Hokkaido ist die zweitgrösste Insel Japans und gleichzeitig die grösste PrĂ€fektur des Landes. WĂ€hrend viele bei Japan vor allem an die Hauptinsel HonshĆ« denken, auf der StĂ€dte wie Tokio, Kyoto, Osaka und Kobe liegen, gibt es auch auf Hokkaido einiges zu entdecken. Dieser Hokkaido Destination Guide gibt einen Überblick. 

Japan ist fĂŒr viele eine Traum-Destination im asiatischen Raum. Die unbĂ€ndige Schönheit der Natur, die pulsierenden StĂ€dte und die Kultur, die so ganz anders ist als die unsere, faszinieren einfach. Ich durfte Japan im Oktober 2022 im Rahmen einer Pressereise kennenlernen, nur wenige Wochen nachdem das Land seine strengen Corona-Einreiseregeln gelockert hat. WĂ€hrend ich auch ein wenig Zeit in Tokio verbracht habe, spielte sich der Hauptteil meiner Reise auf Hokkaido ab. Was die noch nicht ganz so touristische Insel im Norden Japans alles zu bieten hat, zeige ich Euch in meinem Hokkaido Destination Guide. 

Wie komme ich nach Hokkaido?

Hokkaido ist von Europa nicht wirklich auf direktem Wege zu erreichen. Ich habe mal von DirektflĂŒgen mit Finnair von Helsinki nach Sapporo gelesen, doch aktuell gibt es diese Verbindung nicht. Als ich von der Reise erfuhr und bei der Flugsuche zunĂ€chst Berlin – Sapporo eingegeben habe, staunte ich nicht schlecht, ĂŒber die schwierigen Verbindungen, die sich nicht mal online buchen liessen. Nach ein wenig Recherche habe ich dann aber doch einen fĂŒr mich komfortablen Flug gefunden. Mein Tipp: Von Deutschland aus sollte man sich zunĂ€chst einmal nach einer Verbindung nach Japan und nicht direkt nach Hokkaido umschauen. Die meisten FlĂŒge gehen dabei nach Tokyo Narita oder Tokyo Haneda. 

Willkommen auf Hokkaido – am Flughafen Neu-Chitose

Dies ist auch insofern sinnvoll, als man so direkt einen Stopp in Tokio oder einer anderen grossen Stadt mit einbauen kann, bevor man dann weiter nach Hokkaido zieht.

Nach Hokkaido mit dem Flugzeug

Am einfachsten erreicht man Hokkaido mit einem Inlandsflug. Hier gibt es etliche Möglichkeiten ab den meisten japanischen Airports. Die meisten FlĂŒge nach Hokkaido gehen zum internationalen Flughafen Neu-Chitose (CTS), dem Flughafen der Hauptstadt Sapporo. 

Low Cost Carrier am Flughafen Tokyo Narita – der wohl gĂŒnstigste Weg nach Hokkaido

Hier fliegen sowohl Low-Cost Airlines als auch die Legacy Carrier wie All Nippon Airways oder Japan Airlines hin. FĂŒr einen Hin- und RĂŒckflug von Tokio nach Sapporo musste ich umgerechnet keine 100 Euro bezahlen. Die Flugzeit betrĂ€gt etwa 1:45 Stunden.

Nach Hokkaido mit dem Zug

Falls man lĂ€ngere Zeit in Japan verbringt, ein paar StĂ€dte besuchen will oder einfach Lust auf ein aussergewöhnliches Reiseerlebnis hat, kann man Hokkaido auch mit dem Zug erreichen. Die Japan Railways Group bietet einen Hochgeschwindigkeitszug, der die Hauptinsel HonshĆ« mit Hokkaido verbindet. Dieser fĂŒhrt durch den Seikan-Tunnel, der als tiefster und lĂ€ngster Unterwassertunnel der Welt bekannt ist. Von Tokio aus dauert die Fahrt etwa acht Stunden.

Wie komme ich auf Hokkaido am besten herum?

Wenn man sich fĂŒr eine Reise nach Hokkaido entscheidet, sollte man im Kopf haben, dass die Insel sehr weitlĂ€ufig ist. WĂ€hrend meines einwöchigen Aufenthaltes habe ich es gemeinsam mit meiner Reisegruppe trotz viel Fahrtzeit eigentlich nur geschafft, eine Ecke der Insel wirklich im Detail kennenzulernen. 

