Um die Kosten weiter zu senken und die finanziellen Auswirkungen der aktuellen Krise zu begrenzen, plant Airbus einen erheblichen, jedoch möglichst freiwilligen, Stellenabbau.
Wie Bloomberg am 20. Juni bekannt gab, erwĂ€gt Airbus freiwillige Entlassungen und Vorruhestandsregelungen in den eigenen Produktionsbetrieben, die insgesamt zwischen 12â000 und 16â000 Mitarbeiter umfassen sollen.
âWir mĂŒssen noch handelnâ
Angesichts eines NachfragerĂŒckgangs, der nicht kurz vor einer Erholung zu stehen scheint, muss Airbus die Kosten senken, um bis Ende des Jahres ein stabiles finanzielles Gleichgewicht zu finden. Infolgedessen ist der Hersteller gezwungen, die eigene Belegschaft zu reduzieren.
âWir haben mehr als ein Drittel unseres GeschĂ€fts in der kommerziellen Luftfahrt verloren und unsere Kosten ĂŒbersteigen weiterhin bei weitem unsere Einnahmen. Das ist nicht nachhaltig. [âŠ] Wir mĂŒssen noch Massnahmen ergreifen, um unser industrielles und finanzielles Gleichgewicht wiederherzustellenâ, erklĂ€rte Airbus-PrĂ€sident Guillaume Faury in einem Brief an die Mitarbeiter des Unternehmens.
WĂ€hrend die Produktion fĂŒr 2020 und 2021 um 40 Prozent reduziert werden soll, erwĂ€hnte Guillaume Faury auch, dass er den BeschĂ€ftigten bis Ende Juli detailliertere Anweisungen bezĂŒglich der möglichen Umstrukturierung geben wird.
Der neue Umstrukturierungsplan könnte bis zu 10 Prozent der Gesamtbelegschaft betreffen, was 136â000 Mitarbeitern weltweit entsprĂ€che. Das bedeutet, dass 13â000 ArbeitsplĂ€tze akut gefĂ€hrdet sind.
GegenwÀrtig hat Airbus immer noch keinen genauen Plan zum Abbau von DauerarbeitsplÀtzen aufgestellt, aber die Produktion wurde bereits reduziert und etliche Arbeitnehmer in die Zwangsferien geschickt.
Die Produktion ist rĂŒcklĂ€ufig
In seinem Brief erinnerte Guillaume Faury die Mitarbeiter auch daran, dass der Luftverkehr frĂŒhestens 2023 und vielleicht erst 2025 wieder das Vorkrisenniveau erreichen wird.
Sollte sich der Luftverkehr in der zweiten HĂ€lfte dieses Jahres oder im nĂ€chsten Jahr langsamer als erwartet erholen, so sagte er, könnte das Unternehmen gezwungen sein, die Produktion noch weiter zu reduzieren und diese auf ein âgefĂ€hrlich niedriges Niveau zu drĂŒckenâ.
Fazit zum geplanten Stellenabbau bei Airbus
Zwar hat die französische Luftfahrtindustrie eine betrĂ€chtliche Menge an staatlichen Beihilfen erhalten, doch scheint dies nicht ausreichend zu sein. Nachdem Air France angekĂŒndigt hatte, dass die Airline bis 2022 mehrere tausend ArbeitsplĂ€tze abbauen mĂŒsse, ist nun Airbus an der Reihe, eine Ă€hnliche Massnahme anzukĂŒndigen. Noch ist nichts in Stein gemeisselt, aber die Zukunft verheisst fĂŒr die Mitarbeiter des Unternehmens nichts Gutes.