Am vergangenen Wochenende kam es zu einer mehrtägigen GPS-Störaktion im Nordosten Europas. Sein Ursprung wird im russischen Kaliningrad vermutet.
Störaktionen des GPS sind keine Neuheit im Flugverkehr. Besonders gegen Ende letzten Jahres äusserte die Lufthansa ihre Besorgnis über vermehrte solcher Beeinträchtigung im Nahen Osten. Doch am 22. März startete nun eine GPS-Störung im Ostseeraum, der über mehrere Tage anhielt. Insgesamt waren über 1.600 Flüge hiervon betroffen, wie aerotelegraph mitteilte.
Auch Teile Deutschlands waren betroffen
Immer öfter werden Manipulationen rund um Signale des Global Positioning System verzeichnet. Dazu kam es auch beim jüngsten europäischen Ereignis, wobei es sich hier spezifisch um GPS-Spoofing handelt. Darunter versteht man die absichtliche Signalstörung des Navigationssystems. Das GPS wird auch von Flugzeugen genutzt und sorgte demnach für Beeinträchtigungen über das letzte Wochenende. Erkennen konnte man das GPS-Spoofing unter anderem auf Flightradar, der Störaktionen in Nordosteuropa von Freitagabend bis Montag vernommen hat.
Auf der oberen Abbildung des Ostseeraums ist erkennbar, dass neben Estland, Schweden oder Polen auch der Nordosten Deutschlands von den Störungen betroffen war. Dazu zählten beispielsweise die Inseln Rügen sowie Usedom. Am weitesten reichte die GPS-Beeinträchtigung dabei Samstagabend, wo Fehlfunktionen bis nach Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg verzeichnet werden konnten. Des Weiteren bestätigt dies die Zunahme der GPS-Manipulation im deutschen Luftraum seit Dezember 2023.
Fraglich ist nach wie vor, woher der Ursprung des Störsignals kommt. Hierbei berichten verschiedene Medien von Spekulationen, die darauf hindeuten, dass die Aktion möglicherweise aus der russischen Enklave Kaliningrad stammen könnte. Jene wird von Polen und Litauen umgeben und war selbst nicht von den Störungen betroffen, wie auf der Grafik ebenfalls zu sehen ist.
Fazit zu den GPS-Störungen in Nordosteuropa
Das letzte Wochenende brachte Beeinträchtigungen des Global Positioning System im Nordosten Europas und beeinflusste mehr als 1’600 Flüge. Aufgrund von Abbildungen, auf denen die von der Systemstörung betroffenen Regionen dargestellt waren, wird von einem Ursprung in Kaliningrad ausgegangen. Denn sämtliche Gebiete rund um die russische Enklave verzeichneten GPS-Störungen, Kaliningrad selbst jedoch keine. Bestätigt kann diese Annahme allerdings nicht werden, weshalb es sich weiterhin nur um Spekulationen handelt.