Auf eigene Faust: Mit dem Auto

Man sollte, um die Insel kennenzulernen, also am besten mobil sein. In Japan gilt das Linksfahrgebot, dennoch kann man sich hier guten Gewissens ein Auto ausleihen. Die Schilder sind auch auf Englisch und die Strassen Hokkaidos in einem guten Zustand. Uns wurde auf der Reise berichtet, dass hier viel Geld in die Instandhaltung der Strassen gesteckt wird. Aufgrund der kalten Winter auf der Insel haben die Strassen natĂŒrlich eine kĂŒrzere Lebensdauer als in etwas milderen klimatischen Bedingungen.

Toyota Rent-a-Car vor einer beeindruckenden Kulisse

Am Flughafen Neu-Chitose sowie in den meisten StÀdten gibt es einige Mietwagen-Anbieter. Darunter eher weniger der bei uns bekannten Namen, sondern die Mietwagen-Angebote von Toyota, Honda und Co.

Die komfortabelste Variante: Privattransfer

Wer sich auf der Reise ein wenig mehr entspannen und die Zeit nicht hinter dem Steuer verbringen möchte, der kann sich auch einen Privattransfer organisieren. Hier gibt es einige Touren-Anbieter, die einen in komfortablen Autos oder Kleinbussen umherfahren und gleichzeitig noch etwas mehr Hintergrundinformationen zu Land und Leuten bereithalten. Im Rahmen der Pressereise hatten wir einen solchen Transfer, der die Reise um einiges angenehmer gestaltet hat. 

In der Stadt: Öffentlicher Nahverkehr

Wenn man sich zu Beginn oder Ende der Hokkaido-Reise in der Hauptstadt Sapporo aufhÀlt, braucht man nicht wirklich ein Auto oder einen Fahrer. Hier ist zunÀchst einiges gut fusslÀufig zu erreichen und ansonsten gibt es auch ein gutes öffentliches Nahverkehrsnetz. Auch den Flughafen Neu-Chitose erreicht man von Sapporo aus sehr einfach mit dem Zug. 

In der Stadt kommt man hervorragend zu Fuss oder mit dem öffentlichen Nahverkehr zurecht

Vom Hauptbahnhof in Sapporo kommt man natĂŒrlich auch noch gut zu anderen StĂ€dten der Insel. Wem es also mehr drum geht, StĂ€dte zu besuchen und weniger in die sehr lĂ€ndlicheren Regionen abzutauchen, der kommt auch mit dem Zug auf Hokkaido gut zurecht. Von der Orientierung her hatte ich am Bahnhof auch keine Schwierigkeiten. Die Anzeigetafeln wechselten immer zwischen japanisch und englisch.

Wo sollte man bei einer Reise nach Hokkaido ĂŒbernachten?

Auf Hokkaido gibt es eine Vielzahl an klassischen Hotels, aber auch einige der besten Luxushotels in Japan sind auf der Insel zu Hause. Ich stelle hier vor allem Hotels in der Region rund um die Kleinstadt Niseko vor, da dies die Gegend war, in der ich die meiste Zeit der Reise verbracht habe. Niseko liegt etwa 100 Kilometer westlich von Hokkaidos Hauptstadt Sapporo und ist besonders fĂŒr die umliegenden Skigebiete bekannt. Das landschaftliche Highlight mit grossem Wiedererkennungswert der Gegend ist der Yƍtei-zan – ein inaktiver Vulkan, der mit seinem Aussehen stark an den Fuji, Japans bekanntestem Vulkan erinnert.

Blickfang in Niseko: Das Park Hyatt Niseko Hanazono

Den Blick auf den Yƍtei-zan kann man zum Beispiel aus dem Park Hyatt Niesko Hanazono bewundern. Das Luxushotel auf Hokkaido ist ein idealer Ausgangspunkt fĂŒr Outdoor-AktivitĂ€ten am Tage und Wellness am Abend. Die drei höchsten Zimmerkategorien bieten auf dem Zimmer ein privates Onsen, also ein Bad mit Thermalquellwasser.

Blick auf den Yƍtei-zan

In den sieben Restaurants des Hauses bleiben auch kulinarisch keine WĂŒnsche offen. Allerdings haben nicht alle gleichzeitig geöffnet. 

