Macau, eine kleine Sonderverwaltungszone im Süden Chinas und in unmittelbarer Nähe zu Hongkong, besitz seit Jahren eine eigene Airline. Die Fluggesellschaft Air Macau plant nun die Flotte schnellstmöglich auszubauen.

Dabei bleibt die Airline dem Flugzeugbauer Airbus treu. Derzeit prüft die Fluggesellschaft derzeit, ob man zukünftig auf den A330 oder den moderneren A350 setzen möchte.

Macau – das Las Vegas von Asien

Die Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China befindet sich an der Südküste des chinesischen Festlandes und etwa 60 Kilometer westlich von Hong Kong, eine weitere Sonderverwaltungszone, die derzeit häufig aufgrund der anhaltenden Proteste in der Öffentlichkeit steht. Bis ins Jahr 1999 gehörte Macau zu Portugal. Noch heute könnt Ihr vor Ort die Einflüsse der portugiesischen Kolonialherrschaft an Orten wie dem Senado-Platz oder der Pauluskirche besichtigen. Macau vereint heute verschiedenste Kulturen auf engstem Raum.

Des Weiteren ist das Glücksspiel in Macau sehr populär. Deshalb wird die Sonderverwaltungszone gerne auch als das Las Vegas von Asien betitelt. Macau ist ausserdem die einzige Stadt in China, in der Glücksspiel erlaubt ist. Besonders reiche Chinesen kommen häufig hierher und nehmen eine Menge Geld in Hand und setzen auf das Spielglück.

Flottenerweiterung und steigende Nachfrage

Eine Menge Geld möchte nun auch die Fluggesellschaft Air Macau in die Hand nehmen. Aktuell weist die Flotte insgesamt 21 Flugzeuge der Flugzeugtypen A319, A320 – drei davon in der Neo-Variante –, sowie A321 auf. Damit operiert Air Macau vermehrt auf der Kurz- und Mittelstrecke. Vor wenigen Wochen gab die Airline bekannt, dass man weitere 17 Flugzeuge, darunter sieben A320neo sowie zehn A321neo, zukünftig leasen werde.

A320neo von AIr Macau

Damit sind die Expansionspläne der Airline noch nicht erschöpft. Zukünftig möchte Air Macau auch auf der Langstrecke operieren, dazu benötigt die Fluggesellschaft jedoch geeignete Flugzeuge. Die Airline schaut sich derweil bei Airbus um und erwägt eine Bestellung für weitere Flugzeuge vom Typ A330, eventuell als Neo-Variante, oder A350 aufzugeben. Mit den Grossraumflugzeugen könnte die Airline zukünftig Langstreckenflüge in den Flugplan aufnehmen. Konkret möchte Air Macau Flüge sowohl nach Europa als auch in die USA anbieten. Als Tochtergesellschaft von Air China prüfen beide Fluggesellschaften, ob Air Macau das Langstreckenangebot konkurrenzfähig und wirtschaftlich effizient anbieten kann.

Kommen die Fluggesellschaften zu dem Entschluss, dass die Langstrecke nicht profitabel bedient werden kann, sollen die Grossraumflugzeuge bei grosser Nachfrage auf der Kurzstrecke aushelfen. Die Nachfrage an Flügen ab und nach Macau stieg im vergangenen Jahr deutlich an. So vermeldete die Fluggesellschaft, dass die Passagierzahlen für das dritte Quartal um 17 Prozent gestiegen seien. Zusätzlich hat sich die Zahl der Flugbewegungen um 19 Prozent erhöht.

Grosser Konkurrenzkampf in Südchina

Ob sich der Flugbetrieb schlussendlich als wirtschaftlich profitabel erweist, hängt unter anderem auch von der grossen Konkurrenz in Südchina ab. In Hong Kong ist mit Cathay Pacific eine große Airline angesiedelt, die ein weltweites Streckennetz aufweist. Rund eine Flugstunde nördlich von Macau befindet sich Guangzhou. Den Flughafen Guangzhou nutzt die grösste Fluggesellschaft Chinas, China Southern Airlines, als Drehkreuz. China Southern Airlines, die kürzlich ein neues Business Class Produkt vorgestellt hat, bietet seinen Passagieren ein weltweites Streckennetz an. Ob sich Air Macau gegen die grosse Konkurrenz durchsetzen kann, bleibt abzuwarten.

Fazit zu den Expansionsplänen von Air Macau

Mit Air China hat die Fluggesellschaft einen starken Partner an ihrer Seite. In Zusammenarbeit mit Air China ist es Air Macau zuzutrauen, sich absehbar auf der Langstrecke zu etablieren. Jedoch ist Macau für europäische Passagiere als Drehkreuz in Asien eher unattraktiv. Zudem bietet sich die Sonderverwaltungszone nur bedingt als Urlaubsziel an, ganz im Gegensatz zum benachbarten Hongkong. Zusätzlich sollte man generell abwarten, für welches Bordprodukt sich Air Macau für die Grossraumflugzeuge entscheidet, denn nichts ist schlimmer, als einen Langstreckenflug in einem ungemütlichen und schlechten Bordprodukt zu absolvieren.

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