Die Amex Platinum Card ist eine der beliebtesten und zugleich umstrittensten Kreditkarten. Doch lohnt sich die Kreditkarte wirklich? Wir unterziehen die Leistungen einer kritischen Analyse.
Es ist kein Geheimnis, dass die American Express Platinum Card eine der teuersten Kreditkarten überhaupt ist. Wer die Karte in der Schweiz nutzt, muss eine Jahresgebühr von satten 900 Franken berappen. Für eine Kreditkarte? Klingt im ersten Moment natürlich ziemlich verrückt, aber dennoch schwört eine ziemlich grosse Community auf die Karte, und zwar keineswegs nur, weil sie ein Prestigeobjekt aus Metall ist. Vielmehr kann sich der Karte auch aufgrund ihrer Leistungen lohnen, aber eben auch sicherlich nicht für jeden. Schauen wir uns die Karte also genau an, um herauszufinden, was die American Express Platinum Card wirklich taugt! Dass die Karte aus “echtem” Metall ist und sich hochwertig anfühlt, ist übrigens kein Punkt, den ich in meine Analyse aufnehmen möchte.
American Express Platinum Kreditkarte
45 000 Membership Rewards Punkte
- Halbe Jahresgebühr im ersten Jahr
- 200 CHF SIXT Ride Guthaben pro Jahr
- 100 CHF SWISS Guthaben pro Jahr
- Wertvolle Punkte sammeln mit jedem Franken Umsatz
- 100 Franken Cashback bei Globus
- 440 Franken auf Ihre Holmes Place-Mitgliedschaft geschenkt
- Airline und Mietwagenprogramme
- Kostenfreie Platinum Partnerkarte inkl. aller Vorteile
- Bestes Versicherungspaket in der Schweiz
- Kostenloser Lounge-Zugang an über 1 400 Flughäfen
- Upgrades, Frühstück, Late Check-in & Check-out und weitere Statusvorteile in Hotels
990 Franken Guthaben im Jahr – aber auch wirklich attraktiv?
Fangen wir mit einem der offensichtlichsten Vorteile der American Express Platinum Card an. Die Karte bietet insgesamt vier verschiedene Guthaben, welche die Kartengebühr allein fast wettmachen. Konkret handelt es sich um:
- 200 Franken SIXT Ride Guthaben pro Jahr
- 100 Franken Swiss Guthaben pro Jahr
- 100 Franken Cashback bei Globus
- 440 Franken auf die Holmes Place-Mitgliedschaft und 150 Franken für eine Stunde mit einem Personal Trainer geschenkt
Dabei sollte man von Anfang an ehrlich sein: Den kompletten Gegenwert sollte man bei keinem der Guthaben anrechnen, damit man gar nicht erst anfängt, sich die Kreditkarte “schönzurechnen”.
Das Sixt Ride Guthaben kritisch betrachtet
Kommen wir zum ersten Guthaben, das sicherlich zurecht am meisten Kritik in der Community auf sich zieht. Im ersten Moment klingen 200 Franken Guthaben beim Fahrdienst Sixt Ride gut, zumal man bei diesem über die App auch Taxis buchen kann. Doch hier kommen wir auch zum grössten Problem: Enthalten sind gerade einmal zwei Taxi-Fahrten im Wert von je 20 Franken. Das restliche Guthaben kann ebenfalls nur in 20er-Stückelungen genutzt werden und dann auch nur für den Limousinenservice von Sixt Ride, der in vielen Fällen deutlich teurer ist als etwa ein Taxi.

Im Vergleich zu anderen Limousinenanbietern ist Sixt Ride zwar nicht immer teurer, allerdings würde ich dennoch immer einen Preisvergleich durchführen. Durch die Komplexität und Stückelung sowie die eher hohen Preise ist dieses Guthaben für mich am wenigsten wert, obwohl ich es durchaus zumindest ein paar Mal im Jahr nutze. Der Gesamtwert liegt für mich realistisch betrachtet allerdings eher bei 100 Franken. An diesem Beispiel zeigt sich, dass es sich durchaus lohnt, genau darauf zu schauen, ob die Amex Platinum Card wirklich etwas taugt.
100 Franken jährlich bei Swiss
Weiter geht es mit dem 100 Franken Gutschein bei Swiss, der jährlich erneuert wird. Inhaber erhalten im Folgemonat nach der Belastung der Jahresgebühr automatisch einen Swiss Fluggutschein per Post zugestellt. Dieser kann direkt bei swiss.com eingelöst werden.

