Wie es mit dem internationalen Tourismus weitergehen soll, wurde letzte Woche am World Tourism Forum in Luzern skizziert. Unter anderem gab dort Zukunfts- und Trendforscher Matthias Horx Ausblicke in die Zukunft des Reisens.

Am Online Meetup des WTFL (World Tourism Forum Lucerne) letzten Donnerstag standen Fragen rund um die Post-Covid-Entwicklung im Vordergrund. In einer PrÀsentation beleuchtete Zukunftsforscher Matthias Horx seine EinschÀtzung zu den wichtigsten Aspekten der Pandemieauswirkungen und den grossen Trends im Tourismusbereich.

Nachhaltiges Reisen wird immer wichtiger

Dass Reisen nach der Pandemie ganz anders aussehen werden als zuvor, davon ist Zukunftsforscher Matthias Horx ĂŒberzeugt. Seiner Meinung nach werden wir ein Vor- und Nach-Corona haben. Das bedeute, dass wir vor einer neuen Ära stehen, die auch eine SystemverĂ€nderung mit sich bringt. FĂŒr den Tourismus bedeutet das konkret, dass sich der vom modernen Hedonismus geprĂ€gte Overkill-Tourismus mit all seinen negativen Auswirkungen in eine neue Richtung wandeln wird – und zwar zu mehr Umweltbewusstsein. So prognostiziert Horx einen klaren Trend zu einem achtsameren und nachhaltigeren Reiseverhalten in der Gesellschaft.

Unweltbewusstsein wird in Zukunft noch grösser geschrieben im Tourismusbereich

WĂ€hrend der Corona-Pandemie habe die Nachhaltigkeitsfrage „massiv an Bedeutung gewonnen“, erklĂ€rte Horx auf dem Online-Kongress des World Tourism Forums Lucerne ĂŒber die kommenden VerĂ€nderungen der Branche. Als Beispiele fĂŒr zukĂŒnftige Entwicklungen des Reiseverhaltens nennt Horx unter anderem individuelle Abenteuerreisen, sogenanntes „Adventuring“. Einen weiteren Trend sieht er ausserdem hingehend der Reiseform Staycation, ein Neologismus aus dem Amerikanischen, der sich aus den Worten „stay“ bleiben und „vacation“ Urlaub zusammensetzt. Gemeint ist damit ein Urlaub, den man entweder lieber zu Hause verbringt als zu verreisen – oder wie in frĂŒheren Zeiten einen lĂ€ngeren Urlaub zusammen mit der Familie auf dem Land im Ferienhaus oder im Hotel verbringt.

Keine Zeit fĂŒr MittelmĂ€ssigkeit

Formen wie Workation – also die Verschmelzung von Job und Urlaub – haben seiner Ansicht nach ebenfalls Zukunft. Eng verknĂŒpft ist dieser Trend natĂŒrlich mit der Digitalisierung und den neuen corona-bedingten Home-Office-Regelungen. DĂŒster sehe es allerdings fĂŒr den Fotografie-Tourismus aus, bei dem in vergangenen Zeiten fĂŒr das perfekte Social-Media-Foto um die ganze Welt gejettet wurde.

Foto-Tourismus, wie wir ihn kannten, soll in Zukunft der Vergangenheit angehören

Auch der gedankenlose Spass- und Massentourismus dĂŒrfte Horx zufolge bald der Vergangenheit angehören. Aussterben werden seiner Ansicht nach ausserdem Hotels ohne Seele, Ischgl „wie es war“ und Essen zu ĂŒberhöhten Preisen – Zeit fĂŒr MittelmĂ€ssigkeit wird es in Zukunft also nicht mehr geben, so der Zukunftsforscher.

Fazit zu den Thesen des Zukunftsforschers Matthias Horx

Am World Tourism Forum Lucerne prĂ€sentierte Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx seine Schlussfolgerungen fĂŒr die Auswirkungen der Pandemie auf die Zukunft des Reisens. Hier sieht er klare Chancen und Möglichkeiten, wie sich die Corona-Krise gĂŒnstig auf den Tourismus auswirken könnte. Als grosse Trends sieht er Glokalisierung statt Globalisierung, Umweltbewusstsein statt Hedonismus und lĂ€ngere Aufenthalte statt unbedachte Spassreisen. Definitiv eine positive Entwicklung fĂŒr die Zukunft des Reisens, auf die wir uns schon bald freuen könnten.

Autor

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nÀchste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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