Die asiatische Günstig-Airline AirAsia befindet sich in einer finanziellen Schieflage und ist nun auf der Suche nach Barmitteln in Höhe von fast über 220 Millionen Franken.

Die malaysische Günstig-Airline AirAsia gab am Donnerstag bekannt, dass sich die Airline in Gesprächen befinde, um mehr als 1 Milliarde Ringgit (fast 219 Millionen Franken) an Geldern aufzubringen und das nur einen Tag, nachdem ein Wirtschaftsprüfer Zweifel an der Fortführungsfähigkeit des Unternehmens geäussert hatte.

Verschiedene Möglichkeiten der Mittelbeschaffung

AirAsia wurde, wie andere Fluggesellschaften auch, von der Coronavirus-Pandemie hart getroffen, die die Nachfrage nach Flugreisen stark beeinträchtigt hat. Die Rechnungsprüfer des Unternehmens haben erklärt, dass die Gewinne für 2019 auf der Grundlage der Unternehmensfortführung erwirtschaftet wurden, die von einer Erholung von der Krise und dem Erfolg der Mittelbeschaffung abhängt.

AirAsia erklärte, dass die Fluggesellschaft verschiedene Möglichkeiten der Mittelbeschaffung, darunter Fremd- und Eigenkapital, in Betracht ziehe und die Barausgaben in diesem Jahr mindestens halbieren wolle.

“Uns wurden Vorschläge für verschiedene Formen der Kapitalbeschaffung vorgelegt, sei es Fremd- oder Eigenkapital, und wir befinden uns in laufenden Gesprächen mit zahlreichen Parteien, darunter Investmentbanken, Kreditgebern sowie interessierten Investoren, um ein günstiges Ergebnis für die Gruppe zu erzielen.”

Einige Finanzinstitutionen haben angedeutet, dass sie einen Finanzierungsantrag von über 1 Milliarde Ringgit unterstützen würden, hiess es in der Mitteilung der Airline.

Arbeitsplätze, Gehälter gekürzt und Jet-Orders gestoppt

Ein Teil der Finanzierung käme aus einem Darlehensprogramm der malaysischen Regierung mit Bürgschaft, wie AirAsia weiter ausführte und fügte hinzu, dass die Tochtergesellschaften auf den Philippinen und in Indonesien ebenfalls Darlehen beantragt hätten. Die Fluggesellschaft habe ausserdem damit begonnen, Arbeitsplätze und Gehälter zu kürzen, um Kosten zu sparen, und arbeite an Verlängerungen mit Leasinggebern.

Anfang dieser Woche verzeichnete der Low-Cost-Carrier einen Verlust von umgerechnet etwa 187 Millionen Franken im ersten Quartal, den grössten Quartalsverlust seit Beginn der Börsennotierung des Unternehmens im Jahr 2004. AirAsia hat ausserdem bei Lieferanten und Kreditgebern Zahlungsaufschub beantragt und alle Auslieferungen von Airbus-Jets in diesem Jahr gestoppt.

Fazit zur Situation AirAsias

Inzwischen erfahren wir auch immer mehr über die teils prekären Situationen verschiedener Airlines weit über die Grenzen Frankenpas hinaus. Mit AirAsia ist nun auch ein Big Player auf dem Low-Cost-Markt betroffen, der nach gründlicher Prüfung nun dringend frisches Geld braucht, um überleben zu können. Wenngleich sich die Airline in entsprechenden Gesprächen zu befinden scheint, gilt es nun, keine Zeit zu verlieren, sonst könnte es ein böses Erwachen geben und der Liste der Corona-Opfer aus der Luftfahrtindustrie ein weiterer Eintrag hinzugefügt werden.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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