Am Mittwoch stürzte eine Boeing 737-800 der Ukraine International Airlines auf dem Weg von Teheran nach Kiew kurz nach dem Start ab, nachdem auf einer Flughöhe von etwa 8’000 Fuss (etwa 2’440 Meter) der Radarkontakt abbrach.
Dabei kamen alle insgesamt 176 Menschen, davon 167 Passagiere und neun Besatzungsmitglieder, an Bord ums Leben. Schnell kamen Spekulationen ob des Zeitpunkts auf, wonach der Absturz mit dem Konflikt zwischen den USA und dem Iran zusammenhängen könnte und genau dafür wollen die US-Amerikaner nun Beweise gefunden haben.
Versehentlicher Raketenbeschuss mögliche Ursache
Nur wenige Stunden vor dem tragischen Absturz der Boeing 737 des ukrainischen Flag-Carriers Ukraine International Airlines, beschoss der Iran mehrere vom US-amerikanischen Militär genutzte Basen im benachbarten Irak. Laut den bisherigen Ermittlungen der USA könnte diese Tatsache dabei unmittelbar mit dem verheerenden Unglück zusammenhängen. So berichteten anonyme Quellen, dass sich einige US-Offizielle sicher seien, dass der Absturz Folge eines wahrscheinlich versehentlichen Raketenbeschusses der Iraner sein könnte.
Demnach konnten die USA mithilfe eines Radars feststellen, dass kurz nach dem Start der Boeing zwei Boden-Luft-Raketen gestartet worden sein. Kurz darauf kam es zum Absturz der ukrainischen Maschine, bei dem alle Insassen ihr Leben verloren. Während sich jene Offizielle bedeckt ob ihrer Person halten, sagte US-Präsident Trump zum Absturz unter anderem, dass es ein Flug in einer “ziemlich rauen” Gegend war und “jemand einen Fehler begangen haben könnte”. Aufgrund des Unglücks vermeiden bereits etliche Airlines den Überflug des Irans und strichen etliche Flüge in die islamische Republik.
Iran geht voreilig von technischem Defekt aus
Der Iran wiederum hat seine ganz eigenen Theorien den Absturz betreffend. Nur kurz nach dem Unglück sprachen die zuständigen iranischen Behörden von einem technischen Defekt, der zum Absturz geführt haben soll. Jedoch spricht einiges gegen diese voreilige Theorie: , denn weder sendeten die Piloten einen Notfall-Funkspruch ab, noch zeigen die Flugdaten ungewöhnliche Flugbewegungen auf. Ganz im Gegenteil soll der Steigflug ganz normal stattgefunden haben, bis das Flugzeug urplötzlich vom Radar verschwand. Bei einem technischen Defekt hätten die Flugdaten zumindest auf eine inkonsequente Geschwindigkeit, oder einen plötzlichen Sinkflug, oder ähnliches hinweisen müssen. Zusätzlich sei erwähnt, dass es sich bei diesem Absturz um den ersten Totalverlust überhaupt von Ukraine International Airlines handelt, zudem brauchen Flugunfalluntersuchungen normalerweise eine erheblich längere Zeit, um zu einem sicheren Ergebnis führen zu können.
Indes weigert sich der Iran die Flugdatenschreiber (auch Blackbox genannt) an ausländische Behörden zu übergeben. Auf der anderen Seite kann nicht davon ausgegangen werden, dass es sich um einen absichtlichen Abschuss gehandelt hat, schliesslich war es ein ukrainisches und kein US-amerikanisches Flugzeug. Ausserdem befanden sich 82 Iraner, als auch 63 Kanadier, elf Ukrainer und vermutlich drei Deutsche an Bord der Unglücksmaschine, sowie Passagiere aus vielen weiteren Ländern. So gehen viele Beobachter denn auch davon aus, dass es sich um ein Versehen handeln muss. Möglich wäre zum Beispiel, dass das Raketenabwehrsystem (noch) aktiv war, aus Angst vor einem US-amerikanischen Gegenangriff als Folge des Beschusses der irakischen Militärbasen.
Fazit zur Raketenabschuss-Theorie
Auch wer versucht objektiv zu sein, muss zugeben, dass die voreiligen Erklärungsversuche des Iran wenig glaubhaft klingen. Ein (versehentlicher) Raketenabschuss scheint dabei durchaus plausibel und inzwischen will auch Kanada – die immerhin merklich vom Absturz betroffen sind – beweise für die US-amerikanische Theorie gefunden haben. Allerdings sollte man als Aussenstehender nicht vorschnell urteilen und die endgültigen Ergebnisse der Untersuchungen abwarten, die jedoch nur glaubhaft sein können, wenn ausländischen Behörden die Mitarbeit garantiert wird.