Neben den Sparmassnahmen von Swiss, Edelweiss, Lufthansa und Austrian, die wegen fehlender Gewinne eingeleitet wurden, gibt es einen kuriosen Fall in der Gegenrichtung: das BAZL ist der Meinung der Flughafen in Kloten würde zu viel verdienen, beziehungsweise eine zu hohe Rendite haben. Deshalb muss der Flughafen seine Gebühren senken. Der Flughafen protestiert, die Senkung scheint aber zu kommen.

Flughäfen streben nur nach Kostendeckung – so die Vorgabe des BAZL

Während an anderer Stelle Flughäfen selbst das Ziel haben Gewinne zu erwirtschaften und teilweise dafür das Management ausländischer Flughafenprojekte übernehmen, müssen Airports unter der Aufsicht des BAZL das Ziel der Kostendeckung verfolgen. Wo genau das Bilden von Rücklagen für Expansion und Erneuerung endet und wo eine Gewinnabsicht beginnt, genau das ist der Streitpunkt zwischen Zürich und Bern.

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt wirft dem Flughafen vor die Kosten zu hoch angesetzt zu haben und ordnet deshalb eine Kürzung der Gebühren um 15 Prozent an – mit Wirkung des 1. April 2020, mitten in der aktuellen Gebührenperiode. Das gefällt den Entscheidern in Kloten natürlich gar nicht, denn sie hatten schon für die folgende Periode eine Kürzung in Aussicht gestellt. der Flughafen wird nun Klage einreichen, da sie mit einem Ertragsausfall von rund 60 Millionen Franken rechnen.

Fazit zur Gebührenlage in Kloten

Das Prinzip, dass Flughäfen nur eine Kostendeckung verfolgen sollen ist grundsätzlich sicher im Sinne der Bevölkerung. Dass der Zürcher Airport nun “zu viel” Geld verdient, trotz immer neuer staatlicher Vorgaben und Regelungen ist eigentlich ein gutes Zeichen. Wie das Gericht darüber entscheiden wird ist sicher ein Zeichen für die kommende Entwicklung der Umsätze aller Schweizer Flughäfen, besonders da Zürich grosse Budgets in Erweiterung und Neubau investieren möchte. Für die Reisenden wird es wahrscheinlich keinen Einfluss haben, die Gebühren machen meist wenige Franken, teilweise sogar nur Rappen des Ticketpreises aus und werden deshalb keine spürbare Veränderung bringen.

Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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