Fehlende Papiere zu Arbeiten am herausgebrochenen Rumpfteil erschweren weitere Untersuchungen des Alaska Airlines Vorfalls.

Erst vor zwei Tagen bestätigte die Federal Aviation Administration (FAA), dass Boeing in der Qualitätskontrolle gleich mehrmals gegen Vorgaben verstossen hat. Das war keine gute Nachricht angesichts der anhaltenden Qualitäts-Krise des US-Flugzeugbauers. Denn auch das National Transportation Safety Board (NTSB) macht auf Mängel aufmerksam. Wie aero berichtet, konnten bisher keine Unterlagen gefunden werden, welche die Arbeit am herausgerissenen Rumpfteil von Alaska Airlines dokumentieren. Dieser Vorfall hatte die Qualitäts-Krise bei Boeing erst ausgelöst.

Das Mysterium um die Papiere

Anfang Februar wurde die Ursache für den Zwischenfall bei einer Alaska Airlines Boeing 737 MAX 9 bekannt. Vier Bolzen an der herausgebrochenen Verkleidung haben gefehlt – das NTSB geht sogar davon aus, dass sie nie installiert wurden. Dazu kam es, da das Panel nach der Anlieferung durch Spirit Aerosystems im Boeing-Werk noch einmal entfernt wurde, um Nietschäden auszubessern. Seit Wochen gelingt es dem NTSB nicht, Unterlagen zu diesen vorgenommenen Arbeiten zu finden.

Fehlende Papiere erschweren die Untersuchungen des NTSB

Die Chefin des NTSB äussert sich zu dem Ausbleiben der Papiere:

Entweder es gibt sie, und wir haben sie nicht – oder sie existieren gar nicht.

Jennifer Homendy, NTSB-Chefin

Boeing äussert sich schwammig

Der Flugzeughersteller äussert sich zu der Problemlage nur sehr undeutlich. Seitens Boeing heisst es, sollte die Arbeit nicht dokumentiert worden sein, gäbe es auch keine Unterlagen. Ein Team aus 25 Mitarbeitern im Boeing-Werk in Renton, Washington, war laut Behörde für die Arbeiten an der Tür verantwortlich. Boeing weigerte sich bisher, Namen der Angestellten herauszugeben – der zuständige Manager des Teams ist krankgeschrieben. Erst nach scharfer Kritik und erhöhtem Druck, gab Boeing Namen heraus, wie Reuters berichtet.

Der Vorfall bei Alaska Airlines wirft weiterhin Fragen auf

Die bisherigen Untersuchungen des NTSB deuten weiterhin klar auf das Fehlen der Bolzen hin. Laut der Behörde gab es Hinweise, dass das betroffene Teil über eine längere Zeit immer mehr verrutscht sei. Beim 154. Flug sei es dann herausgebrochen. Durch die fehlende Kooperation seitens Boeing bleiben an dieser Stelle noch viele Fragen zu den Arbeiten offen.

Fazit zu fehlenden Papieren von Boeing

Der Fall um Alaska Airlines begleitet uns schon seit Monaten und will so recht kein Ende finden. Das liegt daran, dass sich durch fehlende Kooperation, die Untersuchungen sehr langwierig gestalten. Das NTSB kritisiert fehlende Papiere zu den ausgeführten Arbeiten am herausgebrochenen Rumpfteil der Boeing 737 MAX 9. Es bleibt abzuwarten, ob Boeing diese Papiere noch zur Verfügung stellt, oder ob sie nie existiert haben.

Autorin

Wenn Ricarda auf Reisen ist, fühlt sie sich am lebendigsten. Infiziert vom Reisefieber wurde sie im Jugendalter durch ein Auslandsjahr in den USA. Egal ob mit dem Van, Backpack, Boot oder im Hotel: Sie ist immer bereit für ein neues Abenteuer, gerne auch mit viel Adrenalin. Nach ihrem Journalismus-Studium kann sie bei reisetopia ihre beiden Leidenschaften voll ausleben und versorgt Euch mit spannenden News.

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