Für den Umwelt- und Lärmschutz sollten die Flugbewegungen am Flughafen Amsterdam Schiphol begrenzt werden. Dagegen klagten KLM und andere Airlines – mit Erfolg. Die Anordnung der Regierung wurde als unwirksam erklärt.
In Amsterdam Schiphol dürfen aktuell jährlich 500’000 Flüge starten und landen. Diese Zahl wollte die niederländische Regierung bis zum kommenden Jahr einschränken lassen, um den CO2-Ausstoss zu verringern und weniger Lärm zu verursachen. Gegen diese Entscheidung hat KLM vor geklagt und nun vom Verwaltungsgericht in Haarlem Recht bekommen, wie unter anderem die Zeit berichtet.
Regierung hat Verfahrensregeln verletzt
Von 500’000 auf 460’000 und im kommenden Jahr auf 440’000 Flüge sollten die Flugbewegungen am Amsterdamer Flughafen Schiphol begrenzt werden. Für den niederländischen Flag Carrier KLM sowie andere Akteure aus der Luftfahrt war dies eine nicht hinzunehmende Anordnung. Sie klagten gegen die Regierungsanordnung. Sie brachten dabei einige Argumente gegen eine solche Deckelung des Flugbetriebs mit.
Eines davon ist, dass der Flughafen Amsterdam Schiphol einen großen Beitrag zur niederländischen Wirtschaft leistet sowie direkt und indirekt mehr als 100’000 Arbeitsplätze schaffe. Bei einer Reduktion der Flugbewegungen würden diese Aspekte geschwächt werden. Darüber hinaus würde eine Beschränkung der Flugbewegungen die Konnektivität der Niederlande erheblich verschlechtern und somit auch unattraktiver als Firmenstandort für ausländische Unternehmen sein.
Vor allem störten sich KLM und die anderen Kläger allerdings daran, dass die niederländische Regierung keinerlei Alternativen geprüft hat, wie man auf anderen Wegen die angestrebten Ziele erreichen könnte. Mit ihren Argumenten und der Verletzung der Verfahrensregeln seitens der Regierung hatten KLM & Co. nun so viel in der Hand, dass das Verwaltungsgericht in Haarlem den Fluggesellschaften recht gab. Die Anzahl der Flugbewegungen wird nicht auf 440’000 reduziert.
Laut Airlines lassen sich die Ziele auch ohne Einschränkungen erreichen
Dass die Airlines gegen den Vorstoss der Regierung vorgegangen sind, bedeutet nicht, dass sie sich nicht für die CO2- und Lärmreduktion einsetzen wollen. Viel mehr sagen sie, dass sich diese Ziele auch anderweitig erreichen lassen.
Punkte, die hierbei eine wichtige Rolle spielen, sind sicherlich der Einsatz von Sustainable Aviation Fuels sowie Investitionen in die Modernisierung der Airline-Flotten.
Fazit zur Entscheidung zu den Flugbewegungen in Schiphol
Die weitere Deckelung der Flugbewegungen am Amsterdamer Flughafen Schiphol kommt nun doch nicht. KLM und die anderen Airlines werden sicher zufrieden mit diesem Ergebnis sein. Doch es warten bereits einige ähnlich anmutende Anordnungen auf die Airlines. So kündigte der Flughafen erst kürzlich an, bis spätestens Ende des Jahres 2025 Nachtflüge und Privatjets zu verbieten. Auch hier ist denkbar, dass die Airlines und insbesondere KLM dagegen vorgehen wollen.