Nach zwei Jahren Coronapandemie, unzähligen Lockdowns und strengen Einreisebestimmungen steht der Trend in diesem Jahr auf Ferien, Ferien, Ferien – doch wo zieht es die Mehrheit hin: In die Metropolen oder doch in die Natur?

Die Welt bereisen, neue Länder kennenlernen und dabei so viel wie möglich von der Kultur mitnehmen – Das allgemeine, touristische Reiseverhalten folgte vor der Coronapandemie anderen Strukturen als heute. Auch wenn Pauschalreisen schon damals hoch im kurz standen, machte die Schnelllebigkeit aus dem Alltag auch in den Ferien nicht halt. Persönlicher Service, Exklusivität und Privatsphäre waren für viele nicht die grössten Prioritäten. Die Pandemie hat unser Reiseverhalten deutlich verändert. Heute steht das eigene Wohlbefinden, der besondere Service sowie die angebotenen Dienstleistungen und der Nachhaltigkeitsaspekt mehr denn je im Fokus. Wir haben unsere Community einmal befragt, wo es sie in diesem Sommer hinzieht. In ein Städte- oder in ein Freizeithotel?

Das Ergebnis war eindeutig, um dies einmal vorweg zu nehmen. 

Verlust von Spontanität & Flexibilität

Keine Frage, die Coronakrise hat uns vor zwei Jahren in eine Situation gebracht, die wir damals nicht für möglich gehalten haben. Dies betrifft nicht unbedingt die weltweite Ausbreitung eines Virus, sondern vielmehr die damit verbundenen Konsequenzen und Einschränkungen. Auch ich habe im Februar 2020 noch nicht daran gedacht, in wenigen Wochen weder in Restaurants gehen noch spontan verreisen zu können. Mehr als zwei Jahre zog sich die Pandemie nun hin und sorgte nicht nur bei uns für zahlreiche Lockdowns, geschlossene Läden, Restaurants und Hotels. Weltweit wurden zahlreiche Grenzen für Touristen geschlossen. 

Lounge im Roomers München

Viele mussten damals ihre Ferien abbrechen oder konnten aufgrund der Bestimmungen nicht einmal mehr anreisen. Bis dahin schienen die Grenzen am Horizont endlos zu sein – die Fluggesellschaften vermeldeten ein Passagierrekord nach dem anderen. Ähnlich erging es auch den vielen Flughäfen. Und plötzlich war es nicht mehr möglich, einfach so zum Flughafen zu fahren, sich ein Ticket zu kaufen und ans andere Ende der Welt zu reisen.

Thailand

Home-Office und Balkonien prägten nun vorrangig die erste Jahreshälfte 2021. Glücklicherweise sanken die Infektionszahlen zum Sommer hin und pünktlich zu Pfingsten (Ende Mai 2021) durften wir zumindest wieder in Deutschland Hotelluft schnuppern. Ausserhalb der heimischen Bundesländer sah die Reisewelt ganz anders aus. Viele beliebte, touristische Destinationen hielten Ihre Grenzen lange, lange Zeit geschlossen, darunter die USA, Thailand und Australien. Aber auch in Europa waren spontane Trips kaum möglich. Quarantäne oder neue Testanforderungen bestimmten die Ferienplanung bis ins letzte Jahr hinein. 

Harte Zeiten, nicht nur für Weltenbummler, sondern insbesondere auch für die Hotellerie. Klar, dass sich das Reiseverhalten vieler anpasste. Wer nicht gerade das nötige Kleingeld für einen Hotelaufenthalt hatte, buchte sich ein Ferienhaus an der Ostsee oder in den Bergen oder fuhr mit einem Wohnmobil durchs Land. Ich erinnere mich noch gut, an den Andrang und die Preisexplosionen.

Heimatliebhaber

Wie Schweizerinnen und Schweizer verbringen auch die Deutschen ihre Ferien derzeit am liebsten im eigenen Land! Schon immer zählte Deutschland zu einem beliebten Reiseziel – das zeigten all die Jahre über die überfüllten Strände an der Nord- und Ostsee im Sommer und die vollen Skipisten der bayerischen Alpen im Winter. Eine Umfrage der Buchungsplattformen Swoodoo und Home To Go machte im September vergangenen Jahres deutlich, dass die Reiselust der Deutschen immer noch ungebrochen ist, sich dafür aber vorrangig auf innerdeutsche Ziele bezieht.

