Um die Sicherheit für Passagiere an Schweizer Flughäfen zu erhöhen, wird per 2022 der Hintergrundcheck des Flughafenpersonals verstärkt.
Die Sicherheit an Schweizer Flughäfen und im Cockpit von Schweizer Airlines bekommt Schritt für Schritt einen noch höheren Stellenwert. Nachdem erst kürzlich neue Sicherheitsregeln im Cockpit in die Schlussabstimmung gegangen sind, wird nun per 2022 auch der Hintergrundscheck vom Flughafenpersonal erhöht. Dabei wird neu untersucht, ob Personen mit Zugang zum Sicherheitsbereich in polizeilichen oder nachrichtendienstlichen Datenbanken registriert sind, wie SRF berichtet.
Hintergrundchecks gegen Terrorismus und Kriminalität
Ähnlich wie bei den neuen Sicherheitsregeln im Cockpit entstanden auch die Anpassungen des Hintergrundchecks durch eine Angleichung an die Regeln in der Europäischen Union. Bereits jetzt werden die Strafregister und der Lebenslauf der Mitarbeitenden an Schweizer Flughäfen geprüft. Doch per 2022 werden diese Regeln verschärft. Geltend sind die Regeln für Personen mit Zugang zum Sicherheitsbereich in einem der Schweizer Flughäfen mit internationalen Flügen. Eine genauere Prüfung der Mitarbeitenden müssen also zukünftig die folgenden Flughäfen umsetzen, Genf, Lugano, St. Gallen-Altenrhein, Sion, Bern und Zürich.
Dazu gehören Piloten, das Kabinenpersonal, IT-Verantwortliche auf einem Flugplatz oder Cargo-Mitarbeiterinnen.
Christian Schubert vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl)
Zusätzlich wird beim oben genannte Personal neu geprüft, ob sie in einer polizeilichen oder nachrichtendienstlichen Datenbank registriert sind. Für diesen Aufwand müssen die Flughäfen jeweils selbst aufkommen, was einen deutlichen Mehraufwand bedeutet. Doch die Schweizer Flughäfen sind sich mehrheitlich einig, dass sich die Mühe lohnt.
Kritische Stimmen zur Neuerung
Nicht nur die Flughäfen äussern sich positiv über die verstärkten Hintergrundchecks, auch der Pilotenverband Aeropers betont die Wichtigkeit der Sicherheit an Flughäfen:
Wir sind deshalb froh, dass alle, die Zutritt zum Sicherheitsbereich haben, durch einen Hintergrundcheck geprüft werden.
Thomas Steffen vom Pilotenverband Aeropers
Nicht ganz so erfreut zeigt sich die Sektion Luftverkehr des VPOD. Der Gewerkschaftssekretär Stefan Brülisauer ist ebenfalls für eine vertiefte Sicherheitsüberprüfung, sieht jedoch ein Risiko der Diskriminierung in der Umsetzung. Er spricht von vorgefallen Entlassungen oder Entzügen der Zutrittsberechtigung aufgrund eines religiösen Hintergrunds.
Fazit zur verstärkten Hintergrundchecks vom Schweizer Flughafenpersonal
Der bereits bestehende Hintergrundcheck an Schweizer Flughäfen wird an die Regeln der Europäischen Union angeglichen. Dies bedeutet, dass bereits seit Beginn von 2022 die Mitarbeitenden mit Zugang zum Sicherheitsbereich stärker unter die Lupe genommen werden. Die Flughäfen zeigen sich mehrheitlich erfreut über die Änderung zugunsten von einer erhöhten Sicherheit an Schweizer Flughäfen, jedoch wird die Gefahr von Diskriminierung betont.