Immer wieder stellen wir Euch auf unserer Website attraktive Reisen vor. Das Fliegen wird dabei gern zur Selbstverständlichkeit. Doch für viele Leute ist Fliegen alles andere als selbstverständlich. Rund jeder vierte Deutsche leidet statistisch gesehen unter Flugangst. Die Ausmasse dieser Ängste können dabei ganz unterschiedlicher Natur sein. All jenen von Euch, die sich nicht so ganz wohl fühlen, wenn sie an ein Flugzeug denken oder es betreten, wollen wir mit diesem Beitrag ein paar Tipps an die Hand geben, um die Angst besser in den Griff zu bekommen.

Flugangst ist nicht wirklich rational erklärbar, da sind sich Experten einig. Viel mehr steht hinter dem Sammelbegriff Flugangst eine ganze Liste verschiedener Ängste, die eine Flugreise auslösen kann. Einige Leute haben Angst vor der Enge im Flugzeug, andere wegen der Bewegungen des Flugzeugs. Wieder andere schreckt die Höhe, in der Flugzeuge fliegen ab und auch vor Abstürzen haben eine ganze Menge Menschen Angst. Das liegt nicht zuletzt an Berichten über Abstürze und Sicherheitsrisiken wie zuletzt bei der Boeing 737 MAX.

Die Sicherheit des Verkehrsmittels bewusst machen

Doch trotz Abstürzen und vermeintlicher Risiken ist das Flugzeug noch immer das sicherste Verkehrsmittel. Gewiss hilft diese Aussage den meisten, die unter Flugangst leiden, eher wenig. Doch es kann sich lohnen, sich mit dieser Tatsache etwas mehr auseinanderzusetzen. Helfen können hier nicht nur Fachzeitschriften und Statistiken. Auch die Reportagen einiger einschlägiger TV-Sender können dabei helfen, einen besseren Überblick über die Flugthematik zu gewinnen.

Schliesslich kann man sich auch am Flughafen und noch im Flugzeug selbst bewusst machen, dass die Besatzung weiss, was sie tut und das Fliegen absolute Routine ist. Manchmal mag schon ein Blick auf die Fluganzeigetafeln helfen, um zu verinnerlichen wie viele Flugzeuge allein von jedem Flughafen starten, von dem man auch abfliegen wird. Ist die Angst noch nicht gebannt, kann man auch noch im Flugzeug selbst auf Sicherheitsvorkehrungen achten. Bei Fragen hilft die Besatzung in der Regel weiter und ermöglicht manchmal sogar ein Gespräch mit den Piloten.

Offen mit der Angst umgehen

Keineswegs sollte man sich aber für seine Flugangst schämen und diese versuchen zu unterdrücken. Es hilft, über die Angst zu sprechen. Ganz egal, ob man in Begleitung oder allein reist. Wer in Begleitung ist, fühlt sich vielleicht schon in der Nähe seiner Bekannten wohler. Wer allein reist, sollte sich nicht davor scheuen, Besatzung oder Mitreisenden von der Angst zu erzählen. Offene Gespräche helfen vielen Menschen, ihre Angst in den Griff zu bekommen.

Sie eignen sich aber auch für etwas anderes: Gespräche lenken ab und lassen die Zeit schneller vergehen. Ablenkung ist ein weiterer Weg, die Angst in den Griff zu bekommen. Neben Gesprächen können auch Filme, Serien oder Spiele auf mobilen Endgeräten dazu beitragen, weniger auf den Flug zu achten und sich stattdessen einer anderen Sache zu widmen. Besonders hilfreich kann auch Musik sein, von der man weiss, das sie einen entspannt. Um möglichst wenig von aussen mitzubekommen, eignen sich besonders geräuschunterdrückende Kopfhörer.

Hilfsmittel zur Stressreduzierung nutzen

Eine Horrorvorstellung vieler, die unter Flugangst leiden, sind sicherlich Turbulenzen. Vorkommen können diese immer, ganz egal, ob auf Flügen, die nur eine Stunde dauern oder solchen, die weit über zehn Stunden dauern. Je nach Intensität ist es dann auch oft vorbei mit der Ablenkung oder der Entspannung durch die Musik. Nun gilt es allerdings Ruhe zu bewahren. Turbulenzen sind vollkommen normal und kein Zeichen drohender Gefahr. Hier gilt es nun, sich auf seine Atmung zu konzentrieren und ruhig zu bleiben. Helfen können hierzu Methoden, um Stress zu reduzieren. Den richtigen Weg hierfür muss jeder für sich selbst finden. Im Zweifel tut es aber sicherlich auch ein Schokoriegel oder ein Kaugummi.

