Erst kürzlich gab es erneut grosse Negativschlagzeilen die sich – mal wieder – um Boeings Sorgenkind, die 737 MAX drehten. Dabei fand der US-amerikanische Flugzeugbauer in den Tanks mehrerer MAX-Jets Fremdobjekte in Form von Lumpen und Werkzeugen. Und als wäre dieser Fund nicht schon schlimm und besorgniserregend genug, handelt es sich laut Boeings eigenen Aussagen wohl nicht einmal um Einzelfälle. Ganz im Gegenteil!

Bisher 35 von 50 MAX betroffen

Bald ist es schon fast ein Jahr her, als der Unglücksflieger, die Boeing 737 MAX, nach zwei verheerenden Abstürzen einem weltweiten Flugverbot unterzogen wurde. Und während in Seattle immer wieder die Hoffnung aufkeimte, dass das Grounding bald aufgehoben werden könnte, sah sich Boeing immer wieder mit neuen Rückschlägen konfrontiert. Nachdem es in letzter Zeit fast ein wenig ruhig um die MAX wurde, gibt es nun jedoch erneut schlechte Neuigkeiten. So wurden demnach die erst kürzlich entdeckten Lumpen und Werkzeuge, die sich in den Treibstofftanks mehrerer 737 MAX-Flugzeuge befunden haben sollen, in deutlich mehr Maschinen des Unglückstyps gefunden, als bisher angenommen. Und zwar bei sage und schreibe etwa zwei Dritteln aller 50 737 MAX, die bisher untersucht worden. Und es könnten noch weitaus mehr werden, schliesslich ist Boeing nun dabei alle insgesamt 400 Maschinen, die sich noch in der Obhut des US-amerikanischen Flugzeugbauers befinden, zu kontrollieren.

Die Fremdobjekte sollen dabei vor allem in den Flügeltanks der Flugzeuge gefunden worden sein. Indes bestätigte Boeing nach ersten Zeitungsberichten selbst, dass man in insgesamt 35 Flugzeugen der bisher untersuchten 50 Maschinen, auf diese Objekte gestossen sein. Sogleich wird dieser Fakt innerhalb der Branche als Beleg für die mangelnde und bereits im Vorfeld heftig kritisierte Qualitätskontrolle bei Boeing gesehen. Mehr noch sei jenes Problem innerhalb der Produktionskette scheinbar deutlich grösser, als es bisher von Beobachtern vermutet wurde.

Boeing rät Kunden zur Kontrolle ausgelieferter Maschinen

Eine Untersuchung einer Boeing 737 MAX nimmt dem Vernehmen nach zwischen zwei und drei Tagen in Anspruch. Dafür muss zunächst gegebenenfalls vorhandener (Rest-)Treibstoff in den Tanks abgelassen werden. Erst dann ist es einem Mechaniker möglich, die Tanks – insbesondere jene innerhalb der Tragflächen – mithilfe von speziellem Werkzeug untersuchen zu können.

Diese Untersuchungen sind dabei laut Boeing nicht nur bei den 737 MAX, die bisher aufgrund des anhaltenden Groundings noch nicht ausgeliefert werden konnten, von Nöten, sondern auch bei den Maschinen die sich bereits bei ihren Besitzern oder Betreibern befinden. Entsprechend gab Airbus’ grösster Konkurrent eine Empfehlung für seine Kunden heraus, die eigenen 737 MAX dahingehend zu kontrollieren.

Fazit zum Fund der Fremdobjekte

Irgendwie schafft es Boeing auf eine gewisse Art immer wieder zu überraschen. Leider jedoch vermehrt im Negativen. Gefühlt hat es schon länger keine wirklich negativen Nachrichten mehr rund um die Boeing 737 MAX gegeben, es war quasi fast schon ein wenig ‘zu ruhig’, blickt man auf die vergangenen Monate zurück. Nun, “there we go again”! Dabei kommt immer mehr das Gefühl auf, dass die 737 MAX nur so voller Fehler, Versäumnisse und Schlampereien zu stecken scheint. Und immer wieder stellt sich die Frage: Wann wird und wann kann dieses Flugzeug eigentlich jemals wieder abheben?

Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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