Hier ist zu bedenken, dass dieser Gutschein nur mit dem Abflug in der Schweiz eingesetzt werden kann, jeweils nur ein Jahr gültig ist, sowie lediglich für den Hauptkarteninhaber der Amex Platinum Card besteht. Für Personen, die gerne mit Swiss fliegen, stellt dieses Guthaben jedoch einen perfekten direkten monetären Gegenwert dar.
Das Kleingedruckte des Cashbacks von Globus
Das dritte “Guthaben” der American Express Platinum in der Schweiz stellen die 100 Franken Cashback bei Globus dar – dies wird ebenfalls jährlich erneuert. Dabei kann die Kundschaft gehobene Produkte in verschiedenen Kaufhäusern für den Haushalt, die Einrichtung, Kleidung hin zu Delikatessen kaufen. Was jedoch nicht im Cashback inkludiert ist, sind Käufe bei Globus Restaurants (sofern nicht von Globus betrieben).

Um die 100 Franken zurückzuerhalten, ist es relevant, das Kleingedruckte der Bedingungen zu lesen. Darin wird unter anderem beschrieben, dass eine einzelne Kartentransaktion von mindestens 300 Franken notwendig ist, um die 100 Franken zurückzuerhalten. Diese muss vollständig mit einer zugelassenen Karte bezahlt werden. Wenn mehrere Kartenzahlungen getätigt wurden, die zusammen 300 Franken ergeben, haben Inhaber der Amex Platinum keinen Anspruch auf das Cashback.
Um zu beurteilen, ob sich dieses “Guthaben” beziehungsweise diese “Geld zurück Garantie” lohnt, ist zu bedenken, ob Ihr gerne bei Globus einkaufen geht – insbesondere für 300 Franken. Von Vorteil ist sicherlich das breite Sortiment, was sich für Geschenke jeglicher Art anbietet. Mit dem Wissen der Bedingungen und einem Interesse an den Produkten von Globus denke ich, zahlen sich die 100 Franken aus.
Wie viel ist ein Fitnessabo wert?
Das vierte Guthaben beziehungsweise der vierte Rabatt ist die vergünstigte Holmes Place-Mitgliedschaft. Das luxuriöse Fitnessstudio bietet verschiedene Angebote von Einzel- und Gruppenkursen. Dabei können sich Mitglieder für einen der fünf Schweizer Standorte entscheiden: Zürich City Jelmoli, Zürich Crowne Plaza, Oberrieden-Seepark, Lausanne und Genf. Wer also nicht im Grossraum Zürich oder in der Genferseeregion wohnt oder arbeitet, hat nur erschwert Zugang zu diesem Rabatt der Amex Platinum.

Durch die Amex Platinum erhalten Inhaber der Karte bis zu 440 Franken Rabatt auf die 12- oder 24-monatige Holmes Place-Mitgliedschaft. Da jeder der fünf Standorte unterschiedliche Preise hat, ist diese Höhe von Rabatt nur in Genf möglich (3’843 Franken statt 4’282 Franken). Bei einer zwölfmonatigen Mitgliedschaft im Standort Zürich City Jelmoli beläuft sich der Rabatt auf lediglich auf 260 Franken (1’971 Franken statt 2’230 Franken). Eine Aufschlüsselung der Rabatten an allen Standorten für die beiden Abos findet ihr auf der Übersichtsseite von Holmes Place bei Swisscard.

