Auch die südafrikanische Comair geht unter Gläubigerschutz in die freiwillige und selbstverwaltete Insolvenz und möchte sich für die Zeit nach der Krise komplett neu strukturieren.

Die südafrikanische Fluggesellschaft Comair musste aufgrund der aktuellen Situation den Gang in die freiwillige und selbstverwaltete Insolvenz antreten, mit dem Ziel, “die Fluggesellschaft als ein nachhaltiges Unternehmen umzustrukturieren”. Comair operiert als Franchise-Fluggesellschaft von British Airways auf südafrikanischen Inlandsflügen und bietet ausserdem Flüge unter der eigenen Günstig-Airline “Kulula” an.

“Einzig verantwortliche Entscheidung”

Bereits seit dem 17. März hat Comair keine Flüge mehr durchgeführt und bereits letzte Woche ging die Airline auch nicht mehr davon aus, frühestens vor Oktober den Flugbetrieb wieder aufzunehmen. Wrenelle Stander, CEO von Comair, sagte, die freiwillige Insolvenz und der Gang in den Gläubigerschutz, sei “ein notwendiger Prozess, um sicherzustellen, dass eine zielgerichtete Umstrukturierung des Unternehmens so schnell wie möglich erfolgt, damit wir als nachhaltiges Unternehmen wieder in die Luft gehen und unsere Rolle in der Luftfahrtindustrie des Landes spielen können”. Diese Nachricht folgt der von Virgin Australia und Air Mauritius, die im letzten Monat zuletzt in die freiwillige und selbstverwaltete Insolvenz gingen, da die Luftfahrtindustrie infolge der Coronavirus-Krise einen beispiellosen Abschwung erlebt und immer mehr Opfer in der Airline-Industrie fordert.

“Jetzt, da die stufenweise Sperrung verlängert wurde, wird das Flugverbot wahrscheinlich bis Oktober oder sogar November andauern. Diese aussergewöhnlichen Umstände haben unsere Einnahmebasis völlig ausgehöhlt, während wir immer noch gezwungen sind, fixe Gemeinkosten zu tragen. Die einzig verantwortliche Entscheidung ist die Beantragung einer Unternehmensrettung.” sagte Stander weiter, zeigte aber gleichzeitig “volles Verständnis” für das Vorgehen der Regierung in dieser Situation.

Comair redet mit Boeing über Stornierung der MAX-Bestellung

Comair hatte die Erste von insgesamt acht bestellten Boeing 737 Max 8-Flugzeugen im Februar 2019 übernommen, kurz bevor alle MAX-Maschinen weltweit am Boden bleiben mussten. Laut dem CEO befindet sich Comair nun aber in Gesprächen mit Boeing, die MAX-Bestellung gegebenenfalls zu stornieren.

Stander sagte, dass die Fluggesellschaft durch den Rettungsprozess des Unternehmens beabsichtige, das Geschäft der Airline neu und “richtig” einzuordnen, um “effizienter, agiler und kundenorientierter” zu werden. Dazu soll unter anderem auch die Überarbeitung des Streckennetzwerks und der Flotte gehören, sowie die “Überprüfung von Portfolios und Joint Ventures, die verstärkte Digitalisierung des Geschäfts und die Entwicklung und Auslieferung neuer Produkte”. Comair-Chef Stander zeigt sich zuversichtlich, dass mit der bereits geleisteten Arbeit und der Unterstützung der Interessengruppen, den aktuellen Prozess durchstehen und ein “nachhaltigeres Unternehmen” sein wird, das besser positioniert ist, um “weiterhin der fliegenden Öffentlichkeit zu dienen und zur südafrikanischen Wirtschaft beizutragen”.

Fazit zur Insolvenz von Comair

Nachdem Südafrikas Flag-Carrier kurz vor der endgültigen Zerschlagung steht, trifft die aktuelle Krise nun auch Comair, eine ebenfalls für Südafrika sehr wichtige Fluggesellschaft, die nun den schweren Gang in die Insolvenz antreten muss. Jedoch plant Comair eine grosse Umstrukturierung, wonach wir nach der Krise eine völlig neue Comair erleben könnten, die immerhin erhalten bleibt, ganz im Gegensatz zu South African Airways.

Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.