NASA und Boeing tun sich zusammen und arbeiten an einem hybridelektrischen Flugzeug, dass zum Nachfolger der Boeing 737 avancieren könnte.
Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat den Start des Programms „Sustainable Flight National Partnership“ (SFNP) angekündigt, das eine hybridelektrische Antriebslösung für Schmalrumpfflugzeuge untersuchen soll und das in Zusammenarbeit mit Boeing. Dadurch ergibt sich bereits jetzt ein Konzept für eine mögliche Boeing 737-Nachfolgerin. Das Programm ist Teil des Budgets für 2022, das die Biden-Administration letzte Woche verabschiedet hat und zielt darauf ab, innerhalb von fünf Jahren ein flugreifes Versuchsflugzeug zu bauen, um die Technologie zu demonstrieren. Das berichtet unter anderem aero.de.
Die nächste Generation des Schmalrumpfflugzeuges?
Die NASA untersucht derzeit unter dem Namen „Electrified Powertrain Flight Demonstrator“ ein Konzept eines hybridelektrischen Flugzeugs in Zusammenarbeit mit Boeing, der der grösste Nutzniesser beim Nachweis der Machbarkeit jener Studie sein könnte. Der Flugzeughersteller sieht die Technologie dabei durchaus als Alternative, um einen Nachfolger für die 737, Boeings meistverkauftes Verkehrsflugzeug, auf den Markt zu bringen. Im Jahr 2019 haben die beiden Unternehmen das Projekt Transonic Truss-Braced Wing (TTBW) getestet, bei dem es sich um einen fortschrittlichen Profilverbundflügel handelt, der mit Stützen am Rumpf angebracht ist.
Nun möchte die NASA mehrere Technologien untersuchen, die zusammen ein Flugzeug ermöglichen könnten, der 25 Prozent effizienter ist als aktuelle Jets. Darunter ist der Electrified Powertrain Flight Demonstrator (EPFD), „um im Flug elektrische Antriebssysteme der Ein-Megawatt-Klasse zu demonstrieren, die notwendig sind, um hybridelektrische Antriebssysteme für den Einsatz in der Konstruktion von grossen Antriebssystemen für Schmalrumpfflugzeuge zu erreichen“, so die NASA in dem Dokument, das an den Kongress geschickt wurde.
NASA Aeronautics’ cost-sharing partnerships with U.S. industry will enable the next generation single-aisle transport, expected by the early 2030s, to be a gamechanging, ultra-efficient and low-carbon emitting design at least 25 percent more fuel-efficient than today.
NASA
Airbus sieht Zukunft in Wasserstoffantrieben
Die Zukunft des Luftverkehrs angesichts zunehmender Umweltauflagen wird von der Definition einer praktikablen Technologie abhängen, die den Schadstoffausstoss drastisch reduziert und gleichzeitig die Betriebskosten neuer Generationen von Verkehrsflugzeugen senkt. Aufgrund des fehlenden Konsenses kann dieses Ziel jedoch schwer zu erreichen sein. Airbus zum Beispiel hält den hybrid-elektrischen Antrieb für weit davon entfernt, in grösseren Flugzeugen eingesetzt werden zu können.
Für das europäische Unternehmen führt der Weg über Wasserstoffantriebe, die Einsparungen und eine Verringerung des ökologischen Fussabdrucks ermöglichen, ohne dass es zu einem so grossen Bruch mit der derzeitigen Lieferkette in der Luftfahrt kommt. Dennoch hat Airbus Regierungen und Luftfahrtbehörden dazu aufgerufen, die ersten Schritte zu planen, um die notwendige Infrastruktur bereitzustellen, damit wasserstoffbetriebene Flugzeuge rentabel werden. Wie die NASA gezeigt hat, scheinen die USA nicht überzeugt zu sein, die Wahl des Flugzeugherstellers zu akzeptieren.
Fazit zum Konzept der NASA und Boeings
Die US-Raumfahrtbehörde NASA und Boeing gehen mit dem Programm „Sustainable Flight National Partnership“ einen ambitionierten und interessanten Weg hin zu einem nachhaltig betriebenem Flugzeug mit einem hybridelektrischen Antrieb. Dabei könnte nicht weniger als die Nachfolgerin der weit verbreiteten Boeing 737 entstehen. Ob das Konzept jedoch tatsächlich „die Zukunft“ sein wird, muss sich natürlich erst noch zeigen.