Zusätzlich zur Vergünstigung auf das Abo erhalten Inhaber der Amex Platinum ebenfalls eine Stunde mit einem Personal Trainer im Wert von 150 Franken.
Für die Einschätzung des Bonus von Holmes Place ist somit der Wohnort wie auch das Interesse an Fitness zu beachten. Wenn eine Person in Genf wohnt und grosses Bedürfnis nach Sport in einer luxuriösen Umgebung hat, kann der Bonus von 440 Franken plus 150 Franken, also 590 Franken berechnet werden. Einwohnerinnen und Einwohner von Zürich mit einem geringeren Sportinteresse eher 260 Franken und 150 Franken, also 410 Franken anrechnen.
Was sind die American Express Platinum Card Guthaben wirklich wert?
Für mich gehört zu einer ehrlichen Einschätzung dessen, ob die Amex Platinum wirklich etwas taugt, ein fairer Blick darauf, wie viel die Vorteile wirklich wert sind. Bei den Guthaben ist das sicherlich stark vom eigenen Lebenswandel abhängig, aber ich würde aus meiner Perspektive die folgende grobe Kalkulation in den Raum stellen:
- Sixt Ride-Guthaben – etwa 80 Franken Gegenwert
- Swiss Guthaben – volle 100 Franken Gegenwert
- Globus Cashback – etwa 50 Franken Gegenwert
- Holmes Place Guthaben – etwa 200 Franken Gegenwert
Für mich liegt der Gesamtwert der Guthaben also bei ungefähr 430 Franken, allerdings ändert sich das natürlich, wenn man nicht im Grossraum Zürich oder Genfersee wohnt oder nicht gerne bei Globus einkaufen geht. In jedem Fall würde ich aber eine faire Spanne von etwa 400 bis 600 Franken beim Gegenwert der Guthaben ansetzen.
American Express Platinum Kreditkarte
45 000 Membership Rewards Punkte
- Halbe Jahresgebühr im ersten Jahr
- 200 CHF SIXT Ride Guthaben pro Jahr
- 100 CHF SWISS Guthaben pro Jahr
- Wertvolle Punkte sammeln mit jedem Franken Umsatz
- 100 Franken Cashback bei Globus
- 440 Franken auf Ihre Holmes Place-Mitgliedschaft geschenkt
- Airline und Mietwagenprogramme
- Kostenfreie Platinum Partnerkarte inkl. aller Vorteile
- Bestes Versicherungspaket in der Schweiz
- Kostenloser Lounge-Zugang an über 1 400 Flughäfen
- Upgrades, Frühstück, Late Check-in & Check-out und weitere Statusvorteile in Hotels
Lounges & Hotel-Status – echtes Upgrade für Reisen?
Nun bietet American Express ja seit jeher auch noch viele weitere Vorteile für diejenigen, die sich für eine exklusive American Express Platinum Card entscheiden.
Eine richtig gute Priority Pass Mitgliedschaft
Zu den wichtigsten gehört dabei der Priority Pass, der einem automatisch die Tür zu mehr als 1’400 Lounges an Flughäfen weltweit öffnet. Doch ist das wirklich so toll, wie es klingt? Im Grunde genommen tatsächlich ja, denn anders als man vermuten mag, ist bei der Amex Platinum keine abgespeckte Version enthalten. Zur Einordnung, es gibt bei Priority Pass drei Mitgliedschaften:
- Standard (87 Franken, Jahresgebühr): 29 Franken pro Besuch (& Gast)
- Standard Plus (282 Franken Jahresgebühr): 10 kostenfreie Besuche, 29 Franken für jeden weiteren Besuch (& Gast)
- Prestige (448 Franken Jahresgebühr): unlimitiert kostenfreie Besuche, 29 Franken für jeden Gast
Nun wirbt so manch ein Unternehmen gerne mit Priority Pass, bietet aber die zumindest aus meiner Perspektive nahezu wertlose Standard-Mitgliedschaft, andere bieten immerhin Standard Plus. Mit der Deutschen American Express können die Inhaber einer der Amex Platinum nicht nur alle Lounge-Besuche kostenfrei besuchen, sondern auch jeweils einen Gast kostenfrei mit in die Lounge mitnehmen. Das ist mit der Schweizer Version der Kreditkarte leider nicht möglich. Jedoch erhalten Inhaber der Partnerkarte der Amex Platinum eine kostenlose Mitgliedschaft eines Priority Passes. Auch hier bezahlen weitere Gäste einen regulären Eintritt von 32 US-Dollar respektive 29 Franken.

