Niemand wollte die finanziell extrem angeschlagene Alitalia kaufen, weshalb sich die italienische Regierung schliesslich dazu entschied, ihren Flag-Carrier zu verstaatlichen und damit auch alle Verbindlichkeiten zu ĂŒbernehmen. Nun sind erste Details darĂŒber bekannt, wie Alitalia in Zukunft aussehen soll. Dabei wird besonders eine Sache deutlich: Die Airline soll enorm geschrumpft werden.

Eine Flotte von maximal 30 Flugzeugen

Die geplante Schrumpfung der Alitalia durch die geplante Verstaatlichung, bedeutet insbesondere fĂŒr die aktuell rund 11’500 BeschĂ€ftigten sehr schlechte Nachrichten. Denn hier sollen kĂŒnftig nur noch weniger als 4’000 Angestellte bei der Airline verbleiben. Und nicht nur dort möchte der Staat die Axt ansetzen: Auch die Flotte von derzeit 113 Flugzeugen soll kĂŒnftig auf magere 25 bis maximal 30 Maschinen verkleinert werden. Diese Massnahmen sollen laut der italienischen Zeitung “Corriere della Sera” bei einem Treffen zwischen Arbeitnehmervertretern und dem italienischen Minister fĂŒr wirtschaftliche Entwicklung, Stefano Patuanelli, besprochen worden sein.

Eigentlich war es geplant Alitalia komplett zu privatisieren und an den vielversprechendsten Bieter zu verĂ€ussern. Da jedoch beim letzten Anlauf einer Privatisierung keine Gebote eingingen – wobei dieser bereits in der Corona-Krise stattfand –, entschied sich die italienische Regierung fĂŒr die Verstaatlichung. Um potenziellen KĂ€ufern eine Übernahme schmackhafter zu machen, hatte der Staat schon zuvor die Schulden der strauchelnden Airline ausgelagert und in GĂ€nze ĂŒbernommen.

Viel Zeit um die neuen Massnahmen umzusetzen bleibt Alitalia indes nicht, da die LiquiditĂ€t des italienischen Flag-Carriers zur Neige geht, andernfalls gĂ€be es nur noch den Konkurs. Laut Patuanelli dĂŒrften die geplanten Anpassungen in ihrer Umsetzung gut einen Monat dauern, bis diese durchgesetzt worden sind. Noch fehlt dabei allerdings die Zustimmung der zustĂ€ndigen Gewerkschaften, die mit einem Sitz im Aufsichtsrat ĂŒberzeugt werden sollen.

Fazit zur neuen kleinen Alitalia

Auch die Lufthansa zeigte – bis zur aktuellen Krise – grosses Interesse an Alitalia. Eine der Bedingungen sollte der Abbau von 6’000 Stellen und die Reduzierung der Flotte auf nur noch 80 Jets sein. Zuletzt sprach der Kranich von 4’000 Stellen und 100 Flugzeugen, nachdem die Gewerkschaften protestiert hatten. Mit Blick auf die nun bevorstehende Zukunft Alitalias, wĂ€re eine Übernahme durch die Lufthansa wohl noch der angenehmere Weg gewesen. Ob Italiens Staatsairline wie geplant tatsĂ€chlich zu “altem Erfolg” zurĂŒckfinden kann, wird sich zeigen.

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Max saß irgendwann hĂ€ufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschĂ€ftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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