Das Park Hyatt Niesko könnt Ihr mit vielen Vorteilen ĂŒber reisetopia Hotels buchen. Euch erwartet ein tĂ€gliches kostenfreies FrĂŒhstĂŒck fĂŒr zwei Personen, ein 100 US-Dollar Hotelguthaben, ein Willkommensgeschenkt sowie bei VerfĂŒgbarkeit ein Upgrade in die nĂ€chsthöhere Zimmerkategorie.

FĂŒr Ruhesuchende: Niseko Konbu Onsen Tsuruga Besso Moku no Sho

Dieses Hotel mit dem sperrigen Namen hat es mir bei meinem Besuch direkt angetan. Gleich der Eingangsbereich strahlt eine wunderbare Ruhe aus. In der Lobby steht ein grosser Kaminofen, welcher nur dazu einlÀdt am Abend mit einem Glas Rotwein zu versacken. 

Der Eingangsbereich des Hotels

Besonders gut gefallen hat mir hier auch ein kleiner Wasserfall, der sich vor dem Hotel befindet. Diesen kann man am besten von dem Outdoor-Fussbad beobachten, das auf der Terrasse vorzufinden ist.

Doppelzimmer mit privatem Onsen

Man kann im Niseko Konbu Onsen Tsuruga Besso Moku no Sho natĂŒrlich nicht nur die FĂŒsse baden, sondern den ganzen Körper im Onsen entspannen. Es gibt verschiedene Zimmerkategorien, von denen einige die ThermalbĂ€der auf der privaten Terrasse inkludiert haben.

Luxus mitten im Skigebiet: The Ritz-Carlton Higashiyama Niseko Village

Auch vom The Ritz-Carlton Higashiyama Niseko Village kann man den Blick ĂŒber den Yƍtei oder aber auch das Annupuri Skigebiet aus den deckenhohen Fenstern geniessen. Das Hotel bietet drei Zimmer- sowie zwei Suiten-Kategorien, die jeweils mit unterschiedlichen Annehmlichkeiten daherkommen.

Im Spa-Bereich des Hotels kann man sich in den Indoor- sowie Outdoor-Onsen entspannen und die Ruhe der Umgebung aufsaugen. Es gibt hier sowohl private als auch nach Geschlechtern getrennte öffentliche Bereiche.

Das Spa im The Ritz-Carlton Higashiyama Niseko Village

Im The Ritz-Carlton Higashiyama Niseko Village profitert ihr bei der Buchung ĂŒber reisetopia Hotels ebenfalls von vielen Vorteilen wie dem kostenfreien FrĂŒhstĂŒck, dem Hotelguthaben, einem Willkommensgeschenk und einem Upgrade nach VerfĂŒgbarkeit.

Tradition und Luxus in einem japanischen Ryokan: Zaborin 

Eine lokale BerĂŒhmtheit in der Hotellerie-Szene ist das Zaborin. Zaborin ist eine Wortzusammensetzung aus der Welt der Zen Meditation und bedeutet so etwas wie sitzen, vergessen, abschalten (to sit, to forget, to unwind). Dies ist auch direkt das, was passiert, wenn man das Hotel betritt. 

Onsen mit wunderbarer Aussicht

Das Hotel ist im Stil eines Ryokan – also einem traditionell japanischen Hotel beziehungsweise Gasthaus – gehalten. Es zieht sich ein beeindruckendes Einrichtungskonzept und eine erdende Ruhe durch das Haus.

Einige Hotels bieten traditionelle Futons zum Schlafen – aber immer auch “normale” Betten

Nach meinem Besuch im Zaborin fĂŒhlte ich mich direkt wirklich entspannter. Auch hier gibt es selbstverstĂ€ndlich Zimmer, die ĂŒber private Onsen verfĂŒgen und somit perfekt zum Abschalten in der Natur geeignet sind.

Was sollte man auf Hokkaido unbedingt gesehen haben?

Hokkaido ist sehr vielseitig und bietet verschiedene Ecken, die sich als Ausgangspunkt einer Reise eignen. Besonders gut ausgearbeitete touristische Routen gibt es fĂŒr den SĂŒdosten sowie den Nordwesten der Insel. Ich habe den meisten Teil der Reise im SĂŒdosten verbracht, weswegen sich meine Empfehlungen auf diese Region beziehen. FĂŒr den Nordosten habe ich noch einige Tipps dabei, die ich allerdings nicht selbst testen konnte, sondern nur als Empfehlungen von den Einheimischen erhalten habe.

