Der Jasper-Nationalpark, der grösste Nationalpark der kanadischen Rocky Mountains, steht in Flammen. 25’000 Menschen mussten evakuiert werden.

An vielen Orten spielt das Wetter aktuell verrückt und die Temperaturen steigen in die Extreme. Nachdem es Anfang Juli zu erhöhter Vulkanaktivität auf Island gekommen ist und ein Hurrikan Ferienorte in Mexiko gefährdet hat, kommt es jüngst in ganz Europa und Teilen Nordamerikas zu extremer Hitze und Waldbränden. So auch in Kanada – wo Touristen nun evakuiert werden mussten, wie die Tagesschau berichtet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Aktuell kommt es zu massiven Waldbränden im Jasper-Nationalpark in Kanada
  • 25’000 Menschen mussten evakuiert werden, doch die Fluchtrouten sind überlastet
  • Evakuierte sind angehalten sich zu registrieren und Aufnahmezentren aufzusuchen
  • Parcs Canada hat alle Reservierungen bis zum 6. August storniert

Flucht vor den Flammen

Etwa 25’000 Menschen, darunter auch viele Touristen, mussten aus den Rocky Mountains in Kanada vor dem Feuer fliehen. Die Evakuierung des Jasper-Nationalparks sowie der dazugehörigen Stadt wurde von den Behörden in Alberta angeordnet.

Folgende Gebiete sind von der Evakuierungsanordnung betroffen:

  • Die Stadt Japser
  • Jasper-Nationalpark
  • Gemeinden der Little Red River Cree Nation: John D‘or Prairie, Fox Lake und Garden River
  • Chipewyan Lake
  • Janvier 194
15’000 Besucher des Nationalparks mussten evakuiert werden

Die Evakuierungsroute ist überlastet, da es auch in der angrenzenden Provinz British Columbia zu zahlreichen Waldbränden kommt. Nur eine einzige Strasse wurde nicht gesperrt, sodass es dort zu massiven Staus während der Flucht aus dem Gebiet kommt. Angestellte von Stadtverwaltung und Nationalparks arbeiten an der Klärung des Chaos sowie an der Versorgung der Autos mit Benzin und daran, Menschen in Sicherheit zu bringen. Es wurde der lokale Notstand ausgerufen. Auf der Website von Parcs Canada ist zu entnehmen, dass alle Reservierungen bis zum 6. August storniert wurden und automatisch erstattet werden.

Zum Zeitpunkt der Evakuierungs-Aufforderung geht die Nationalparkbehörde Parks Canada von 15’000 Besuchern aus, die sich in dem beliebten Jasper-Nationalpark und Umgebung aufgehalten haben.

Hilfe für betroffene Menschen

Die Sicherheit der Bewohner und Touristen ist oberste Priorität. Alle betroffenen Menschen in der Region sind angehalten, sich in einem Aufnahmezentrum oder online im Emergency Registration System zu registrieren, wie RND berichtet. Die Notfallapp “Alberta Emergency Alert” stellt Informationen bereit.

Die Rocky Mountains in Alberta sind ein beliebtes Reiseziel

Evakuierten stehen Aufnahmezentren zur Verfügung, zu denen sie sich begeben sollen. Folgende Anlaufstellen gibt es:

  • Empfangszentrum Grande Prairie: Bonnets Energy Centre, 10017 99 Avenue
  • Empfangszentrum Calgary: Shouldice Athletic Park, 1515 Home Road NW, Calgary
  • Empfangszentrum Edmonton: Kennedale Site Building Nr. 2, 12814 58 Street

Weitere Waldbrände nicht ausgeschlossen

Die Thermometer im Westen Kanadas klettern immer weiter nach oben – die Hitze entflammt mehr und mehr Gebiete des Landes. 1’900 Feuerwehrleute sind aktuell in Alberta dabei, die schätzungsweise 175 Brände unter Kontrolle zu bringen.

Durch massive Hitze kommt es zu immer mehr Bränden

Die Angst ist hoch, dass es erneut zu einer schlimmen Waldbrandsaison kommen könnte. Im vergangenen Jahr 2023 kam es zu 15 Millionen Hektar verbranntem Land und massiven Einschränkungen, auch im Flugverkehr.

Was Reisende jetzt wissen müssen

Wer sich noch nicht in Kanada befindet, allerdings eine Reise in betroffene Regionen geplant hat, sollte sich vorher gut über die Wetterlage an der Destination informieren. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes kommt es zwischen Juni und September kanadischen Gebieten wie British Columbia, Alberta, Saskatchewan, Northwest Territories und Manitoba vermehrt zu Waldbränden. Das Vorkommen solcher Feuer ist also nicht untypisch für die Jahreszeit, dennoch immer wieder eine Bedrohung – ein offizieller Leitfaden gibt Reisenden Anhaltspunkte, wie sie sich verhalten sollen. Touristen, die bereits in betroffenen Regionen vor Ort sind, sollten sich an Anweisungen der lokalen Behörden halten und sich vor den Feuern in Sicherheit bringen.

Autorin

Wenn Ricarda auf Reisen ist, fühlt sie sich am lebendigsten. Infiziert vom Reisefieber wurde sie im Jugendalter durch ein Auslandsjahr in den USA. Egal ob mit dem Van, Backpack, Boot oder im Hotel: Sie ist immer bereit für ein neues Abenteuer, gerne auch mit viel Adrenalin. Nach ihrem Journalismus-Studium kann sie bei reisetopia ihre beiden Leidenschaften voll ausleben und versorgt Euch mit spannenden News.

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