Swiss-Chef Dieter Vranckx äusserte sich zu der Frage, wann die Fluggesellschaft wieder mit Gewinnen rechnet und über den neuen Fokus zum Freizeitverkehr.
Wie AboutTravel berichtet, rechnet der neue Swiss CEO Dieter Vranckx schon übernächstes Jahr damit, wieder profitabel und investitionsfähig zu sein, wie er in einem Interview mit der Handelszeitung erklärte. Allerdings könnten der Airline weitere Reduktionen des Personals und der Flotte bevorstehen.
Fokus auf den Freizeitverkehr geplant
Schon 2020 wurde klar, wie schwer die Auswirkungen der Pandemie die Swiss getroffen hat: Das erste Mal seit 15 Jahren wies die Schweizer Airline ein negatives Jahresergebnis vor. Der neue Swiss-CEO Dieter Vranckx blickt allerdings optimistisch in die Zukunft: Schon 2023 erwartet er wieder schwarze Zahlen für die Swiss.
Wir rechnen mit einem New Normal im Jahr 2023. New Normal heisst, wieder profitabel und investitionsfähig zu sein, um zum Beispiel neue Flugzeuge kaufen zu können.
Dieter Vranckx, CEO der Swiss
Im Interview betont Vranckx allerdings auch, dass die Swiss nicht grösser, sondern kleiner werden wird. „Es gibt weniger Nachfrage, auch im Geschäftsreiseverkehr. Wir rechnen für das Jahr 2023 beispielsweise mit einem Minus von 25 bis 30 Prozent bei den Geschäftsreisenden“, so der Swiss-Chef im Interview mit der Handelszeitung. Die Swiss soll sich stattdessen in Zukunft mehr in Richtung Freizeitverkehr orientierten: „Das Freizeitsegment wird im Sommer eine grosse Rolle für uns spielen. Wir werden über hundert Destinationen ab Zürich und Genf anbieten.“
Aufgrund der sinkenden Nachfrage von Geschäftsreisenden hat die Swiss bereits erste Konsequenzen gezogen und plant, die First Class – die bisher als unantastbar und unabdingbar galt – zu verkleinern, wie meine Kollegin Anna bereits berichtete. Weitere Reduktionen beim Personal und bei der Flotte in den kommenden Monaten könnten der Swiss offenbar ebenfalls bevorstehen: „Unsere Kommunikation wird noch vor Ende des zweiten Quartals erfolgen“, kündigte Vranckx an.
Zahlen weiterhin unter Plan
Bereits das erste Quartal des laufenden Jahres war schwierig und machte deutlich, dass die Airline unter Plan fliegt. Dieser hatte 50 Prozent des Vor-Pandemie-Volumens vorgesehen: „Wir hatten eine Kapazität von rund 20 Prozent im Markt im Vergleich zum Vorjahresquartal“, so Vranckx. Für den Sommer hofft der Swiss-CEO allerdings bessere Ergebnisse: „Wir planen mit 60 bis 65 Prozent unserer Vor-Krisen-Kapazität. Aber diese Planung steht unter Druck, weil sich das erste Quartal nicht so entwickelt hat, wie wir es erwartet hatten. Auch der nächste Monat sieht schwierig aus.“
Die Fluggesellschaft hatte im letzten Jahr zum ersten Mal seit 15 Jahren einen Verlust eingefahren, der mit 654 Millionen Franken höher war als der Rekordgewinn von 578 Millionen, der im Jahr 2019 erwirtschaftet werden konnte. Nichtsdestotrotz zeigte sich der Swiss-Chef schon bei der Präsentation der Quartalszahlen Anfang März optimistisch und rechnete mit guten Ergebnissen: „Wir werden das Jahr liquiditätsmässig gut überstehen“, prognostizierte Vranckx. Eine positive Botschaft hatte der Swiss-Chef auch für die Westschweiz: Genf sei weiterhin Teil des Heimatmarktes und soll in Zukunft weiter eine wichtige Rolle spielen, sowohl als eigener Abflugort als auch als Zubringer Richtung Zürich.
Fazit zum Interview mit Dieter Vranckx
Die Swiss scheint noch immer stark von den Folgen der Pandemie gebeutelt zu sein, blickt allerdings positiv in die Zukunft. In einem Interview mit der Handelszeitung äusserte sich Swiss-CEO Dieter Vranckx über die aktuelle Situation der Fluggesellschaft. Dabei prognostizierte er schwarze Zahlen im übernächsten Jahr und machte deutlich, dass die Swiss sich aufgrund von rückläufiger Nachfrage von Geschäftsreisenden der First Class vorerst vornehmlich auf den Freizeitverkehr fokussieren möchte. Es bleibt weiterhin zu hoffen, dass sich die Lage bald entspannt, die Swiss ihrer Prognose gerecht wird und schon bald wieder Gewinne verzeichnen kann.