Altstadt von Mainz

Woran das liegt, lässt sich nur mutmassen, doch werden als wahrscheinlichste Gründe die immer noch verhältnismässig grosse Angst über eine Corona-Infektion und der Situationen im Ausland angeführt. Auch etwaige Restriktionen im potenziellen Zielland, die Ferien obsolet machen könnten, sowie die Befürchtung, dort festsitzen zu können, dürften nicht unwichtige Gründe sein. 

Vor allem flexibles Reisen ist seitdem zu einem wichtigen Bestandteil unserer Ferienplanung geworden, doch man konnte recht schnell auch einen Trend vom Backpack-Tourismus hin zum umfassenden Hotelaufenthalt verfolgen. 

Auszeit abseits des Trubels 

Doch ein Hotelaufenthalt ist nicht gleich ein Hotelaufenthalt. Günstige Preise, eine grosse Auswahl und Unterhaltungsprogramme sind für viele Touristen wichtige Kriterien. Für andere spielte schon immer eher die Lage, der Service und die Zimmerausstattung eine wichtigere Rolle. Doch was ist den Menschen heute wichtig?

Westin Hamburg

Keine Frage, zahlreiche Zusatzangebote und eine grosse Auswahl an Dienstleistungen empfinden viele nach wie vor ausschlaggebend für die Wahl eines Hotels. Doch kommt es nach zwei Jahren Balkonien nun vielmehr auf die Qualität und den eigenen Mehrwert als auf die Quantität oder den Preis an. Hotels wollen ihren Gästen mehr als nur ein Zimmer mit Bett bieten – sie wollen ein zweites zu Hause auf Zeit schaffen, bei der Komfort und Service wichtiger sind, als je zuvor – sozusagen eine Auszeit abseits des Alltags, den viele im Home-Office erleben durften. 

Die Kombination muss stimmen: Jetzt wo nahezu alle Grenzen für touristische Reisen wieder geöffnet sind, möchte man selbstverständlich auch das Land erkunden, sich in seiner gewählten Unterkunft aber auch verwöhnen lassen. Verdient haben wir es allemal! Doch nicht jedes Hotel kann mit einem breiten Angebot an Kulinarik, Wellness und Komfort punkten. Allerdings sind bereits vor Corona die Erwartungen an ein Hotel deutlich gestiegen. Ein Pool gehört für viele fast schon zur Standardausstattung, wie eine gut bestückte Hotelbar. Und hier haben Freizeithotels tendenziell ein breiteres Angebot.


Grand Hotel Heiligendamm
Auch ich muss gestehen, selbst wenn ich den Hotelpool nicht immer nutze, ob Stadthotel oder Freizeithotel, ihn im Hotel zu wissen, ist für mich ein ausschlaggebendes Kriterium für oder gegen ein Hotel. 

Auch ich muss gestehen, selbst wenn ich den Hotelpool nicht immer nutze, ob Stadthotel oder Freizeithotel, ihn im Hotel zu wissen, ist für mich ein ausschlaggebendes Kriterium für oder gegen ein Hotel. 

Fokus auf unsere Bedürfnisse

Die Coronakrise hat uns allerdings auch deutlich gemacht, dass unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche an erster Stelle stehen sollten. Das sollte auch nicht bei einem Hotelaufenthalt haltmachen. Dazu gehört die Erfüllung von Sonderwünschen, die persönliche Betreuung und der Service, die aus Sicherheitsgründen in der Pandemie kläglich vermisst wurden. Sicher waren Luxushotels stets bemüht, diesen Service aufrechtzuerhalten, doch auch hier freuen wir uns, nun endlich wieder das volle Verwöhnprogramm in Anspruch nehmen zu können. 

Neben der Hygiene, die definitiv zu einem der wichtigsten Kriterien in einem Hotel geworden ist und auch mit Sicherheit bleiben wird, ist viele Menschen Regionalität und Nachhaltigkeit wichtiger denn je geworden. Für frische, regionale Küche aus der Umgebung geben Gäste auch gerne mehr Geld aus. Auch die Qualität ist ein wichtiges Thema – gerade nachdem wir in der Pandemie-Zeit wieder viel mehr selbst kochen mussten. 

Freizeit- oder Stadthotel? Wohin geht nun der Trend 

Wir haben Nachholbedarf an Ferien! Den lassen wir uns in diesem Jahr nicht nehmen und mit dieser Ansicht bin ich mit Sicherheit nicht alleine. Zwar bremst der anhaltende Krieg in der Ukraine das ungetrübte Reiseverhalten, doch die Buchungen haben seit dem Jahreswechsel, insbesondere seit Februar/März deutlich zugenommen.

