Immer mehr Fluggesellschaften reagieren auf den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. So auch Delta Air Lines – die US-Airline beendet mit sofortiger Wirkung das Codeshare-Abkommen mit der russischen Fluggesellschaft Aeroflot.

Etliche Fluggesellschaften meiden den Luftraum Russlands – Länder wie DeutschlandBulgarien, Polen und Grossbritannien sperren ihren Luftraum für russische Flugzeuge. Das führt auch dazu, dass jüngst ein Aeroflot-Flugzeug die Reise nach New York unterbrechen und umdrehen musste. Eine von vielen Konsequenzen, die derzeitigen militärischen Aktivitäten in der Ukraine mit sich bringen. Die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines beendete zuvor bereits mit sofortiger Wirkung das Codeshare-Abkommen mit Aeroflot, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.

Beendigung als Zeichen der Distanzierung

Eigentlich befand sich die russische Fluggesellschaft Aeroflot auf einem guten Weg. Das SkyTeam-Mitglied konnte jüngst zwei neue Business Class Produkte vorstellen – eines im Airbus A350 sowie ein weiteres in der Boeing 777. Beide Produkte können uneingeschränkt mit den Produkten von vermeintlich luxuriöseren Fluggesellschaften mithalten. Doch nun droht der “Vormarsch” der russischen Fluggesellschaft jäh gestoppt zu werden. Aufgrund der Luftraumsperrungen für russische Fluggesellschaften ist Aeroflot zunächst dazu gezwungen etliche Flüge innerhalb Europas streichen zu müssen. Der Fluggesellschaft droht ein millionenschwerer Schaden. 

Doch auch allianzintern gehen erste Fluggesellschaften auf Distanz, wie beispielsweise Delta Air Lines. Die US-Airline beendet mit sofortiger Wirkung das Codeshare-Abkommen und distanzieren sich mit dieser Massnahme öffentlich von Aeroflot. Im Rahmen ihrer Mitgliedschaft in der Luftfahrtallianz SkyTeam kooperieren beide Fluggesellschaften normalerweise eng miteinander – doch eine Kooperation ist aus Sicht der US-Airline derzeit nicht zu akzeptieren. Delta Air Lines hat auf sämtlichen Aeroflot-Flügen den eigenen Code gestrichen. Darüber hinaus befindet sich auf sämtlichen Delta-Flügen, die von Los Angeles oder New York JFK starten, nicht mehr der Code von Aeroflot. 

Aeroflot dreht um

Neben den meisten europäischen Staaten hat auch Kanada bereits am Sonntag den Luftraum für russische Fluggesellschaften gesperrt. Die Vereinigten Staaten von Amerika fehlen noch in dieser Riege. Dennoch kommt es in Moskau bereits zu Flugannullierungen und Massnahmen, die merkwürdig anmuten. So musste ein Aeroflot-Flug von Moskau nach New York am Sonntag mitten im Flug wieder nach Moskau zurückkehren. Wahrscheinlich werden fehlende alternative Flugrouten für diese Massnahme verantwortlich gewesen sein. Kurz bevor die Boeing 777 mit der Flugnummer SU124 Grönland erreichte, kehrte der Kapitän um – vermutlich auch wegen fehlender Ausweichalternativen.

Ein Problem, dem sich bereits eine Aeroflot-Crew in Miami konfrontiert sah. Der Airbus A350 war für den Rückflug nach Moskau ebenfalls vom Überflugverbot betroffen, kennzeichnete den Flug jedoch als humanitären Rettungsflug und nutzte so den Luftraum Kanadas. Dabei soll es sich um eine vorsätzliche Lüge handeln, betroffene Behörden ermitteln bereits.

We are aware that Aeroflot flight 111 violated the prohibition put in place earlier today on Russian flights using Canadian airspace. We are launching a review of the conduct of Aeroflot and the independent air navigation service provider, NAVCAN, leading up to this violation. We will not hesitate to take appropriate enforcement action and other measures to prevent future violations.

Darüber hinaus nimmt Delta Air Lines keine Flüge zu Zielen in der Ukraine und in Russland auf. Zu diesem Entschluss ist man indes auch bei der lettischen Fluggesellschaft airBaltic gekommen. Mit sofortiger Wirkung setzt die Airline sämtliche Flüge nach Russland aus. Vorerst sollen die Flüge nach Kazan, Moskau oder Sankt Petersburg bis zum 26. März ausfallen. Besonders in Lettland, einem Nachbarstaat Russlands und NATO-Mitglied, schaut man gespannt und mit grösstmöglicher Aufmerksamkeit auf die Geschehnisse in der Ukraine. 

Fazit zur Beendigung des Codeshare-Abkommens 

Im Grunde gibt es im Zuge des Angriffskrieges Russlands nur Verlierer. Sei es die Politik, die Wirtschaft, sind es doch in erster Linie die Menschen der Ukraine und Russlands, die unter den zweifelhaften Entscheidungen eines Machthabers zu leiden haben. Gänzlich nebensächlich dürfte die Beendigung eines Codeshare-Abkommens sein. Neben einem nachhaltigen Image-Schadens treffen die beschlossenen Sanktionen die Airlines, wie beispielsweise Aeroflot, primär finanziell immens. 

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