Die anhaltende heftige Diskussion um das Thema Klimaschutz hält momentan vor allem die Luftfahrt in Atem, die aktuelles Ziel der gesamten Debatte zu sein scheint.

Dabei machen die Diskussionen rund um die Auswirkungen der Luftfahrt auf unser Klima auch vor unseren britischen Nachbarn nicht Halt. Hier wird aktuell gar über eine Steuer gesprochen, die besonders auf die Vielflieger abzielt.

15 Prozent für 70 Prozent der Luftfahrt-Emissionen verantwortlich

In Grossbritannien ist es eine Tatsache, dass nur ein kleinerer Teil der Bevölkerung überhaupt fliegt, dieser aber umso mehr. Deswegen diskutiert neben der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich nun auch vermehrt Grossbritannien über die Einführung eine zusätzlichen Abgabe auf die Luftfahrt aufgrund der Klimaschädlichkeit durch selbiger. Doch dabei gibt es einen grossen Unterschied zu den geplanten Steuern und Abgaben, wie es sie zum Beispiel hierzulande gibt (und noch erhöht werden sollen): Denn auf der britischen Insel sollen nicht gänzlich alle Passagiere, oder die Flüge im Allgemeinen mit einer Zusatzsteuer belegt werden, sondern gezielt Menschen, die viel und häufig fliegen.

Diese Ökosteuer für Vielflieger ist vor allem deswegen im Gespräch, da bei dem Noch-EU-Mitglied nur 15 Prozent der Fluggäste insgesamt für beachtliche 70 Prozent des gesamten Flugverkehrs von und nach Grossbritannien verantwortlich sind. Die Analyse, die von der britischen Regierung selbst in Auftrag gegeben wurde, zeigt ausserdem, dass gut 56 Prozent der Inselpassagiere dabei nicht mal über die Landesgrenzen hinaus fliegen, sondern nur innerhalb dieser im Flugzeug unterwegs sind. Besonders aufgrund dieser Zahlen hat ein Komitee für Klimaschutz der Regierung den Vorschlag einer solchen Steuer für Vielflieger unterbreitet.

Mögliche Umsetzung noch völlig unklar

Die Schlussfolgerung, die das “Committee on Climate Change” daraus zieht ist freilich, das sich nur ein kleiner, wohlhabender Teil der britischen Bevölkerung für einen Grossteil, der durch die Luftfahrt verursachten klimaschädlichen Emissionen, verantwortlich zeichnet. Durch eine mögliche Vielflieger-Steuer erhofft sich das Komitee eine Reduzierung der Nachfrage nach Flugreisen bei eben jener Bevölkerungsgruppe. Die britische Regierung möchte sich den Vorschlag indes genauer anschauen und analysieren.

Allerdings ist dabei noch völlig unklar, wie eine solche Zusatzsteuer in der Realität aussehen könnte und Fragen, ob auch geschäftliche Flugreisen besteuert würden, blieben zunächst offen. Jedoch bietet das Committee on Climate Change ausserdem noch zwei Alternativen in Form einer Besteuerung, die nur die Airlines selbst betrifft, oder die eine Reduzierung der sogenannten Slots an den Flughäfen Grossbritanniens vorsieht, an.

Fazit zum Vorschlag des Komitees für Klimaschutz

Der Vorschlag des Komitee für Klimaschutz in Grossbritannien mag auf den ersten Blick eine guter und vor allem gerechter Vorschlag zu sein, nur bleibt am Ende die Frage, ob sich die wohlhabende Bevölkerung nicht auch in Zukunft die Flüge nicht nur leisten kann, sondern auch wird und ob solch eine Abgabe womöglich nicht doch die “Falschen” treffen könnte und so ihr Ziel verfehlen würde. Bei einer gründlichen Ausarbeitung könnte sich hierbei aber auch ein interessantes Modell für andere Länder ergeben.

Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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