Ein halbstündiges Nickerchen könnte für zwei Piloten von Batik Air nun zum Problem werden.

Als Passagier bekommt man in der Regel nicht mit, was im Cockpit so vor sich geht. Bis auf ein oder zwei Durchsagen zwecks Begrüssung, Flugdauer und Wetter am Zielort, hört man auch von den Piloten eher wenig. Das ist in manchen Fällen scheinbar auch ganz gut so. Während des Fluges mitzubekommen, dass beide Piloten eingeschlafen sind, ist schliesslich nicht gerade beruhigend. Einige Passagiere von Batik Air Indonesia haben genau dies jetzt im Nachhinein erfahren. Wie aerotelegraph.com schreibt, sind zwei Piloten der Airline nämlich für gut 30 Minuten zeitgleich eingeschlafen.

Nickerchen im Cockpit

Es gibt sicher so manchen, dem bei der Arbeit schon einmal kurz die Augen zugefallen sind. Obwohl dies am Arbeitsplatz natürlich generell nicht gerne gesehen wird, ist es in manchen Berufen nicht ganz so tragisch. Es gibt jedoch einige berufliche Tätigkeiten, bei denen das eher nicht passieren sollte. Dazu zählt auch der Job des Piloten. Auch hier ist es kein Drama, wenn einer von zwei Piloten mal für einige Minuten die Augen schliesst. Problematisch wird es allerdings, wenn beide Piloten gleichzeitig ein Nickerchen machen. Genau das ist jetzt auf einem Flug von Batik Air passiert und wird Konsequenzen nach sich ziehen.

Das Cockpit des Airbus A320 von Batik Air war am Morgen vom 25. Januar nicht erreichbar

Doch was genau ist passiert? Ein Airbus A320 von Batik Air flog von Kendari in die indonesische Hauptstadt Jakarta. Morgens am 25. Januar versuchten die Fluglotsen zunächst vergeblich Kontakt zu den Piloten des Fluges BTK6723 aufzunehmen. Auch nach mehreren Versuchen erhielten sie jedoch keine Antwort. Daraufhin fragten sie die Crews anderer Flugzeuge, ob diese mit dem A320 von Batik Air Kontakt aufnehmen könnten. Auch dies blieb ohne Erfolg.

Beide Piloten waren für fast 30 Minuten weggedöst

Erst gute 28 Minuten, nachdem die Flugsicherung das letzte Mal Kontakt zum Flugzeug gehabt hatte, konnte eine andere Crew die Piloten erreichen. Zunächst gaben diese an, dass sie Probleme mit der Funkverbindung gehabt haben. Die Untersuchungsbehörde Komite Nasional Keselamatan Transportasi KNKT ging dem Vorfall allerdings genauer auf den Grund. Sie fand heraus, dass der tatsächliche Grund ein anderer gewesen war. Beide Piloten haben während der 28 Minuten geschlafen.

Berichten zufolge soll ein Pilot mit dem Einverständnis des anderen für einige Zeit die Augen geschlossen haben. Als dieser aufwachte, befand sich das Flugzeug nicht mehr in der richtigen Flugbahn und sein Kollege war ebenfalls weggedöst. Das wollten die Piloten aber offensichtlicher Weise nicht zugeben und gaben deshalb Probleme mit der Funkverbindung an. Die Ursache für das ungewollte Nickerchen soll wohl zu wenig Erholung des einen Piloten gewesen sein.

Massnahmen von Batik Air

Um so einen Vorfall in Zukunft vermeiden zu können, fordert die Untersuchungsbehörde zwei Massnahmen. Eine davon beinhaltet, dass Batik Air genauere Anleitungen und Verfahren entwickeln soll. Diese sollen Piloten durch Leitlinien und persönliche Checklisten dabei helfen, ihren körperlichen und geistigen Zustand vor einem Flug besser einschätzen zu können. Die zweite Massnahme bezieht sich auf eine detailliertere Kontrolle des Cockpits, die alle 30 Minuten stattfinden sollen. Batik Air solle sich nun darum kümmern, diese Massnahmen umzusetzen.

Fazit zum Nickerchen der Piloten von Batik Air

Ein Passagier erfährt wohl ungern, dass beide Piloten während eines Fluges geschlafen haben. In diesem Fall handelte es sich nur um einen kurzen Zeitraum und zum Glück ist dabei nichts weiter passiert. Um die Sicherheit während eines Fluges gewährleisten zu können, darf so etwas aber natürlich nicht vorkommen. Schliesslich hätte die Sache im schlimmsten Fall auch anders ausgehen können. Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, dass auf ausreichende Erholung der Piloten und deren Zustände vor dem Flug geachtet wird. Hier könnten genauere Leitlinien und Verfahren zur besseren Kontrolle und Einschätzung, sowohl den Piloten, als auch den Fluggesellschaften zugutekommen.

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