Nachdem wir Euch schon vorgestellt haben, wie das Sammeln von Meilen im AAdvantage Programm von American Airlines funktioniert, schauen wir uns nun die Einlösemöglichkeiten an.

Besonders in diesem Bereich ist das American AAdvantage Programm interessant, denn einige Einlösungen sind trotz der Entwertung des Programmes weiterhin extrem spannend.

Meilen einlösen auf Flügen mit American Airlines

Obwohl das Meilen einlösen bei AAdvantage sich bei Partner-Airlines sehr viel mehr lohnt, schauen wir uns die Einlösungen auf Flügen mit American selbst an. American AAdvantage nutzt eine klassische, zonenbasierten Einlösetabelle, die Euch auf der Webseite von American Airlines je nach Abflugzone die Meilenwerte für verschiedene Weltregionen anzeigt.

Dabei wird generell zwischen mehrere Typen von Prämientickets unterschieden. Mit den Saver Awards, die im AAdvantage Programm Miles SAAaver heissen, könnt Ihr zum günstigsten Preis Eure Meilen einsetzen. Die auf dieser Stufe verfügbaren Plätze sind auch diejenigen, die in der gesamten oneworld Allianz zur Einlösung freigegeben werden. Die beiden Stufen darüber, genannt AAnytime, kommen mit deutlich höheren Kosten daher, sind aber auch weit häufiger verfügbar. Diese sind nur für AAdvantage Mitglieder buchbar und nicht für andere Partnerairlines der oneworld Allianz.

Der Gegenwert ist bei diesen Prämientickets allerdings extrem schlecht, sodass Ihr Euch lieber auf die Saver-Verfügbarkeiten konzentrieren solltet. Auch handelt es sich bei den angezeigten Meilenwerten immer um einfache Flüge, sodass für einen Hin- und Rückflug die doppelte Anzahl fällig wird.

Für die Saver-Prämien erhaltet Ihr im Allgemeinen einen recht guten Gegenwert. Beispielsweise kostet ein einfacher Flug in der Business Class von Europa in die USA 57’500 Meilen.

Meilen einlösen auf Flügen mit Partner-Airlines

Wesentlich spannender als die Einlösung für Flüge mit American Airlines ist die Einlösung von AAdvantage Meilen für Flüge mit Partner-Airlines. Durch die Mitgliedschaft von American in der oneworld Allianz könnt Ihr Eure AAdvantage Meilen bei allen Partnern der Allianz einlösen. Dabei kommt wieder ein ähnliches System zum Einsatz, bei dem Ihr entsprechend des Abflugortes Eures Tickets die Meilenwerte für jede Zielweltregion seht.

Schauen wir uns also die Werte für Europa an, sehen wir, dass vor allem die Aufpreise für die First Class im Vergleich zur Business Class noch recht moderat sind. Beispielsweise kostet Euch ein Cathay Pacific First Class Flug von Frankfurt nach Hongkong 90’000 Meilen oneway. Zudem hat AAdvantage auch noch einige weitere Partner, auf denen sich die Meileneinlösung sehr lohnt. Einer davon ist Etihad Airways, sodass Ihr einen Flug im der Etihad First Class Apartment von Europa nach Australien für “nur” 115’000 Meilen buchen könnt.

Generell könnt Ihr Prämienflüge bei American Airlines, egal ob bei Partnern oder direkt mit American, auf der Seite von AAdvantage online buchen. Dabei werden auch einige Partner direkt online angezeigt, andere sind nur telefonisch buchbar.

Steuern & Gebühren bei American AAdvantage

Generell ist das Thema Steuern & Gebühren bei AAdvantage recht angenehm. Auf eigenen Flüge werden keinerlei Treibstoffzuschläge erhoben, sodass die Zuzahlungen selten mehr als 100 US-Dollar pro Strecke sein sollten. Einzig British Airways und Iberia sind hier Ausnahmen, denn diese Airlines erheben Treibstoffzuschläge, wenn Ihr Tickets mit AAdvantage Meilen bucht. Generell gilt wie immer die Regel, dass die Steuern & Gebühren von der ausführenden Airline bestimmt werden.

Dabei solltet Ihr insbesondere British Airways bei der Einlösung von Meilen meiden, denn hier sind die Zuzahlungen besonders unangenehm. Ein Hin- und Rückflug von London nach New York kostet Euch so neben den Meilen bis zu 600 Euro.