Schloss Elmau

Das freut speziell die angeschlagene Hotellerie, denn die Mehrheit gibt im Vergleich zu den Vorjahren auch mehr Geld für die Ferien aus. Denn, wie ich schon erwähnte, die Wertschätzung für Reisen und die Qualität vor Ort ist vielen Touristen mit am wichtigsten. Zusätzlich sichern sich viele durch flexible Raten und Reiseversicherungs-Pakete besser ab, als noch vor Corona. 

Wo zieht es Euch diesen Sommer hin? 

Als ich mir die Frage stellte, ob der Trend in diesem Jahr zu Freizeit- oder Städtehotels geht, war ich mir nicht mehr so sicher, wie im vergangenen Jahr. Nach der Wiedereröffnung der Hotels im vergangenen Jahr zeigte sich bereits eine schnellere Erholung bei den klassischen Freizeithotels, als bei den Städtehotels, die vor alle Tagungs- und Geschäftsreisende beherbergen. Daher haben wir einmal unsere Instagram-Community gefragt und das Ergebnis war eindeutig: Auch in diesem Jahr steht Ruhe und Erholung im Vordergrund!

Dabei sind deutlich mehr als die Hälfte, ganze 73 Prozent von 314 Stimmen (blau), Team Freizeithotel, während es lediglich 27 Prozent (orange) in diesem Sommer in ein Städtehotel zieht. Der Trend für Deutschland ist also eindeutig. Doch auch der Blick auf die international beliebtesten Reiseziele macht deutlich, dass das rundum Ferien-Verwöhnprogramm dieses Jahr im Fokus steht. 

Während Länder wie Spanien, Griechenland, die Türkei, Ägypten, die Malediven und natürlich die heimische Nord- und Ostsee das Ranking für die Feriendestinationen anführen, liegt Dubai, spätestens seit den geregelten und recht unkomplizierten Einreisebestimmungen während der Pandemie, unangefochten auf Platz 1 der Top-Städte-Reiseziele. Hier finden sowohl Freizeit- als auch Städtehotel-Liebhaber das passende Hotel. Gefolgt von Italien, Portugal und den USA, wobei Ihr auch in diesen Ländern einen guten und erstklassigen Mix aus beiden Ländern findet.

Ganz egal, wohin es Euch in diesem Sommer zieht – über reisetopia Hotels findet Ihr eine grosse Auswahl an Luxushotels aus beiden Kategorien und profitiert bei jeder Buchung von voller Flexibilität und umfangreichen Vorteilen. Ein Blick in unsere Hotelsuche lohnt sich!

Wie sind die Aussichten für 2022?

Auch wenn wir wieder nahezu überall hinreisen können und sich auch nahezu alle Coronabestimmungen gelockert haben, braucht insbesondere die Tourismusindustrie noch einige Zeit, um sich wieder vollkommen von der Krise zu erholen. Doch die Aussichten sind positiv. So können vor allem Airlines wieder mehr und mehr internationale Reiseziele in ihre Flugpläne aufnehmen und auch das Pauschalreise-Angebot sowie das für Hochsee- und Flusskreuzfahrten steigt stetig an. Gerade mit Blick auf den kommenden Winter und der Sehnsucht nach Wärme dürftet Ihr wieder die Qual der Wahl haben. 

In diesem Jahr rechne ich mit einem richtig guten Sommer – die Reiselust der Deutschen ist grundsätzlich da. Schwer abzuschätzen bleiben zum jetzigen Zeitpunkt jedoch die möglichen Auswirkungen aufgrund der Lage in der Ukraine. Auf das gesamte touristische Jahr gesehen, werden wir aufgrund des herausfordernden Winters voraussichtlich noch nicht ganz an die Vor-Corona-Umsätze herankommen. 2023, da bin ich optimistisch, können wir aus heutiger Sicht wieder Umsätze auf dem Niveau der Vor-Corona-Zeit erwarten.

Norbert Fiebig,  Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV)

Zieht es auch Euch lieber an den Strand und das Meer oder vor eine malerische Landschaftskulisse? Oder seid Ihr die klassischen Entdecker und liebt zentrale Hotels? 

Autorin

Seit Julia mit 4 Jahren ihren ersten Langstreckenflug erlebt hat, sind weite Reisen und exotische Orte aus ihrer Urlaubsplanung nicht mehr wegzudenken. Am liebsten entspannt sie irgendwo am Strand in der Sonne oder genießt beim Windsurfen die Grenzenlosigkeit des Meeres. Nebenbei studiert sie in Berlin Tourismusmanagement. Bei Reisetopia möchte sie ihre Erlebnisse gerne mit Euch teilen!

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.