Für eine Erhöhung der Gesamtkapazität an Sitzplätzen im Airbus A350 passt der Flugzeugbauer das Kabinendesign an.
Der Airbus A350 ist das Konkurrenzmodell zur Boeing 777X-Produktlinie. Aktuell haben aber die neuen 777X-Modelle im Vergleich zum A350 eine deutlich höhere Sitzkapazität. Wie aerotelegraph berichtet, ändert sich das nun, da der europäische Flugzeugbauer das Kabinendesign im A350 anpasst und damit die mögliche Anzahl an Sitzplätzen erhöht.
Aus 3-3-3 wird 3-4-3
Auf der Luftfahrtmesse in Farnborough war der Konkurrenzkampf zwischen Airbus und Boeing wieder deutlich zu sehen. Für beide Flugzeugbauer ist es ein wichtiger Ort, um sich und seine Flugzeuge zu vertreten und zu verkaufen. Boeing wollte sich mit ihrer neuen 777X profilieren und baute an die Innenwand einen Platzhalter mit der Aufschrift A350 ein, um aufzuzeigen, dass die Kabine der 777X knapp 40 Zentimeter breiter ist und somit mehr Platz für Passagiere bietet. Der US-Flugzeugbauer wusste zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht, dass die Europäer ihre A350-Kabine verbreitern und somit auch die Sitzkapazität erhöhen.
Wir sind dabei, ein erhöhtes Volumen in der Kabine zu schaffen, das es uns ermöglicht, im A350 sehr komfortabel eine Konfiguration mit zehn Sitzen in der Economy Class zu erreichen.
Christian Scherer – Verkaufschef bei Airbus
Durch die Veränderungen an den Kabinenwänden im A350 vergrössert Airbus die Breite des Innenraums, sodass sich die Anzahl der Sitzplätze im hinteren Teil des Jets erhöht. Ohne Reduktion der Sitzbreite ermöglicht es der europäische Flugzeugbauer je nach Sitzabstand “20 bis 30 zusätzliche Sitze” zu verbauen, so der Airbus Verkaufschef Christian Scherer. Anstatt der bisherigen 3-3-3 Konfiguration, ist durch die neue Kabine eine 3-4-3 Konfiguration möglich. Die neue, breitere Kabine ist aktuell bei keiner Airline in Betrieb. Dies soll sich allerdings zeitnah ändern.
Schmalere Sitze ermöglichen zehn Sitzplätze pro Reihe im A350 schon jetzt
Mit den französischen Fluggesellschaften French Bee und Air Caraïbes gibt es derzeit schon zwei Airlines, die in ihrer A350-Kabine Zehnerreihen verbaut haben. Dies gelang aber nur auf Kosten der Sitzbreite, die von rund 46 Zentimeter des Standardsitzes auf 42 Zentimeter reduziert wurde.
Damit erreicht der A350-900 von French Bee eine Kapazität von 411 Passagieren (376 Economy Class / 35 Premium Economy Class). Bei Air Caraïbes haben im A350-900 389 Passagiere (18 Business Class / 45 Premium Economy Class / 326 Economy Class) und im A350-1000 sogar 429 Reisende (24 Business Class / 45 Premium Economy Class / 360 Economy Class) Platz.
Fazit zum Kabinen-Neudesign für mehr Sitzplätze im A350
Das ewige Duell zwischen Airbus und Boeing geht in die nächste Runde. Mit dem A350 und der Boeing 777X konkurrieren die beiden Flaggschiffe der Flugzeugbauer. Durch die Anpassung der Kabine im A350 wird diese breiter und erhöht die Kapazität an Sitzplätzen. Damit fasst der A350-900 in der klassischen Drei-Klassen-Bestuhlung 300 bis 350 Sitze, im A350-1000 sogar 350 bis 410. Die Konkurrenten 777X und A350 werden somit vergleichbarer.