Wo wir bei dem Thema sind, auch Essen und Trinken können dabei helfen, die Angst vor dem Fliegen in den Griff zu bekommen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, nicht mit leerem Magen zu fliegen. Selbst wenn Euer Flug früh morgens geht, solltet Ihr vorab eine Kleinigkeit essen. Die Finger lassen solltet Ihr bei Flugangst allerdings von allzu fettigem oder stopfendem Essen. Das macht nicht nur unruhig, sondern verschlechtert auch das flaue Gefühl im Magen, das einige bei Flugangst bekommen. Etwas ganz ähnliches lässt sich auch zu Getränken sagen. Wer bei dem Gedanken an einen Flug gestresst wird, sollte vorab auf koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Energydrinks verzichten. Auch diese erhöhen im Zweifel nur Eure Unruhe. Besser geeignet sind hier milde Tees oder Wasser.

Gute Vorbereitung kann die Anspannung senken

Grundsätzlich spielt auch die Vorbereitung zur Bekämpfung von Flugangst eine wichtige Rolle. Allgemein empfiehlt es sich, möglichst entspannt an eine Flugreise heranzugehen. Versucht, das Gepäck zu früh wie möglich gepackt zu haben, damit es kurz vor dem Flug keine Panik gibt, ob wirklich alles mitgekommen ist. Wollt Ihr mit Kindern fliegen, versucht, vorher einmal alleine oder mit einer Begleitung zu fliegen. So bekommt Ihr schon einmal ein Gefühl für das Fliegen, insbesondere dann, wenn Ihr vorher noch nie geflogen seid. Kürzere Flüge ohne Umstieg sind oft nicht so günstig, können aber eine Menge Stress ersparen. Denn viele Kinder reagieren gestresst, wenn sie merken, dass Eltern angespannt oder ängstlich sind.

Doch auch bei der Flugbuchung lässt sich schon einiges beachten, um gegen Ängst anzukämpfen. Hier kommt es aber wirklich auf den Typ der Angst an. Diese solltet Ihr Euch vorab versuchen, bewusst zu machen. Habt Ihr Angst vor der Enge, solltet Ihr darüber nachdenken, einen Gangplatz zu wählen. Diesen nehmen viele Menschen als weniger beengt wahr als einen Fenster- oder gar einen Mittelplatz. Auch ein Platz über den Tragflächen kann sich lohnen. Die Weitergabe der Bewegungen des Flugzeugs wird hier als am geringsten wahrgenommen. Natürlich kann sich auch der Komfort der Business Class oder First Class bezahlt machen. Der grosszügigere Platz und die geringere Zahl der Passagiere bewirken bei vielen ein besseres Gefühl.

Helfen kann es ausserdem, wenn Ihr eine gewisse Routine entwickelt. Entweder vor dem Abflug oder nach der Landung oder auch vorher und danach. Fliegt Ihr regelmässig nach Kanada, hilft vielleicht schon der Gedanke an Pfannkuchen und Ahornsirup, die Ihr nach der Landung geniessen könnt.

Weitere Angebote: Medikamente, Ärzte, Seminare

Wer sich mit diesen kleineren Tricks nicht helfen kann, dem bleiben trotzdem noch Optionen. Solltet Ihr Eure Angst nicht in den Griff bekommen oder sollte diese sogar drohen, auf andere Bereiche wie Autofahren überzugreifen, zögert nicht, mit Eurem Arzt über die Angst zu sprechen. Neben speziellen Atemtechniken kann Euch Euer Arzt auch Empfehlungen zu Medikamenten geben, die gegen die Angst helfen können. Hier gibt es eine recht grosse Auswahl sowohl pflanzlicher als auch chemischer Mittel. Blind solltet Ihr auf diese aber nicht zurückgreifen. Unter Einfluss von Medikamenten werden einige Personen ähnlich nervös wie unter Einfluss von Alkohol, weshalb Ihr auch diesen bei Flugangst eher weglassen solltet. Schliesslich weiss Euer Arzt oder Apotheker über mögliche Unverträglichkeiten oder Wechselwirkungen am besten Bescheid.

Langfristig kann sich auch der Besuch eines Seminars gegen Flugangst lohnen. Hier gibt es ganz unterschiedliche Angebote, die sich ebenfalls auf spezielle Formen der Flugangst spezialisieren. Airlines wie auch die Lufthansa bieten solche Seminare regelmässig an.

Fazit zum Thema Flugangst

Flugangst ist kein kleines Thema wie die Zahlen der Betroffenen zeigen. Doch es lohnt sich, darüber zu reden, um die Angst in den Griff zu bekommen. Wer mit nicht allzu grossen Ängsten zu kämpfen hat, kann sich vielleicht schon so, vielleicht auch mit dem ein oder anderen der aufgeführten Tipps helfen. Sollten Eure Ängste grösser sein, sprecht am besten mit Eurem Arzt, um den richtigen Weg zu finden, die Angst zu besiegen. Und falls Euch das Fliegen weiterhin suspekt ist, gibt es auch schöne Ferienziele, für die man nicht zwingend ins Flugzeug steigen muss.

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