Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine zog Sanktionen der wichtigen Industrieländer mit sich. Jetzt versucht Aeroflot seine Airbus & Boeing Flotte mit 300 russischen Maschinen zu ersetzen.
Russland bleibt weiter vom einem grossen Teil der Welt abgeschottet. Der Angriffskrieg in der Ukraine läuft weiter – so auch die Sanktionen gegen Russland. Die betreffen auch die russische Airline Aeroflot. Als Konsequenz daraus, will die Fluggesellschaft ihre Airbus & Boeing Flotte mit eigenen russischen Maschinen ersetzen, so aero.de.
Finanzielle Mittel durch staatliche Kapitalerhöhung
Wegen der umfassenden Sanktionen diverser Länder weltweit kämpft die russische Fluggesellschaft Aeroflot ums Überleben. Neben Nachwirkungen der Corona-Krise kommen jetzt noch der Entzug von Ein- und Überflugrechten hinzu sowie die Schliessung aller europäischen Stationen der Airline – was jedoch eine eigene Entscheidung war, wie wir bereits berichteten. Um das eigene Unternehmen jetzt noch zu retten, soll schnellstmöglich eine Flotte aus russischen Maschinen her. Finanziert wird das Vorhaben durch einen staatlichen Zuschuss, der umgerechnet knapp 2,8 Milliarden Euro umfasst.
300 Maschinen, um die Airbus & Boeing Flotte zu ersetzen
Die derzeitig geleaste Airbus und Boeing Flotte wurde im Zuge der Sanktionen von der Ersatzteilversorgung abgeschnitten. Langfristig muss sich also eine andere Lösung finden. Dabei hilft jetzt der russische Hersteller United Aircraft Corporation.
Eine Bestellung, die 300 neue Flugzeuge beinhaltet, wurde jetzt von Aeroflot getätigt. Dabei spielen vorrangig die Modelle Sukhoi SSJ100 und Irkut MS-21 eine Rolle. Doch auch die Tupolew Tu-204 wird Teil der neu aufgestellten Flotte.
Auslieferung wird dauern
Doch bis die neue Flotte an den Start gehen kann, wird es noch einige Zeit dauern. Die russische Industrie ist auf sich allein gestellt. Die United Aircraft Corporation fährt die Produktion bereits stark hoch. Dennoch wird vor 2024 wohl keines der bestellten Flugzeuge fertig sein. Der komplette Austausch der Flotte wird also dauern. Solange muss mit dem gewirtschaftet werden, das da ist. Ohne Ersatzteile für derzeitig aktiven Maschinen steht die Airline in jedem Fall bald vor einem grossen Problem. Einige Leasingfirmen befürchten sogar, dass derzeitig aktive Flugzeuge, die unrechtmässig seitens Russland beschlagnahmt wurden, bald als Ersatzteilquelle für andere Modelle herhalten müssen.
Fazit zur Bestellung Aeroflots von russischen Maschinen
Die russische Airline steht vor einer herausfordernden Zeit. Der Ausschluss aus dem Ersatzteilmarkt, keine Ein- und Überflugrechte in dem Grossteil der wichtigen Ziel-Länder und dabei eine eigene Produktionswirtschaft, die für eine derartige Eigenversorgung nicht gewappnet ist. Und selbst wenn der Angriffskrieg in der Ukraine endlich beendet wird – was hoffentlich bald der Fall sein wird – die Beziehungen zu anderen Ländern werden auch danach noch heikel bleiben. Ob Aeroflot und andere russische Fluggesellschaften das überleben, bleibt abzuwarten.