Die International Air Transport Association (IATA) hat die weltweiten Regierungen aufgefordert, die Kosten für COVID-19-Tests zu senken, damit sie für Reisende nicht „unerschwinglich“ sind.
Die IATA hat jüngst erklärt, dass COVID-19-Tests „sowohl erschwinglich als auch zeitnah, weithin verfügbar und effektiv“ sein müssen, um „einen effizienten Neustart des internationalen Reiseverkehrs“ zu ermöglichen und richtete sich damit direkt an die Länder weltweit. Das berichtet unter anderem breakingtravelnews.com.
PCR-Tests machen Flugreisen deutlich teurer
Die IATA hat die Kosten für PCR-Tests in 16 Ländern untersucht und festgestellt, dass der Preis je nach Markt teils sehr stark variiert, wobei Frankreich das einzige Land ist, das der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nachgekommen ist, dass der Staat die Kosten für die Tests für Reisende trägt – auch jene für PCR-Tests. Das Europäische Parlament befasst sich ebenfalls mit der Situation und forderte letzte Woche, dass die Tests in der gesamten EU universell, zugänglich, rechtzeitig und kostenlos sein sollten. Die Kosten für PCR-Tests variierten in den anderen 15 Märkten von einem durchschnittlichen Minimum von knapp 82 Franken bis zu einem durchschnittlichen Maximum von fast 192 Franken. Beispielsweise kostet ein PCR-Test in Australien umgerechnet etwas mehr als 70 Franken, in Japan jedoch fast 255 Franken, obwohl die Daten darauf hinweisen, dass die Lebenshaltungskosten in Sydney und Tokio ähnlich hoch sind.
Die in der Stichprobe erfassten Märkte waren die Schweiz, Deutschland, Australien, Brasilien, Frankreich, Indonesien, Japan, Malaysia, Neuseeland, Philippinen, Singapur, Südkorea, Thailand, Grossbritannien, USA und Vietnam. Während nicht alle diese Märkte PCR-Tests verlangen, bedeuten die Anforderungen vieler Staaten für PCR-Tests, dass erschwingliche Optionen für eine Reiseerholung jedoch notwendig sind.
Bis zu 90 Prozent höhere Kosten
Die IATA stellte fest, dass selbst der günstigste PCR-Test, wenn er zu den durchschnittlichen Flugpreisen addiert wird, die Flugkosten für Einzelpersonen erheblich erhöhen würde. Ein durchschnittliches One-Way-Flugticket (einschliesslich Steuern und Gebühren), das vor Ausbruch der Pandemie laut IATA gut 182 Franken kostete, würde sich mit dem PCR-Test auf 263 Franken erhöhen, was einem Anstieg von 45 Prozent entspricht. Wenn ein zweiter Test bei der Ankunft erforderlich ist, würde dies auf über 345 Franken ansteigen – ein Anstieg von 90 Prozent – während zwei Tests in jede Richtung dazu führen würden, dass ein individueller Rückflug sogar über 690 Franken kosten würde. Bei Familienreisen steigt eine Reise für vier Personen von durchschnittlich 1‘460 Franken vor der Pandemie (basierend auf durchschnittlichen Ticketpreisen von 182 Franken) auf gut 2’772 Franken, wobei die Tests etwa 1‘315 Franken davon ausmachen.
Fazit zu den Daten der IATA
Die erhobenen Daten der IATA sind auf der einen Seite sicherlich nicht allzu erschreckend, aber auf der anderen Seite führen sie einem nochmal deutlich vor Augen, wie tief ein Flugreisender eigentlich in die Tasche greifen muss, wenn dieser eine Reise antreten möchte. Nicht nur in der Schweiz, auch in vielen anderen Ländern weltweit, sind die Kosten der PCR-Tests teils enorm. Hier ist das Beispiel Frankreichs natürlich löblich und es bleibt zu hoffen, dass auch die Forderungen der EU umgesetzt werden.