WeingĂŒter und Destillerien

Wein spielt auf Hokkaido eine grosse Rolle – hier ein Weingut in der Stadt Niki

Einen der Punkte, auf den man auf Hokkaido besonders stolz ist, hatte ich zum Anfang meiner Reise ĂŒberhaupt nicht auf der Agenda. Die Gegend ist sehr bekannt fĂŒr ihren Wein und andere alkoholische GetrĂ€nke. Somit war es nicht verwunderlich, dass der erste Stopp meiner Reise direkt bei einem Weingut war. 

Man bekommt Einblicke in die Produktion – und anschliessend in den Geschmack

Wenn man an alkoholische GetrÀnke aus Japan denkt, fÀllt einem vermutlich als erstes der Klassiker Sake ein. Doch auch Whisky erfreut sich einer immer grösser werdenden Beliebtheit.

So gehört auch ein Besuch in einer Destillerie bei einem Hokkaido-Besuch mit dazu. Hier erklĂ€rte man mir im ĂŒbrigen voller Stolz, dass einige der Maschinen, die fĂŒr die Whisky-Herstellung benötigt, werden aus Deutschland stammen.

Lake Hangetsuko – Halbmondsee

Wenn man in der Region rund um Niseko unterwegs ist und die Natur kennenlernen will, ohne eine grosse Wanderung zu unternehmen, bietet sich ein Spaziergang zum Lake Hangetsuko an. Diesen erreicht man von einem grossen Parkplatz innerhalb von etwa 30 Minuten. Festes Schuhwerk ergibt definitiv Sinn, allerdings muss man kein grosser Wanderer sein.

Besonders schön, wenn die Wolken vorĂŒberziehen: Der Blick auf den Yƍtei

Ist man am See angelangt, wird man mit einem tollen Ausblick auf den imposanten Yƍtei belohnt. Was bei meinem Besuch besonders toll war: Am Anfang war es noch sehr bewölkt und man hat den Berg eigentlich ĂŒberhaupt nicht erkannt. Nur wenige Minuten spĂ€ter lichtete sich die Wolkendecke aber und das wunderbare Panorama wurde freigelegt.

Shikotsu-Tƍya-Nationalpark

Seit 1949 gibt es den Shikotsu-Tƍya-Nationalpark, der im SĂŒden Hokkaidos liegt und durch seine Vulkanlandschaft geprĂ€gt ist. Auf einer FlĂ€che von 994,73 Quadratkilometern gibt es einiges zu entdecken. Hier zeige ich Euch, was ich bei meinem Besuch im Nationalpark gesehen habe und was mir daran besonders gut gefallen hat.

Tƍya-See

Den Tƍya-See sieht man schon von weitem, wenn man das Gebiet anfĂ€hrt. Besonders pittoresk sind die kleinen Vulkaninseln in der Mitte des Sees. 

Die Schönheit des Tƍya-Sees lĂ€sst sich kaum auf einem Foto einfangen

Ein Foto-Stopp am Tƍya-See ist definitiv zu empfehlen. Ausserdem gibt es entlang des Sees einige gut befestigte Fusswege, sodass man ihn aus verschiedenen Perspektiven bestaunen kann.

Crater Trail

Wer etwas ĂŒber die Gegend lernen möchte, dem empfehle ich einen gefĂŒhrten Rundgang ausgehend vom Toyako Visitor Center. Das Visitor Center an sich ist schon einen Stopp wert, doch auf dem Rundgang ĂŒber den Vulkan Usu erlebt man dann noch einmal hautnah, welche Naturgewalt von diesem ausgeht. 

Bei einem Spaziergang ĂŒber den Vulkan wird einem verdeutlicht, welche Zerstörungskraft von ihm ausgehen kann

Das letzte Mal ist der aktive Vulkan im Jahr 2000 ausgebrochen (zuvor Ende der 1970er Jahre) und hat dabei einiges mit in die Tiefe gerissen. So sieht man zum Beispiel eine Strasse, die nun statt bergauf, bergab geht, etliche eingestĂŒrzte HĂ€user und einen alten Kindergarten, der ebenfalls dem Vulkanausbruch zum Opfer gefallen ist. Die Ruinen wurden mit Absicht dort gelassen und zu einer Art Outdoor-Museum umfunktioniert. Zum Zeitpunkt des Ausbruchs befanden sich zum GlĂŒck keine Personen mehr in den GebĂ€uden, da rechtzeitig evakuiert wurde. Von unserem Guide erfuhren wir hier, dass man in dem Ort schon mit einer gewissen Angst vor dem Vulkan lebt, sich aber dank der FrĂŒhwarnsysteme sicher fĂŒhlt und kaum einer ans Wegziehen denkt.

