Frankreichs Gewerkschaften rufen zum landesweiten Streik auf. Auch die französische Luftfahrt tritt in den Streik.
Es gibt kaum ein anderes Land, das so bekannt für das Streiken ist, wie Frankreich. Erst unlängst kam es zu einem landesweiten Streik in Frankreich, sodass am 29. September 2023 viele Teile des französischen Transportwesens stark eingeschränkt waren. Nun soll es erneut zu Arbeitsniederlegungen und Protesten kommen. Auch die Fluglotsen wurde von ihrer Gewerkschaft zum Streik aufgerufen, wie aero.de berichtet.
Einschränkungen im Flugverkehr erwartet
Aktuell ist ein Generalstreik für den 13. Oktober 2023 im öffentlichen Dienst geplant. Der Protest soll neben Bahnen und dem öffentlichen Nahverkehr auch die Luftfahrt umspannen, sodass für kommenden Freitag europaweite Einschränkungen im Flugverkehr zu erwarten sind. Der Pariser Flughafen Orly verringert die Zahl seiner Flüge um 40 Prozent. In Marseille ist eine Reduktion um 20 Prozent vorgesehen und in Beauvais um 15 Prozent. Dies teilte die Zivilluftfahrtbehörde DGAC am Montag in Paris mit.
Auch die Fluglotsengewerkschaft SNCTA hat inzwischen vor, am 13. Oktober 2023 ihre Arbeit ausfallen zu lassen. Ausschlaggebend für diesen Protest ist die allgemeine Unzufriedenheit mit den aktuellen Löhnen. Die Gewerkschaft verlangt eine Lohnerhöhung, um die Inflation bewältigen zu können. Darüber hinaus hatte SNCTA andere Gewerkschaften dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.
Obschon unlängst eine Tarifeinigung mit der Zivilluftfahrtbehörde DGAC erzielt wurde, sieht die Gewerkschaft von ihrem geplanten Streik am 13. Oktober 2023 nicht ab. Die Arbeitsniederlegung der Luftfahrt in Frankreich führte bereits in der Vergangenheit zu diversen Einschränkungen, sodass nicht nur innerfranzösische Flüge und Verbindungen von und nach Deutschland ausgebremst waren, sondern auch Flüge, die den französischen Luftraum lediglich durchqueren wollten, betroffen waren.
In welchem Ausmass weitere Teile des französischen Transportnetzwerks betroffen sein werden, bleibt noch offen. Seitens der Beschäftigten der Pariser Metro soll zumindest noch innerhalb der Rugby-Weltmeisterschaft (in der Zeit bis zum 28. Oktober 2023) gestreikt werden.
Auch Italien und Grossbritannien vom Streiken betroffen
Aber nicht nur in Frankreich kommt es aktuell zu Streiks. Auch in Italien
wollen die Beschäftigten von Fluggesellschaften, Bahnunternehmen und öffentlichem Nahverkehr am 21. Oktober 2023 ihre Arbeit für 24 Stunden niederlegen. Zudem soll dabei der Fährverkehr auf die Inseln betroffen sein. Auch am grössten Londoner Airport ist das Aussetzen der Arbeit geplant. Dem aktuellen Personalmangel geschuldet haben die Mitarbeiter der Gepäckabfertigung am Flughafen London-Heathrow mehrtägige Ausstände angekündigt. Geplant ist der Streik vom 20. Oktober 2023 um 5:30 Uhr bis zum 30. Oktober 2023 um 6 Uhr.
Fazit zum geplanten Generalstreik in Frankreich
Die Forderung nach einer Lohnerhöhung ist eine berechtigte – insbesondere in Anbetracht der Inflationssteigerung. Wie vergangene Protestaktionen gezeigt haben, kommt es in Frankreich ohne Entgegenkommen des Staates nicht so schnell zu einem Rücktritt der Protestierenden. Infolgedessen bleibt es spannend, ob dieser Aufruf von den Franzosen gehört wird. Die weiteren Entwicklungen werden gewiss bald folgen. Passagiere werden indessen angehalten, sich mit ihren Fluggastrechten vertraut zu machen und den aktuellen Status ihres Fluges zu überprüfen.