Checken könnt Ihr die anfallenden Steuern am besten mit der ITA Matrix, die Euch eine Übersicht der einzelnen Ticketbestandteile anzeigt.

Routing-Regeln bei der Meileneinlösung bei American AAdvantage

Ebenfalls relevant für das Meilen einlösen bei American AAdvantage sind die Routing-Regeln für Prämientickets. Generell ist ein Prämienflug definiert als eine Verbindung von einer Zone in eine andere, ohne dass eine dritte Zone berührt wird. Darüber hinaus gibt es die Regel, dass Ihr möglichst den direkten Weg zwischen Start und Ziel wählen müsst. Hier gilt aber auch eine gewisse Flexibilität, je nachdem wie grosszügig der jeweilige Agent ist, mit dem Ihr es am Telefon zu tun habt. Bucht Ihr allerdings über die Webseite und verletzt eine der Regeln werden Euch die Tickets als zwei getrennte Prämienflüge angezeigt und sind dementsprechend auch teurer.

American Airlines Boeing 787 Business Class

Darüber hinaus muss für das von Euch geplante Routing ein bezahltes Ticket verkauft werden. Das bedeutet, dass wenn Ihr etwas kreativ werdet und ein eher kompliziertes Routing mit Meilen buchen möchtet die Voraussetzung gilt, dass es das geplante Ticket als bezahlte Variante geben muss. Leider erlaubt American AAdvantage keine Stopover, sodass nur Aufenthalte von 4 Stunden (Prämienflüge innerhalb der USA) beziehungsweise 24 Stunden (internationale Prämeinflüge) auf Eurer Strecke liegen dürfen.

Meilen einlösen für Upgrades

Ebenfalls möglich ist die Einlösung von AAdvantage Meilen für Upgrades. Dies ist nicht nur auf Flügen mit American Airlines selbst, sondern auch im Rahmen des transatlantischen Joint-Ventures mit Iberia und British Airways möglich. Allerdings sind die Upgrade-Prämien bei AAdvantage nicht sonderlich attraktiv, denn neben einer bestimmten Menge an Meilen muss meist noch eine Zuzahlung entrichtet werden, um ein Upgrade durchzuführen. Bei Iberia und British Airways ist es in jedem Fall nötig, dass Ihr ein Full Fare Ticket gebucht habt, um ein Upgrade mit AAdvantage Meilen durchführen zu können.

Upgrades sind auch bei Partner-Airlines möglich

Möchtet Ihr etwa einen Flug von Europa in die USA von einer der reduzierten Economy-Buchungsklassen in die Business Class upgrade, werden dafür 25’000 Meilen und 300 US-Dollar Zuzahlung nötig. Somit kostet Euch ein Upgrade in beide Richtungen 50’000 Meilen und 600 US-Dollar – kein sonderlich guter Deal.

Sonstige Möglichkeiten AAdvantage Meilen einzulösen

Neben den klassischen Einlösungen für Flüge, bietet auch das AAdvantage Programm noch einige weitere Möglichkeiten, um Meilen einzulösen. So ist es etwa möglich Hotelaufenthalte oder Mietwagen mit AAdvantage Meilen zu buchen, wovon wir Euch aber stark abraten! Ein beispielhafter Aufenthalt von einer Nacht in Frankfurt kostet im Rocco Forte Villa Kennedy knapp 45’000 Meilen, ein bezahlter Aufenthalt liegt etwa bei 220 Euro.

Für diese Anzahl an Meilen könntet Ihr einen Flug in der Etihad Business Class von Europa nach Abu Dhabi buchen, wahrscheinlich der bessere Deal.

Die letzte Möglichkeit zur Einlösung von AAdvantage Meilen sind Mitgliedschaften für den Admirals Club. Dies sind die Lounges von American Airlines in den USA, die nett gesagt nicht unbedingt zu den besten Lounges zählen. Auch hier erhaltet Ihr wieder einen miserablen Gegenwert für Eure Meilen von etwa einem halben Cent pro Meile. Somit ist auch diese Einlösung keinesfalls empfehlenswert.

Fazit zum Meilen einlösen bei American AAdvantage

Auch im American AAdvantage Programm fällt wieder auf, wie unterschiedlich der Wert von Meilen sein kann. Das Programm bietet einige interessante Einlösungen, vor allem in der First Class sind einige spannende Prämienflüge buchbar.

Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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