Der Start der neuen US-amerikanischen Breeze Airways, von Airline-Mogul David Neeleman, wird sich Dank der Corona-Krise deutlich verspäten und wird erst für das kommende Jahr erwartet.

In der vergangenen Woche hat Breeze Airways, die in Utah ansässige Fluggesellschaft – vom Gründer von JetBlue und dem ehemaligen Investor von TAP Air Portugal, David Neeleman – ihren offiziellen Start von 2020 auf 2021 verschoben.

Ungünstige Zeit für neue Airlines

Die Änderung wurde in der Unterrubrik der Website der Fluggesellschaft vor dem Start vorgenommen und zunächst durch “ch-aviation” bemerkt. Später in der Woche bestätigte “The Points Guy” die Nachricht durch einen Sprecher des Unternehmens.

Der verspätete Start von Breeze Airways könnte auf die angespannten Betriebsbedingungen zurückzuführen sein, unter denen viele Fluggesellschaften im Zuge der Coronavirus-Pandemie leiden. Bei den meisten grossen Airlines brach das Passagieraufkommen auf dem Höhepunkt der Pandemie im Vergleich zum Vorjahr auf ein absolutes Minimum ein. Und auch in der aktuellen Erholungsphase sind die Passagierzahlen noch weit unter dem Vorjahresniveau.

Das verheisst möglicherweise nichts Gutes für eine neu gegründete Fluggesellschaft, die plant, am Rande der Hauptstrecken in den Vereinigten Staaten zu operieren. Ursprünglich plante Breeze Airways, ein Netz von Kurz- und Mittelstreckenjets zwischen Sekundärmärkten wie Louisville in Kentucky und Jacksonville in Florida, ohne ein Hub-System wie die grossen US-Airlines zu betreiben. Und während es beim Betrieb dieser Strecken viel ungenutztes Potenzial gibt, wenn die Luftverkehrsbranche unter Volldampf arbeitet, kann es in Zeiten einer schwachen Konjunktur natürlich schwieriger werden, dieses Modell von Grund auf profitabel zu gestalten.

Laufende Kosten aktuell gering

In der Tat arbeiten viele der derzeitigen Fluggesellschaften selbst dann noch mit Verlust, wenn der Verkehr wieder etwas an Fahrt gewinnt. Nach Angaben der IATA sind die meisten kommerziellen Fluggesellschaften erst bei einem Passagieraufkommen von etwa 75 Prozent rentabel. Zwischen geringerer Nachfrage und Social Distancing operieren viele Airlines heute jedoch unterhalb dieser Schwelle. Insbesondere Delta Air Lines hat ihr Passagieraufkommen bis September auf 60 Prozent begrenzt. Anders ausgedrückt: Dies sind nicht die besten Bedingungen, unter denen man eine neue Fluggesellschaft gründen könnte.

Zum Glück für Breeze Airways und Neeleman war die neu gegründete Fluggesellschaft noch nicht gestartet. Letztendlich plant die Airline den Betrieb einer Flotte von Flugzeugen des Typs Airbus A220 und Embraer 195, aber die ersten Auslieferungen dieser Flugzeuge sollten sowieso erst 2021 beginnen. Um früher abheben zu können, plante Breeze Airways den Einsatz gebrauchter Embraer 195 der brasilianischen Azul für den Betrieb der ersten Strecken.

Ausserdem hat die Fluggesellschaft bisher noch nicht alle Stellen, besonders bei den Piloten und Flugbegleitern, besetzt und ausgebildet, wodurch ein erheblicher Kostenfaktor in Grenzen gehalten werden kann.

Fazit zur Verschiebung des Starts von Breeze Airways

Da der Conavirus die Branche immer noch erheblich beeinträchtigt, kann Breeze Airways möglicherweise einige zusätzliche Monate gut gebrauchen, um alles so weit in Ordnung zu bringen und auf die Ankunft neuer Flugzeuge zu warten, während die bestehenden Kosten vergleichsweise niedrig bleiben. So werden wir wohl noch bis nächstes Jahr warten müssen, bis wir eine neue und interessante Fluggesellschaft auf dem US-Markt erleben werden.

Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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