Nach viel Kritik an der Qualitätssicherung des Flugzeugherstellers, legt dieser nun einen Aktionsplan vor. Im Vordergrund steht die Überwachung der Produktion in Echtzeit.

Die Qualitätssicherung des grossen US-Flugzeugbauers ist seit Monaten Diskussionsthema. Besonders nach dem Alaska Airlines Vorfall, als ein Rumpfteil einer Boeing 737 MAX 9 im Startflug herausgebrochen ist, steht der Konzern in der Kritik. Wie die Tagesschau nun berichtet, hat Boeing einen Plan vorgelegt, wie die Reputation der eigenen Qualität wieder aufgebaut werden soll.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Aktionsplan wurde auf Forderung der Federal Aviation Administration (FAA) ausgestellt
  • Ein Kernpunkt ist die Echtzeit-Überwachung der Produktion
  • Auch die Zulieferer sollen stärker kontrolliert werden

Kernpunkte zur Verbesserung der Qualität

Die US-Luftfahrtaufsicht, die Federal Aviation Administration (FAA), hat nach den Vorfällen bei Boeing ein besonders scharfes Auge auf den Konzern. Ein von der Behörde eingeforderter Aktionsplan wurde von Boeing nun vorgelegt. Dieser weist einige Kernpunkte auf, die zur langfristigen Verbesserung der Qualität beitragen sollen. Dazu zählt primär eine Überwachung der Produktion in Echtzeit. Der FAA-Chef Mike Whitaker spricht von sechs Key Performance Indicators (KPIs), also Parametern, anhand derer die Qualität messbar gemacht werden soll und überprüft werden kann.

Die Produktion soll zukünftig in Echtzeit überwacht werden

Weitere Punkte, zu denen Boeing sich verpflichtet hat, sind eine bessere Kommunikation sowie Ausbildung des Personals, aber auch ein Ansatz soll gefunden werden zur Identifizierung von Problemen und besserem Risikomanagement. Zudem sollen auch die Zulieferer stärker überwacht werden – der Rumpf-Teile-Lieferant Spirit Aerosystems war massgeblich am Alaska Airlines Unfall beteiligt.

Noch keine Anhebung der Produktionsrate

Nach Angaben des Boeing-Chefs Dave Calhoun wären Experten-Empfehlungen und auch Mitarbeiter-Hinweise in die Erstellung des Aktionsplans eingeflossen. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass immer mehr Mitarbeiter aus eigenen Reihen ihre Bedenken an Boeing äussern.

Mit einer Anhebung der Produktionsrate der Boeing 737 MAX ist allerdings noch nicht zu rechnen, wie aeroTELEGRAPH berichtet. Nach dem Alaska Airlines Vorfall hatte die FAA einen Stopp für die Ausweitung der 737 MAX Produktion verhängt. Mit einer Aufhebung dieses Stopps ist in den nächsten Monaten nicht zu rechnen.

Autorin

Wenn Ricarda auf Reisen ist, fühlt sie sich am lebendigsten. Infiziert vom Reisefieber wurde sie im Jugendalter durch ein Auslandsjahr in den USA. Egal ob mit dem Van, Backpack, Boot oder im Hotel: Sie ist immer bereit für ein neues Abenteuer, gerne auch mit viel Adrenalin. Nach ihrem Journalismus-Studium kann sie bei reisetopia ihre beiden Leidenschaften voll ausleben und versorgt Euch mit spannenden News.

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