Wer mit ganz spitzem Bleistift rechnet, könnte hier also 896 Franken Gegenwert oder sogar noch mehr als das ausmachen. Das ist aber natürlich keine realistische Kalkulation, weil man den regulären Preis ja niemals bezahlen würde – auch hier gilt also, dass es doch enorm darauf ankommt, wie man die Lounges auch wirklich nutzt. Einen Haken will ich auch noch genannt haben: Mit der Amex Platinum kann man nicht die Priority Pass Experiences (z.B. Sleeping Pods) oder Restaurants (mit Ausnahme des Mövenpick Cafés in Berlin) nutzen – diese wären bei einer regulären Mitgliedschaft enthalten.
Lufthansa Lounges als kleines Extra
Generell will ich in diesem Artikel keinen Streit darüber lostreten, ob es sich nun lohnt, in eine Flughafen-Lounge zu gehen und wie viel ein Besuch wirklich wert ist. Ich sehe persönlich einen Gegenwert von etwa 15 Franken pro Besuch, egal ob nun Priority Pass oder andere Lounges. Das mag jeder anders bewerten, aber anhand dieses Wertes und des eigenen Reiseverhaltens kann man ganz einfach einen Gegenwert von Lounge-Mitgliedschaften bei Priority Pass & Co ausrechnen. Das gilt dann auch für die anderen netten Add-Ons von American Express, denn hier sind sogar ein paar mehr Lounges dabei als bei Priority Pass.
Während Priority Pass zwar über 1’400 Lounges weltweit umfasst, fehlen etwa fast alle Lufthansa Lounges. Da ist es dann doch ganz cool, dass man mit der Amex Platinum (hier ebenfalls ohne Gast) in ausgewählte Lufthansa Lounges kommt, sofern man auch mit der Lufthansa, Swiss, oder Austrian unterwegs ist. Jedoch ist zu erwähnen, dass dies explizit nicht für die Swiss Lounges in Zürich und Genf gilt.
Auch für die Delta Lounges in den USA besteht das gleiche Prozedere wie bei den Lufthansa Lougnes. In Priority Pass Lounges und die coolen Centurion Lounges in den USA, Australien oder London gilt das auch. Man sieht: Tatsächlich gibt es fast überall eine passende Lounge, was dann doch ein netter Gegenwert ist. Nicht für jeden gleich, aber gerade für diejenigen, die viel unterwegs sind, ein nettes Gimmick, das insgesamt sicher ein paar Hundert Franken wert ist.
Hilton Gold als wirklich relevanter Hotelstatus
Wenn wir schon von Dingen sprechen, über deren Gegenwert man sich fürstlich streiten kann, kommen wir doch mal zu den verschiedenen Hotelstatus, die bei der Amex ausgelobt werden. Hier gibt es so etwas wie Marriott Bonvoy Gold, Melia Rewards Gold oder Radisson Rewards Premium nebst ein paar Gold-Mitgliedschaften bei Mietwagenfirmen. Nett ist das allemal, falls mal einmal bei den Ketten schläft oder mietet und dann mal ein kleines Upgrade oder ein Willkommensgetränk bekommt. Es kommt sicher ein wenig darauf an, wie wertvoll man eine solche “VIP-Behandlung light” findet. Ich freue mich zwar auch in solchen Fällen immer darüber, mal schneller beim Check-in dran zu kommen, zwei Flaschen Wasser im Zimmer vorzufinden oder auch mal ein schöneres Zimmer bekommen, finde die Vorzüge aber nicht unbedingt entscheidend.

Es gibt aber doch eine Ausnahme, denn den Hilton Honors Gold Status finde ich tatsächlich ganz cool. Warum? Weil es mit diesem nicht nur Soft-Benefits gibt, sondern tatsächlich neben einem Upgrade auch kostenloses Frühstück für zwei Personen. Das macht dann doch schnell 39 Franken pro Nacht aus, sofern man in einem Hilton übernachtet. Dennoch würde ich die ganzen Status-Upgrades nicht unbedingt überbewerten, denn ausser dem Hilton Gold Status dürften die meisten “Vorteile” doch eher theoretischer Natur sein. Die Statuslevels sind auch ein Punkt, wo man sicher die berechtigte Frage anbringen, was die Amex Platinum Card wirklich taugt – hier finden Kritiker auf jeden Fall Futter!
American Express Platinum Kreditkarte
45 000 Membership Rewards Punkte
- Halbe Jahresgebühr im ersten Jahr
- 200 CHF SIXT Ride Guthaben pro Jahr
- 100 CHF SWISS Guthaben pro Jahr
- Wertvolle Punkte sammeln mit jedem Franken Umsatz
- 100 Franken Cashback bei Globus
- 440 Franken auf Ihre Holmes Place-Mitgliedschaft geschenkt
- Airline und Mietwagenprogramme
- Kostenfreie Platinum Partnerkarte inkl. aller Vorteile
- Bestes Versicherungspaket in der Schweiz
- Kostenloser Lounge-Zugang an über 1 400 Flughäfen
- Upgrades, Frühstück, Late Check-in & Check-out und weitere Statusvorteile in Hotels
Membership Rewards – nichts weiter als ein weiteres Loyalitätsprogramm?
Ich sehe die American Express Platinum Card seit jeher nicht unbedingt als eine Karte, die sich einer einzelnen Leistung wegen lohnt, sondern der Kombination vieler Vorteile wegen. Deshalb ist das Membership Rewards Programm auch etwas, dass ich hier zwar erwähnen, aber auch nicht unendlich ausführen möchte. Warum? Weil jede American Express Kreditkarte dasselbe MR anbietet und Ihr in unserem American Express Membership Rewards Guide sowieso viel bessere und detailliertere Informationen findet. Wenn es also nur um das Sammeln von Punkten geht, kann man zum Beispiel auch auf eine American Express Green Card oder eine American Express Gold Card setzen. Bin ich dennoch ein Fan von Membership Rewards? