Der Vorfall bei Alaska Airlines ist auf fehlende Bolzen zurückzuführen. Diese wurden bei einer Neuinstallation eines Rumpfteils nicht angebracht.
Die Schlagzeilen, um die 737 MAX 9 begleiten uns schon seit Anfang Januar, nachdem ein Rumpfteil im Startflug aus einem Alaska Airlines Flugzeug gebrochen ist. Nun hat das Rätselraten ein Ende, was der konkrete Auslöser war. Wie Reuters berichtet, handelte es sich nicht nur um lose Schrauben, sondern die Bolzen waren nie im betroffenen Jet verbaut. Eine erste offizielle Einschätzung bringt mehr Licht ins Dunkle.
Vier fehlende Bolzen bei Alaska Airlines
Erstmals gibt es eine offizielle Einschätzung zu der Ursache des Vorfalls vom 5. Januar. Ein vorläufiger Bericht von Ermittlern des National Transportation Safety Board (NTSB) zeigt auf, dass vier Bolzen an der herausgebrochenen Verkleidung gefehlt haben.
Aus dem Bericht des NTSB geht hervor, was passieren musste, damit die Bolzen am Ende gefehlt haben. Das Panel, das später herausgebrochen ist, wurde nach der Anlieferung durch Spirit Aerosystems noch einmal im Boeing-Werk entfernt. Nietschäden mussten ausgebessert werden, sodass es zu einer Neuinstallation des Bauteils kam – ohne die nötigen Bolzen. Unklar ist bisher, welche Papiere einen solchen Eingriff im Boeing-Werk überhaupt erlaubt haben.
When was the last time those bolts were installed? Did Spirit not install them and then when Boeing opened it the guys didn’t realize that they didn’t have the bolts? Or did Boeing not install them? That is something that I don’t think we have an answer for yet.
John Cox, US-Luftsicherheitsexperte
Das herausgebrochene Flugzeugteil von Alaska Airlines wurde einige Tage nach dem Unfall in einem Hinterhof in Portland geborgen. Die Bolzen wurden damals nicht gefunden – jetzt ist klar, warum.
Failure to re-install bolts on a safety-critical component of this 737 MAX 9 aircraft is a serious error that signals larger quality control lapses that must be corrected.
Rick Larsen, Demokrat und Aufseher über das FAZ-Komitee
Öffentliche Skepsis an Boeing
Auf den Vorfall bei Alaska Airlines folge eine Sicherheits-Krise beim US-Flugzeughersteller. Lose Schrauben bei vielen Boeing 737 MAX 9 von Alaska Airlines sowie von United Airlines führten zu einem Flugverbot von 171 Jets. Mittlerweile dürfen die Maschinen wieder starten. Die Rumpfteile für diesen Flugzeugtyp stammen vom Zulieferer Spirit Aerosystems, der in Malaysia produziert.
Nun befindet sich Boeing im Wiederaufbau der öffentlichen Reputation. Es werden Inspektionspläne entwickelt, um defekte Teile schneller identifizieren zu können, wie aus einer weiteren Reuters Meldung hervorgeht.
Whatever final conclusions are reached, Boeing is accountable for what happened. An event like this must not happen on an airplane that leaves our factory. We simply must do better for our customers and their passengers.
Dave Calhoun, Boeing CEO
Auch die Federal Aviation Administration (FAA) prüft die Fertigung der meistverkauften Flugzeugfamilie von Boeing. Der Zulieferer Spirit Aerosystems soll zudem in Technologien investieren, welche die Qualitätssicherung verbessern.
Fazit zum Auslöser des Alaska Airlines Vorfalls
Eine erste offizielle Einschätzung liefert endlich Antworten auf die Frage, was zu dem Vorfall bei Alaska Airlines Anfang Januar geführt haben könnte. Vier Bolzen fehlten an dem herausgebrochenen Türpanel. Es wird sich zeigen, welche weiteren Schritte Boeing ergreifen wird, nachdem diese Information ans Licht gekommen ist.