Jigokudani (Hell Valley) in Noboribetsu

Eines meiner absoluten Highlights war der Besuch des “Hell Valleys” in Noboribetsu. Schon bei der Einfahrt in den Ort wird man von einer grossen Teufelsfigur begrĂŒsst, die einen schon mal auf das “Höllen-Tal” vorbereiten soll. In dem Tal erstrecken sich etliche heisse Dampfquellen und schwefelhaltige Ströme. Bei all der Natur-Schönheit muss man hier dazu sagen, dass der Geruch an diesem Ort alles andere als angenehm ist.

Wunderschön und mystisch: Hell Valley in Noboribetsu

Durch das Tal fĂŒhrt ein kleiner Spazierweg, der mit etlichen Lampions geschmĂŒckt ist und eine tolle AtmosphĂ€re erzeugt. Den Weg verlassen darf man hier nicht. Das Betreten des Tals könnte aufgrund der hohen Temperaturen gefĂ€hrlich sein. Im Herbst ist das Hell Valley besonders schön anzusehen, da die ohnehin schon spannende Farbgebung durch die bunten BlĂ€tter der BĂ€ume an den HĂ€ngen noch aufregender erscheint. Übrigens erhalten die Onsen der Stadt Noboribetsu ihr Thermalwasser zum Grossteil aus genau diesen heissen Quellen.

Ainu-Museum

Wenn man auf Hokkaido ist, sollte man sich ebenfalls mit den Ainu beschĂ€ftigen – den Ureinwohnern Hokkaidos (sowie Teilen von Russland). Im erst 2020 eröffneten Upopoy National Ainu Museum lĂ€sst sich einiges ĂŒber das alltĂ€gliche Leben der Ainu, aber auch die schwierigen UmstĂ€nde, denen sie durch den immer stĂ€rker werdenden japanischen Nationalismus im 19. Jahrhundert oft ausgesetzt waren, lernen.

Auf den Spuren der Ainu – den Ureinwohnern Hokkaidos

TatsĂ€chlich sind die Ainu erst seit 2019 per Gesetz als indigenes Volk anerkannt. Seitdem ist die Regierung verpflichtet, die Ainu-Kultur zu unterstĂŒtzen. 

Die Hauptstadt Sapporo

An einer Stadt kommt man bei einem Hokkaido-Besuch in jedem Fall auch nicht vorbei: die Hauptstadt Sapporo. Hier zumindest einen kleinen Stopp einzulegen, lohnt sich meiner Meinung nach sehr. Ich bin sowieso ein grosser Fan von StÀdten und gerade nach den Tagen in der Natur Hokkaidos habe ich mich wieder sehr auf das pulsierende Leben einer Grossstadt gefreut. Sapporo ist mit 1,9 Millionen Einwohnern die grösste Stadt der Insel und Zentrum von vielen wichtigen Events in der Region.

Sapporo bietet viele Unterhaltungsmöglichkeiten

Langweilig wird einem in Sapporo nicht so schnell. An vielen Ecken findet man Karaoke-Bars, Restaurants, CafĂ©s und andere GeschĂ€fte. Ich habe mich in Sapporo sehr wohlgefĂŒhlt, vor allem da man viele der spannenden Ecken zu Fuss erreichen kann.

Der Norden Hokkaidos

Der letzte Abschnitt der Dinge, die man auf Hokkaido gesehen haben sollte, befasst sich mit dem Teil, den ich nicht selbst besucht habe. Hier stammen meine Empfehlungen also ausschliesslich aus den Tipps, die mir unsere lokalen Guides gegeben haben. Dementsprechend fasse ich mich hier auch ein wenig kĂŒrzer.

