Europas zweitgrösste Low-Cost-Airline nach Ryanair, EasyJet, macht einen grossen Schritt in Sachen Klimaschutz und das ab sofort. So werden mit sofortiger Wirkung alle Flüge des britischen Günstig-Fliegers komplett kompensiert.
Somit sind alle Flüge mit EasyJet von nun an klimaneutral. Damit ist die Airline die erste grössere Fluggesellschaft weltweit, die diesen Schritt schon jetzt vollständig umgesetzt hat. Dabei werfen die Briten auch ein genaues Auge auf die durch die Kompensationen unterstützen Projekte.
Nur tatsächlich effektive Projekte werden unterstützt
Seit gestern werden alle Flüge von EasyJet in Sachen CO2 vollständig durch die Airline selbst kompensiert, wodurch Flugzeuge der Low-Cost-Airline von nun an gänzlich klimaneutral innerhalb Europas unterwegs sind. EasyJet kompensiert dabei alle Flüge selbständig und auf eigene Kosten, womit die Emissionen quasi neutralisiert werden sollen, indem die Airline in verschiedene weltweite Projekte investiert. Darunter sind solche zur Verhinderung von Abholzungen und Förderung von Aufforstungen, vornehmlich in Afrika und Südamerika, sowie die Schaffung erneuerbarer Energiequellen in Entwicklungsländern, wo künftig vermehrt auf Wasser-, Wind- und Solarenergie und somit auf klimaneutrale Energieproduktion gesetzt und diese gefördert werden soll.
EasyJet rechnet dabei mit gut 25 Millionen Pfund, beziehungsweise etwa 32 Millionen Franken, die jährlich in die Kompensationen fliessen werden. Jedoch werden nicht wahllos irgendwelche Projekte durch EasyJet gefördert, sondern ausschliesslich Projekte, die den sogenannten “Gold Standard”, beziehungsweise “Verified Carbon Standard” einhalten, demnach auch eine gewisse Grundeffektivität vorweisen können. Ausserdem möchte sich die Airline zuvor genauestens anschauen, ob die zu fördernden Projekte nicht schon bereits zuvor geplant waren, sondern gänzlich neu sind. Zudem muss das Ergebnis eines jeden Projektes, beziehungsweise die Wirkung dessen messbar sein, sodass die positive Wirkung nachweisbar ist.
EasyJet forscht mit Airbus an elektrischen Flugzeugen
Freilich ist EasyJet mit seiner weltweit in dieser Form bisher einzigartigen Vorgehensweise nicht nur auf die reine Wohltat bedacht. Die Günstig-Airline möchte damit nach eigener Aussage künftig “eine der besten Optionen” sein, für die sich Reisende entscheiden können. Bisher ist es bei anderen Airlines lediglich möglich, die eigenen Flüge mithilfe von internen Programmen auf eigene Faust und Kosten zu kompensieren, wie etwa bei der Lufthansa und dem Programm “Compensaid”. Bisher werden dabei aber lediglich etwa ein Prozent aller Flüge beim Kranich-Konzern kompensiert. Während EasyJet nach eigener Aussage bereits seit dem Jahr 2000 die durch jeden Passagier erzeugten Emissionen um gut 33 Prozent reduzieren konnte.
Der Low-Cost-Carrier hat in Sachen Klimaschutz aber noch andere Eisen im Feuer: So arbeitet die Airline bereits seit längerem unter anderem mit Airbus zusammen an Technologien zum hybriden und elektrischen Fliegen. Allen voran könnte damit in näherer Zukunft – EasyJet plant bis 2030 mit einer “elektrischen Flotte” – ein Flugzeug für Kurzstrecken innerhalb Europas forciert werden, dass dann entweder rein elektrisch, oder hybrid-elektrisch fliegt. Denn EasyJet weiss, “dass die […] Ankündigung der CO2-Kompensation für alle Flüge nur eine Übergangsmassnahme sein kann, während neue Technologien entwickelt werden”.
Fazit zum Vorgehen EasyJets
EasyJet macht es vor und kompensiert ab sofort alle Emissionen der eigenen Flüge. Damit ist die britische Günstig-Airline die erste grössere Fluggesellschaft weltweit, die diesen Schritt ohne Umwege direkt gegangen ist. Und auch wenn die Kompensation sicherlich keine Dauerlösung sein dürfte, um wirklich etwas für den Umweltschutz zu tun, so ist sich EasyJet dem offensichtlich ebenfalls bewusst und hat bereits weitere Grossprojekte für die Zukunft am laufen, allen voran in Form elektrisch angetriebener Flugzeuge. Entsprechend bleibt es in dieser Hinsicht absolut spannend rund um EasyJet.