Aufgrund der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus haben viele Staaten bereits im März ihre Grenzen für Personen aus bestimmten Ländern oder teilweise sogar für alle Touristen geschlossen. Mitte März wurde so auch vom australischen Premierminister gemeinsam mit Neuseeland beschlossen, im Kampf gegen das Virus ebenso ihre internationalen Grenzen zu schliessen. Nun ist bekannt, dass diese so schnell allerdings auch nicht wieder geöffnet werden: Australien hält seine Grenzen nun für mindestens weitere drei Monate geschlossen.
Die Einreise in Australien ist schon seit Mitte März nicht mehr möglich. Viele Fans des Landes fragen sich nun, wann man an diesen wunderbaren Ort wieder zurückreisen kann. Die Antwort ist ernüchternd, denn wie bekannt gegeben wurde, sollen die Grenzen mindestens drei weitere Monate geschlossen bleiben.
Eindämmung des Virus erfolgreich – Grenzen bleiben trotzdem weiter geschlossen
Australien hat seine Grenzen schon im März für Nicht-Staatsbürger geschlossen. Als Grund für die drastischen Grenzschliessungen hat der australische Premierminister Scott Morrison genannt, dass die meisten Coronapatienten im Ausland in Kontakt mit dem Erreger gekommen seien und diesen dann bei der Einreise nach Australien mitgebracht hätten. Dort haben sie dann etliche Kontaktpersonen angesteckt und so das Virus verbreitet.
Die Massnahme scheint zu wirken: Australien leistet gute Arbeit bei der Eindämmung des Virus. Wie bei Bloombergberichtet wird, konnte das Land die Infektionsrate bei unter 1 Prozent an elf aufeinanderfolgenden Tagen halten – ein grosser Erfolg. Somit konnte das Land bisher ähnliche Auswirkungen wie beispielsweise in Italien vermeiden.
Auch wenn das Land Erfolge feiert und infolgedessen andere Massnahmen im Laufe der Zeit gelockert werden dürften, ist eine Wiedereröffnung der Grenzen aufgrund der hohen Infektionsgefahr durch Reisende weiterhin geschlossen.
Australiens Chefarzt, Dr. Brendan Murphy, sagte dazu in einem Statement, dass die Grenzöffnung der letzte Schritt bei der Lockerung der Massnahmen sei und so die Grenzen für mindestens drei bis vier Monate geschlossen bleiben. So möchte Australien einer Wiederausbreitung des Virus entgegenwirken.
“The international situation at the moment is such that any relaxation of border measures would be very risky.” – Brendan Murphy
Ähnliche Einschränkungen wie in der Schweiz
Die Massnahmen der australischen Regierung beinhalteten aber nicht nur Grenzschließungen, sondern ebenfalls ein Kontaktverbot, ähnlich wie in der Schweiz. Dieses Verbot verbietet es, sich in Gruppen anzusammeln. Die Australier dürfen aber aus der häuslichen “Isolation”, um einkaufen zu gehen, zur Arbeit zu fahren oder Arztbesuche zu machen. Schulen sind im Gegensatz zur Schweiz weiterhin geöffnet. Das öffentliche Leben wurde zudem ebenfalls wie in Europa stark eingeschränkt: Alle nicht-essenziellen Geschäfte sind geschlossen, genauso wie Orte öffentlichen Zusammenkommens wie etwa Restaurants, Kneipen, Bars oder Kinos.
Der berühmte Bondi-Beach eröffnet wieder
Nachdem die Kontaktsperren von grossen Teilen der australischen Bevölkerung nicht ernst genug genommen wurden und sich besonders an Orten wie Stränden zunehmend die Massen gehäuft haben und dabei oben genannte Regelungen ignoriert wurden, hatte die Regierung vor einem Monat den berühmten Bondi Beach in Sydney geschlossen. Dieser soll jedoch nächste Woche wieder für sportliche Aktivitäten freigegeben werden. Fraglich ist, ob die Social Distancing Massnahmen bei einer Öffnung des schönen Strandes weiterhin eingehalten werden können.
Fazit zu den weiter andauernden Grenzschliessungen Australiens
Die Grenzen in Australien bleiben wohl weiterhin geschlossen – ob eine Eröffnung dieser nach drei bis vier Monaten wirklich in Betracht kommt, ist fraglich. In Kombination mit den Social Distancing Massnahmen scheint es für Australien zu wirken, vor Allem in Anbetracht der Tatsache, dass die Infektionsrate bei unter ein Prozent gehalten werden konnte. Auch, wenn die lange Dauer der Grenzschliessung einerseits drastisch wirkt und sicherlich viele Australien-Fans trauern lässt, verzeichnet Australien somit trotzdem einen Erfolg bei der Eindämmung des Virus.