Swiss muss im Sommerflugplan 2025 rund 1’400 Flüge streichen – betroffen sind vor allem Kurz- und Mittelstreckenverbindungen sowie punktuell die Langstrecke.
Immer wieder kommt es zu Anpassungen in den Flugplänen von Swiss. So wird etwa die Verbindung zwischen Zürich und Chicago im Herbst seltener bedient. Nun muss die Airline im Sommerflugplan 2025 rund 1’400 Flüge streichen. Wie aeroTELEGRAPH berichtet, sind vor allem ein Mangel an Cockpitpersonal und zahlreiche Langzeitabwesenheiten die Ursache.
Das Wichtigste in Kürze
- Swiss streicht im Sommer 2025 rund 1’400 Flüge zwischen April und Oktober
- Grund ist ein akuter Mangel an Cockpitpersonal durch viele Langzeitabwesenheiten
- Die Streichungen betreffen sowohl Kurz- und Mittelstrecken als auch einzelne Langstreckenverbindungen
Flugstreichungen auf Kurz-, Mittel- und Langstrecken
Swiss muss ihren Sommerflugplan 2025 deutlich ausdünnen. Wegen eines akuten Mangels an Cockpitpersonal streicht die Airline zwischen April und Oktober rund 1’400 Flüge – das entspricht etwa 1,5 Prozent des geplanten Angebots.
Die Kürzungen betreffen das Kurz-, Mittel- und Langstreckennetz: Während auf vielen Verbindungen innerhalb der Region noch keine Details genannt werden, ist gewiss, dass im gesamten Netz der Kurz- und Mittelstrecken einzelne Flüge vollständig aus dem Flugplan gestrichen werden.
Für die Langstrecke hat Swiss bereits konkrete Anpassungen angekündigt: Die Verbindung Zürich – Chicago wird im Zeitraum vom 1. September bis 25. Oktober 2025 nur noch einmal täglich angeboten – statt wie bisher zweimal täglich. Auch auf der Strecke Zürich – Shanghai kommt es zu Kürzungen: Statt täglich wird sie künftig nur noch dreimal pro Woche bedient.
Personalmangel trifft Flugbetrieb hart
Swiss verzeichnet aktuell mehr als dreimal so viele Langzeitabwesenheiten im Cockpitpersonal wie im langjährigen Schnitt – verursacht unter anderem durch Unfälle und Schwangerschaften. Besonders betroffen sind Crews für die Airbus-Modelle A320, A321, A330 und A340.
Die Lage wird durch eine ungleiche Verteilung der Ressourcen verschärft: Bei manchen Flugzeugtypen fehlen Piloten, bei anderen das Gerät. Zusätzlich bindet die Umschulung auf den neuen Airbus A350 weiteres Personal. Ein neuer Gesamtarbeitsvertrag, der auf bessere Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit abzielt, lässt den Personalbedarf um 70 Vollzeitstellen steigen.
Laut Swiss war die Streichung der Flüge nur die letzte Option. Vorher habe das Unternehmen versucht, sich Unterstützung bei Lufthansa zu holen oder weitere Wet-Lease-Partner zu finden – beides ohne Erfolg. Für etwas Entlastung sorgen Pilotinnen und Piloten, die ihren Ruhestand verschieben, sowie Teilzeitkräfte, die temporär mehr arbeiten. Ferientage wurden teilweise gegen freiwilligen Verzicht ausgezahlt.
Dennoch reicht das nicht aus. Swiss stellt jährlich rund 80 neue Pilotinnen und Piloten ein, verliert aber fast ebenso viele durch Ruhestand oder reduzierte Arbeitszeit. Schlussendlich bleiben pro Jahr nur etwa 30 bis 40 neue Vollzeitkräfte. Da die Ausbildungskapazitäten bereits ausgelastet sind, prüft Swiss nun, diese mittelfristig auf bis zu 110 Nachwuchskräfte jährlich zu erhöhen.
Fokus auf Stabilität und frühzeitige Kommunikation
Swiss betont, dass sämtliche Änderungen frühzeitig kommuniziert werden, um Passagieren Planungssicherheit zu bieten. Ziel sei es, trotz personeller Engpässe einen möglichst stabilen Flugbetrieb aufrechtzuerhalten.
Die Fluggesellschaft arbeite nach eigenen Angaben intensiv daran, die aktuelle Lage zu entspannen – sowohl durch organisatorische Massnahmen als auch durch eine realistischere Einsatzplanung für kommende Perioden. Für Reisende bedeutet die Situation dennoch, dass sie ihre Reisepläne im Sommer mit besonderer Aufmerksamkeit prüfen sollten.