rund 928 Infizierte innerhalb von 24 Stunden an. Besonders besorgniserregend ist dabei, dass diese Zahl der Infizierte rund 75 Prozent aller Coronafälle im gesamten Portugal ausmachen.

Um eine weitere Ausbreitung auch auf andere Regionen ausserhalb des Grossraums Lissabons zu vermeiden, beschliesst die Stadt einen zweieinhalb tägigen Lockdown. Damit dürfen Bewohner der Innenstadt, sowie des Grossraums Lissabon ab dem heutigen Nachmittag nicht mehr die Stadt verlassen. Ebenso sind Reisen und Besuche von ausserhalb strengstens untersagt. Geplant ist eine Umsetzung bis zum kommenden Montagmorgen. Für die lokale Hotellerie und Tourismusbranche heisst es also erneut: Abwarten und Hoffen.

Auch in Deutschland steigt die Sorge um die neue Delta-Mutation des Coronavirus. Nachdem vereinzelt erste Fallzahlen aufgetreten sind und ebenfalls ein Ausbruch an einer Dresdener Schule gemeldet wurde, sieht sich die Bundesregierung zu vorsorglichen Massnahmen gezwungen. Auch die Bundesländer forderten infolge der Ausbreitung erneut eine Verschärfung der erst kürzlich gelockerten Einreisebeschränkungen, um die Delta-Variante bestmöglich eindämmen zu können – jedoch ohne Erfolg.

Fazit zur Abschottung Lissabons

Infolge der steigenden Infektionszahlen schottet sich Lissabon für rund zweieinhalb Tage ab, um eine weitere Ausbreitung der Delta-Mutation auch auf andere Regionen Portugals zu vermeiden. Sicherlich ein notwendiger Schritt um die Situation erneut schnellstmöglich in den Griff zu bekommen, jedoch ein herber Rückschlag für die lokale Tourismusbranche. Die gewonnene Hoffnung auf eine schnelle Besserung für die Reisebranche dürfte somit erst einmal auf Eis gelegt sein. Weitere Entwicklungen sind abzuwarten. Für die lokalen Anwohner und die Tourismusbranche bleibt lediglich eine schnelle Eindämmung der Mutation zu hoffen.

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