Wie sieht die Zukunft der klimaneutralen Luftfahrt aus? Das wollten die DLR und die NASA in einem Wettbewerb herausfinden. Gewonnen hat dabei ein äusserst ungewöhnliches Konzept.
In einem Wettbewerb des DLR und der NASA für die klimaneutrale und wasserstoffbetriebene Luftfahrt der Zukunft, gewann ein Konzept aus Aachen, wie aeroTELEGRAPH berichtet. Das Design hat dabei kaum noch etwas mit heutigen Flugzeugen gemein: Drei Triebwerke, oben angesetzte und flexible Flügel, ein flacher Rumpf und nur wenige Fenster, dafür gut 40 Prozent energiesparender, als heutige Flugzeuge.
40 Prozent geringerer Energieverbrauch
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die NASA haben vor einiger Zeit einen Wettbewerb für einen zukunftsfähigen Wasserstoffflieger gestartet, an dem verschiedene Nachwuchsforscher teilnahmen. Das Flugzeug soll dabei Platz für 150 Passagiere verfügen. Gewonnen hat dabei nun ein Konzept für ein Flugzeug, das über drei Triebwerke, einen platten Rumpf, flexible Flügen und fast keine Fenster verfügt. Das Sieger-Konzept nennt sich „Hyzero“ und stammt von der RWTH Aachen. Neben einem Wasserstoffantrieb, war eine der Vorgaben zudem, dass der potenzielle Jet bis 2035 einsatzbereit sein müsste.
Als Szenarien flossen zudem Flugstrecken zwischen 600 und 2’000 Kilometer mit ein, die die Studierenden beachten mussten. Am Ende musste zudem eine Gesamtenergiebilanz präsentiert werden. Eine der markantesten Eigenschaften des Gewinnerkonzepts Hyzero ist der vergleichsweise platte Rumpf, den die DLR als „Auftrieb erzeugenden Doppelrumpf“ bezeichnet, was eben erst die flache Form ermöglicht. Weiter verfügt der Jet über hoch angesetzte ultraglatte Laminar-Flügel, wie sie heutzutage häufig bei Turboprop-Maschinen zu finden sind, die verformbar sein sollen. Gestützt werden die Flügel durch zusätzliche Streben, die schräg zum Rumpf führen. Ähnlich der Boeing 777X, sind auch die Flügelspitzen von Hyzero fähig sich einzuklappen.
Insgesamt benötigt dieses Flugzeug rund 40 Prozent weniger Energie als von einem vergleichbaren konventionell angetriebenen Referenzflugzeug im Jahr 2035 zu erwarten wäre.
DLR-Statement zum Siegerkonzept
Am Heck findet sich ein V-förmiges Leitwerk, sowie das dritte Triebwerk, welches durch diese Anordnung den sogenannten „Grenzschichteffekt“ ausnutzen kann, was für einen deutlich effizienteren Antrieb sorgt. Auffällig ist zudem, dass das Flugzeug über lediglich einzelne Fenster verfügt. Weiter soll bei diesem Konzept eine Direktverbrennung des Wasserstoffs möglich sein, und zwar über einen „hybriden Antriebsstrang“. Der Strom wird so auch über Brennstoffzellen gewonnen. Der Tank für den Wasserstoff wurde in diesem Konzept im Heck platziert.
Fazit zum Gewinnerkonzept Hyzero
Das DLR und die NASA suchen nach zukunftsfähigen Konzepten für die klimaneutrale Luftfahrt ab dem Jahr 2035. Mit Hyzero hat nun ein äusserst interessantes Konzept das Rennen gemacht, dass die Anforderungen an ein solches, potenzielles Flugzeug demnach am besten wiedergibt. So hat Hyzero nicht mehr allzu viel gemein, mit herkömmlichen Flugzeugen, wie wir sie heute zu Hauf am Himmel sehen. Ob wir in einigen Jahren tatsächlich Flugzeuge wie Hyzero an den Flughäfen sehen werden, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Aber spannend ist es allemal!