easyJet erhöht infolge der zweiten Corona-Welle zur Sicherung ihrer Existenz den Sparkurs und verkauft weitere Jets, um sie dann direkt zurück zu mieten. Aber auch zahlreiche Stellenstreichungen in Berlin sollen die Finanzkraft der Airline stärken.

Die rasante Ausbreitung des Virus trifft ganz Europa mittlerweile von Tag zu Tag härter. Auch wenn derzeit kaum neue Reiserestriktionen verkündet wurden, werden verschärfte Massnahmen für touristische Zwecke wieder stärker thematisiert und sind bei den Regierungen vieler Länder im Gespräch. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage an Flugreisen stark unter den Kapazitäten. Obwohl der Low-Cost-Carrier erst jüngst seine zuversichtlichen Prognosen für den Luftverkehr ab 2023 bekannt gegeben hatte, bekommt easyJet dennoch gerade die Auswirkungen der Krise besonders hart zu spüren. Aus diesem Grund verschärft die Airline ihre Sparmassnahmen, um sich vor einer Insolvenz zu schützen.

easyJet Finanzplanung stellt Leasing-Deals in Fokus

Damit sich die Low-Cost-Airline auch in Zukunft auf dem Markt halten kann und gegenüber ihrer Konkurrenz wettbewerbsfähig bleiben kann, musste die Airline nun weitere Massnahmen in ihrer Finanzplanung treffen, um das Ziel der Kostensenkung fortzuführen. In diesem Zusammenhang hat easyJet neun weitere Jets des Flugzeugtypen Airbus A320 an zwei Leasing-Gesellschaften verkauft, mit dem Hintergrund sie über rund ein Jahrzehnt wieder zurück zu mieten, was der Airline finanziell sicherlich zugutekommen dürfte. Schätzungsweise 360 Millionen Franken verspricht sich easyJet mit den neuen Leasing-Deals, wie airliners.de jüngst berichtete.

Somit befinden sich dann noch 152 Flugzeuge im Eigenbesitz der Airline, weniger als die Hälfte der gesamten Flotte. Zudem hat easyJet aber noch weitere Kürzungen vorgesehen, die insbesondere auf Mitarbeiterebene zu erneuten harten Konsequenzen führt.

easyJet plant Flotten- und Jobreduzierungen mit Inbetriebnahme des BER

Zum Start des neuen BER-Flughafens, wird die Airline mit einer deutlich schmaleren Flotte an den Start gehen, was zuletzt auf Mitarbeiterebene zu weiteren Stellenstreichungen in der Hauptstadt führen wird. Die Flotte soll sich demnach von 34 auf 18 Flugzeuge verkleinern, was insgesamt 418 der 1’500 Jobs in Berlin kosten wird. Auch die Kurzarbeit soll bis Juni nächsten Jahres bei 320 Mitarbeitern fortbestehen bleiben. Die getroffenen Massnahmen sind laut der Airline immer in abhängig vom Tempo der Erholung.

Die aktuellen Zeiten sind somit wieder so ungewiss wie wir es am Anfang der Krise bereits erlebt haben – die Auswirkungen dieses Mal nur noch ein wenig schärfer, sodass der Flugbranche erneut wieder harte Zeiten bevorstehen werden. Sicherlich fürchtet die ein oder andere Airline bereits um ihre Existenz, wenn nicht schnellstmöglich ein Impfstoff auf den Markt gebracht wird. Ich bin gespannt, was in den nächsten Tagen in Europa auf uns zukommen wird!

Fazit zu den Leasing-Deals und Stellenstreichungen bei easyJet

Bisher bekam man nicht wirklich den Eindruck, dass die Low-Cost-Airline sich ernsthafte Sorgen über die zukünftigen Zeiten macht, nachdem der CEO jüngst bekannt gegeben hat, zuversichtlich auf eine spürbare Erholung für 2023 zu blicken. Inzwischen verschlimmert sich die Situation der Krise allerdings täglich und auch easyJet muss daher ihre Sparmassnahmen erweitern und stellte neun ihrer A320 Jets mit den Sale & Lease Back Deals den Leasing-Gesellschaften zum Verkauf. Zudem kündigt die Airline eine weitere Flottenreduzierung an, was in Berlin 418 Stellen auf Mitarbeiterebene kosten wird – um ihre Finanzkraft wieder zu stärken!

Autorin

Seitdem Karolin als Schülerin an einem Austauschprogramm in Frankreich teilgenommen hat, wächst täglich ihre Begeisterung für das Reisen und Entdecken neuer Länder und ihre Leidenschaft für die französische Sprache.

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