Das Management von Finnair überlegt, weitere Flugbegleiter-Basen im Ausland zu eröffnen, um die Stückkosten zu senken. Dies hätte gravierende Auswirkungen auf das Personal am Heimatflughafen Helsinki.

Die Sperre des russischen Luftraums trifft vor allem Finnair aus geografischen Gründen besonders hart. Teilweise muss die Airline mehrstündige Umwege Richtung zu asiatischen Zielen in Kauf nehmen. Um die Stückkosten des eigenen Personals zu senken, plant das Management Basen in Thailand und den USA zu eröffnen, sollte das eigene Personal nicht zu Gehaltsabstrichen bereit sein. Am 23. November beginnt eine neue Verhandlungsrunde, wie aus einer Pressemeldung von Finnair hervorgeht.

Sparmassnahmen aufgrund gesperrtem Luftraum

Das Management von Finnair möchte in Thailand und den USA Flugbegleiter einstellen, die den örtlichen Gesetzgebungen (beispielsweise Mindestlohn) unterliegen, sollte das jetzige Personal nicht bereit sein, auf einen Teil des Gehalts zu verzichten. Die Airline kämpft nach zwei Jahren Corona-Pandemie nun mit vielen Umwegen aufgrund von gesperrtem Luftraum. Nicht nur über Russland, auch über die Ukraine fliegt derzeit keine europäische Linienmaschine. Durch die gestiegenen Preise für Kerosin und tausenden Kilometern von Umweg sieht sich die Airline gezwungen, beim eigenen Kabinenpersonal den Rotstift anzusetzen.

Finnair kämpft unter widrigen Bedingungen

Mit einigen Arbeitnehmergruppen wurde ein für beide Seiten annehmbares Verhandlungsergebnis erzielt, nicht jedoch mit dem eigenen Kabinenpersonal. Nun droht das Management, Flugbegleiter-Basen in Thailand und den USA bis Ende 2023 zu eröffnen, was zur Folge hätte, dass rund 450 Flugbegleiter in Finnland gekündigt würden. Dies entspricht einem Anteil von über 25 Prozent des heimischen Personals.

Neue Verhandlungsrunde ab dem 23. November

Finnair hat schon in verschiedenen Ländern Flugbegleiter-Basen eröffnet, zum Beispiel in Indien, Singapur oder Hongkong. Dies zeigt, dass die mögliche Eröffnung weiterer Basen im Ausland keine leere Drohung ist. Ab dem 23. November beginnen neue Verhandlungen zwischen dem eigenen Personal und dem Management, welches den Flugbegleitern weniger Gehalt zahlen möchte. Man geht von einer Verhandlungsdauer von mindestens sechs Wochen aus.

Sollte es zu keiner Einigung kommen, ist ein soziales Unterstützungsprogramm für die zu entlassenen Flugbegleiter geplant.

Fazit zu einer möglichen Auslagerung der Arbeitsstellen

Für das Arbeitsklima sind solche Aussagen des Managements von Finnair natürlich Gift. Hier sucht man offenbar die direkte Konfrontation mit dem eigenen Personal, da ich mir dies nicht anders erklären kann. Dementsprechend prekär muss die derzeitige Situation von Finnair sein, in die sie unverschuldet geraten sind. Nach zwei Jahren erholt sich die Nachfrage nach Flugreisen, jedoch muss die Airline viel weitere Umwege fliegen als andere Konkurrenten aus Europa. Ich bin gespannt, ob sich die Flugbegleiter und das Management in den nächsten sechs Wochen einigen können.

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