Im Norden Hokkaidos kann man im Winter Kraniche bestaunen

Wenn man direkt in den Norden Hokkaidos fliegen möchte, sollte man am besten den Kushiro Airport oder den Nakashibetsu Airport anfliegen. Gerade im Winter gibt es hier spannende AktivitÀten wie Eisbrecher-Schifffahrten oder Schneeschuhwanderungen. Trotz des Winters kann man sich hier auf eine interessante Flora und Fauna freuen. Es gibt einige Vögel, die trotz des harten Winters dortbleiben und die man auf ausgiebigen Erkundungsfahrten bestaunen kann. Wenn es dann so richtig kalt ist, gibt es auch in dieser Region Hokkaidos einige heisse Quellen/Onsen, in denen man sich dann wieder richtig entspannen kann.

Zu welcher Jahreszeit lohnt sich eine Reise nach Hokkaido?

Am bekanntesten ist Hokkaido sicherlich als Winterdestination. Es ist eine Region, die vor allem im Winter wirkliche Schneegarantie mit sich bringt. FĂŒr Wintersportler ist das sicherlich die attraktivste Jahreszeit. Dennoch denke ich, dass eine Japan-Reise sich zu einer etwas milderen Jahreszeit lohnt, da die meisten ihren Aufenthalt sicherlich mit ein paar anderen Orten in Japan verbinden wollen. 

Hokkaido ist eine bekannte Wintersportdestination

Ich selbst war im Herbst auf Hokkaido. Dies war vor allem schön, da sich die Landschaft des Landes in ein wunderbares Rot-Orange verfĂ€rbt hat, das allem etwas Mystisches gegeben hat. Allerdings muss man dazu sagen, dass es im Herbst schon sehr kalt werden kann. Die Temperaturen lagen bei meinem Aufenthalt im Oktober meist so um die 5 Grad. Mit ein wenig Sonne und der richtigen Kleidung liess es sich draussen sehr gut aushalten. In den sĂŒdlicheren Teilen Japans ist es zu dieser Zeit noch angenehmer. In Tokio brauchte man nur eine dĂŒnne Jacke, wĂ€hrend es mit der gleichen Kleidung auf Hokkaido schon deutlich zu kalt war.

Goldener Herbst in Niseko

Doch auch ein Besuch im FrĂŒhjahr kann sich lohnen. Auch auf Hokkaido gibt es die fĂŒr Japan so bekannte KirschblĂŒte. Allerdings ist diese aufgrund der Lage im Norden etwas spĂ€ter als im SĂŒden des Landes.

Auch auf Hokkaido kann man die KirschblĂŒte bestaunen – ein paar Tage spĂ€ter als im Rest des Landes

Mit den schönsten BlĂŒten kann man gegen Ende April rechnen. Dank der dĂŒnnen Besiedlung Hokkaidos gibt es neben der KirschblĂŒte auch noch etliche andere Blumen, die im FrĂŒhjahr ihre Farbenpracht entfalten. Schöne Fotomotive sind hier also vorprogrammiert.

Fazit zu meiner Reise nach Hokkaido

Hokkaido ist eines der Reiseziele, ĂŒber das ich vor meinem Aufenthalt nicht viel wusste und das mich vor Ort in seinen Bann gezogen hat. Neben all den SehenswĂŒrdigkeiten und der Schönheit der Natur kommt natĂŒrlich noch ein paar weitere Faktoren hinzu, die die Reise fĂŒr mich zu einem tollen Erlebnis gemacht haben. Vor allem sind da die freundlichen Menschen, die einem immer mit grösstmöglicher Höflichkeit begegnet sind. Eine einzige kleine Schwierigkeit stellt hin und wieder die Kommunikation auf Englisch dar. Einige, mit denen ich gesprochen habe, antworteten auf Japanisch oder wechselten schnell die Sprache, wenn sie unsicher wurden. Insgesamt konnte man sich am Ende aber immer gut verstĂ€ndigen, sodass ich auch in dieser Hinsicht von keinem wirklichen Problem zu berichten habe. 

Wer also plant, bald nach Japan zu reisen, dem kann ich nur empfehlen, die Reise mit drei bis vier Tagen auf Hokkaido abzurunden und diese noch wenig touristische Gegend zu erkunden. Falls Ihr noch weitere Fragen habt, dĂŒrft Ihr diese jederzeit stellen.

Die weiteren Artikel, die im Rahmen meiner Japan-Reise entstanden sind:

Autor

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nÀchste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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