Auch für das abgelaufene Jahr 2021 konnte sich Airbus den Titel als grösster Flugzeugbauer der Welt sichern. Bei Boeing sieht die Situation dagegen nicht ganz so rosig aus.
Unangefochten bleibt Airbus der grösste Flugzeugbauer der Welt und das schon das dritte Mal in Folge. Denn auch im letzten Jahr konnte Airbus deutlich mehr Flugzeuge verkaufen, als die Konkurrenz. Immerhin konnte sich jedoch auch Boeing wenigstens in einem Segment die Krone sichern, in dem die Europäer noch versuchen richtig Fuss zu fassen, wie Reuters berichtet. Zudem ist Boeing von einigen Problemen ihrer modernsten Jets geplagt, die die Zahlen stark gedrückt haben. Beide Flugzeugbauer hatten darüber hinaus mit einigen Stornierungen zu kämpfen.
Airbus verkaufte 2021 doppelt so viele Jets wie 2020
Bereits das dritte Jahr in Folge kann sich Airbus als grösster Flugzeugbauer weltweit bezeichnen. Mit 611 ausgelieferten Flugzeugen im Jahr 2021, hat der europäische Flugzeugbauer seine Auslieferungen sogar um acht Prozent im Vergleich zu 2020 steigern können. So hat sich Airbus einen uneinholbaren Vorsprung bei den sogenannten „umsatzwirksamen Auslieferungen“ gegenüber Boeing sichern können, der als der wichtigste Massstab in der Branche gilt. Boeing hat in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres gerade einmal 302 Flugzeuge an Kunden geliefert. Doch dabei verzeichnet inzwischen die gesamte Branche eine steigende Nachfrage und das trotz der anhaltenden Pandemie und der schwierigen Situation rund um die Omikron-Variante. Vor allem Langstreckenjets und Frachtflugzeuge sind besonders gefragt.
Im Jahr 2021 hat Airbus nach eigenen Angaben insgesamt 771 Flugzeuge verkaufen können, was nach Abzug der Stornierungen immer noch 507 Jets entspricht und damit gut doppelt so viele wie noch im Jahr 2020. So sieht auch Airbus‘ Chief Executive Guillaume Faury „erste Früchte einer Erholung“ und erklärte, dass die Nachfrage „real“ sei. Bei Boeing sieht die Situation nicht ganz so rosig aus, wenngleich auch die US-Amerikaner die Erholung zu spüren bekommen. Doch besonders die Nachwirkungen der Probleme um die Boeing 737 MAX und dem Dreamliner, machen dem Konzern auch weiterhin zu schaffen, was für Schwierigkeiten bei den Auslieferungen sorgt. Boeing konnte sich im letzten Jahr zwar eine beachtliche Summe an 829 Bestellungen für neue Flugzeuge sichern, doch nach Abzug der Stornierungen bleiben hier „nur“ 457 Orders mit Stand Ende November 2021 in den Büchern.
Wo Boeing unangefochtener Spitzenreiter ist
Auch das neue Jahr beginnt für Airbus erfreulich, nachdem KLM und Qantas sich für Jets der Europäer für ihre Kurz- und Mittelstreckenflotten entschieden. Beide Airlines waren in diesem Bereich eigentlich Boeing-Stammkunden. Zudem konnte Airbus am Montag eine Bestellung von 22 Airbus A220 durch die Leasing-Firma Azorra aus Florida vermelden. Jedoch gibt es mit der Cargo-Sparte einen Bereich, wo Boeing weiterhin unangefochten die Krone trägt und die meisten Frachtflugzeuge verkaufen konnte. Doch Airbus ist kurz davor, mit einer Frachtversion des A350 auch hier mehr Marktanteile dazuzugewinnen. Dazu zählen jedoch auch bestehende A350-Bestellungen, die von der Passagier- in die Frachtversion getauscht werden. Zudem will Airbus für dieses Jahr prüfen, ob die Produktionsrate im Generellen, trotz anhaltenden Problemen mit den Zulieferern, gesteigert werden soll.
Fazit zur Situation bei Airbus und Boeing
Airbus bleibt weiterhin der Platzhirsch unter den weltweiten Flugzeugbauern – zum dritten Mal in Folge. Das dürfte besonders Boeing schwer im Magen liegen. Allerdings haben die US-Amerikaner aktuell ganz andere Sorgen und sind derweil bemüht, die Probleme um die 737 MAX und ihre Dreamliner zu beheben. Immerhin bleibt Boeing im Frachtsegment unangefochtener Spitzenreiter, wenngleich sich Airbus hier auch immer weiter hineinwagt. Und dass Airbus bisherige Boeing-Stammkunden konvertieren kann, haben die Europäer jüngst erneut bewiesen.