Immer mehr europäische Länder verhängen ein Lande- und Überflugverbot für russische Flugzeuge. Nun schliesst sich auch Deutschland an.

Während die baltischen Staaten mit solchen Verboten bereits gestern für längere Flugzeiten bei Aeroflot sorgten, hatte sich auch Grossbritannien bereits am Freitag entschiedenen gegen das Verhalten Russlands gestellt – mit Folgen für russische Fluggesellschaften. Viele Airlines hatten in den letzten Tagen ihre Flüge nach Russland gestrichen. Während das Auswärtige Amt bereits am Freitag eine Reisewarnung für den Süden Russlands und Belarus aussprach, flog die Lufthansa weiterhin nach Russland. Es kam lediglich zu Flugplananpassungen. Nun erfolgt die Kehrtwende Deutschlands. Neben einer Sperrung des Luftraumes befürwortete die Bundesregierung nun auch den Ausschluss Russlands vom internationalen Zahlungssystem Swift, wie mehrere Medien berichten.

Lufthansa-Flüge drehen vor Russland ab

Immer mehr europäische Länder haben entschiedene Massnahmen gegen Russland getroffen. Zuletzt sperrten Belgien, Polen, Tschechien und Großbritannien ihren Flugraum für russische Maschinen. Deutschlands hielt sich hier vorerst bedeckt. Noch am Freitag flogen Lufthansa Maschinen nach Moskau – bis gestern. Wie Flightradar 24 gestern Abend zu entnehmen war, kehrten mehrere Maschinen auf dem Weg vom Flughafen Frankfurt nach Tokio über Estland ab und flogen zurück. Bereits gestern Abend entschied die Europäische Union weitere Schritte gegen Russland, die auch einen Ausschluss russischer Fluggesellschaften und Flugzeuge zur Folge haben könnte.

Nachdem Deutschland bislang eher zögerlich mit Entscheidungen gegen Russland auftrat, verzeichnet sich hierzulande nun eine Kehrtwende – auch bei der Bundesregierung. Gestern entschied sich auch Deutschland für eine Sperrung ihres Luftraumes, die ab heute 15 Uhr gelten wird. Dies betrifft russische Maschinen sowie Flüge nach Deutschland und Überflüge. Das Verbot gilt nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums zuerst für drei Monate. Eine entsprechende Mitteilung wurde bereits an das Flugpersonal weitergetragen.

Auch andere Maschinen mieden den russischen Luftraum

Dies war einer der Gründe, warum Maschinen der Lufthansa bereits gestern Abend den russischen Luftraum mieden. Auch die niederländische Fluggesellschaft KLM kündigte an, dass sie Russland vorerst nicht mehr anfliegen werde:

 Lufthansa wird den russischen Luftraum aufgrund der aktuellen und sich abzeichnenden regulatorischen Situation in den nächsten sieben Tagen nicht nutzen. Flüge nach Russland werden während dieser Zeit ausgesetzt. Wir beobachten die Situation weiterhin genau und stehen in engem Austausch mit den Behörden.

Statement der Lufthansa

Betroffen sind drei Strecken zwischen Deutschland und Russland. So fliegt der Kranich die Strecke Frankfurt-Moskau sowie München-Moskau und München-St. Petersburg. Nach Angaben von Simple Flying gab es im Februar allein 133 dieser Lufthansa Flüge. Gestern drehte auch der Lufthansa-Flug LH 718 von München nach Seoul zurück nach Deutschland, als er den russischen Luftraum passieren sollte. Auch KLM holte seine Maschinen bereits gestern Abend zurück. Betroffen war mit KLM 903 auch eine Maschine, die sich bereits im Landeanflug auf den internationalen Flughafen Moskau-Scheremetjewo befand. Eine weitere Maschine kehrte über Estland zurück nach Amsterdam.

Weitere Sanktionen gegen Russland

Ein weiteres, in den vergangenen Tagen viel diskutiertes Thema, war der Anschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem SWIFT. Hier zeigte sich Deutschland zuletzt zurückhaltend, während einige EU-Länder und auch die Ukraine diesen Schritt forderten. Nun wurde der Ausschluss einstimmig beschlossen, wie die deutsche FAZ mitteilt. Getroffen wurde er von den USA, Frankreich, Kanada, Italien, Grossbritannien sowie der EU-Kommission und Deutschland.

Die Sperrung vieler europäischer Lufträume hat für Russland und ihre´Maschinen weitreichende Folgen. Bereits gestern berichteten wir über verlängerte Flugzeiten einiger Aeroflot-Maschinen. Doch die Massnahmen haben auch erhebliche Konsequenzen. Die Meidung des russischen und sibirischen Luftraumes sorgt auch bei den westlichen Airlines für längere Flugzeiten sowie einen höheren Treibstoffverbrauch, da der Luftraum eigentlich unerlässlich für die Verbindung zwischen Europa und Asien ist. Somit werden sich unweigerlich auch die CO₂-Emissionen und Kosten erhöhen.

Folgende, europäische Länder haben ihren Luftraum für russische Flugzeuge bislang gesperrt:

  • Belgien
  •  Bulgarien
  •  Dänemark
  •  Deutschland
  •  Estland
  •  Irland
  •  Island
  •  Italien
  •  Lettland
  • Litauen
  •  Moldau
  •  Niederlande
  •  Polen
  •  Rumänien
  •  Schweden
  •  Tschechien
  •  Vereinigtes Königreich

Die Schweiz hält sich bislang zurück. Die Lufthansa Tochter Swiss fliegt noch über den russischen Luftraum. Auch die Flüge nach Russland finden derzeit noch regulär statt.

Fazit zur Sperrung des deutschen Luftraumes

Deutschland stellt sich gegen Russland. Gestern Abend kam es zu einem weiteren Krisentreffen der westlichen Staaten mit weiteren Sanktionen und Folgen für Russland. So kündigte die deutsche Bundesregierung bereits gestern Abend die Sperrung des deutschen Luftraumes für russische Maschinen an. Auch wenn dies erst heute um 15 Uhr in Kraft tritt, handelte Lufthansa sofort und liess bereits Samstag Abend ihre Maschinen vor dem russischen Luftraum umdrehen. Auch die Flüge des Kranichs nach Moskau und St. Petersburg wurden bis auf Weiteres gestrichen. Dem schloss sich auch KLM an. Mit weiteren Sanktionen ist zu rechnen. Nun wurde Russland auch aus dem internationalen Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen – Deutschland stimmte ebenfalls dafür.

Autorin

Seit Julia mit 4 Jahren ihren ersten Langstreckenflug erlebt hat, sind weite Reisen und exotische Orte aus ihrer Urlaubsplanung nicht mehr wegzudenken. Am liebsten entspannt sie irgendwo am Strand in der Sonne oder genießt beim Windsurfen die Grenzenlosigkeit des Meeres. Nebenbei studiert sie in Berlin Tourismusmanagement. Bei Reisetopia möchte sie ihre Erlebnisse gerne mit Euch teilen!

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