Der neue Sparplan des Bundesrats sieht vor, dass die Subventionen für die Nachtzüge nach Barcelona und Rom von jährlich bis zu 30 Millionen Franken doch nicht durchgewunken werden.

Diesen Sommer stieg die Unzufriedenheit der Nachtzugpassagiere. Gründe dafür waren der kritische Zustand der Züge, teure Tickets sowie unzuverlässige Verbindungen. Nun könnte ein weiterer Grund für die Frustration der Nachtzugreisenden auftreten: das Ausbleiben der (versprochenen) neuen Nachtzugdestinationen Rom und Barcelona. Der Anlass dafür ist ein umfassender Sparplan des Bundesrats, wie abouttravel berichtet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Dem Ausbau der Nachtzug Destinationen werden erneut Steine in den Weg gelegt
  • Die bereits bestätigten Subventionen von jährlich bis zu 30 Millionen Franken werden nun vom Bundesrat zurückgehalten
  • Der Grund dafür ist ein neuer Sparplan des Bundeshaushalts

Der Gürtel der Subventionen wird enger geschnallt

Schon vor mehreren Jahren hat der SBB-Chef klargestellt, dass ohne Finanzierung des Bundes keine neuen Nachtzugdestinationen umgesetzt werden können. Während SBB viele Nachtzugstrecken mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) in Kooperation anbietet, ist es für die Strecken in den Süden aus fahrplantechnischer Sicht nicht möglich. Die Revision des CO₂-Gesetzes wollte die notwendigen Subventionen ermöglichen. So hat die Revision ab 2025 jährliche Gelder von bis zu 30 Millionen Franken für den Ausbau des Nachtzugnetzes vorgesehen, wie SRF schreibt.

Doch nun sperrt der Bundesrat die Finanzierung der Nachtzüge. Nachdem sich Ende 2022 der Start der Nachtzüge nach Barcelona und Rom verzögert hat, wird das Thema erneut auf Eis gelegt. Statt der erwarteten Subventionen für neue Nachtzugdestinationen steht Sparen des Bundeshaushalts auf dem Programm.

Die Reaktionen der Politik fallen unterschiedlich aus. Während Personen von mitte-links von einer “groben Missachtung des Parlaments” sprechen, freuen sich Stimmen von rechts über den Entscheid. Begründet wird diese Reaktion mit der fehlenden wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit von internationalen Zügen.

Während das Thema in der Schweiz seit mehreren Jahren nicht vorwärtskommt, hat China erst im Juni zwei neue Nachtzugverbindungen von Hongkong nach Peking und Shanghai aufgenommen. Und auch der European Sleeper wird ab dem neuen Jahr weitere Verbindungen ab Brüssel anbieten.

Autorin

Grossgeworden in einer Swissair-Familie, wurde Livia die Liebe zum Reisen quasi in die Wiege gelegt. Nichts macht die gebürtige Zürcherin so glücklich, wie auf Reisen zu sein, darüber zu schreiben und recherchieren. Begleitet Livia auf reisetopia quer durch die Welt!

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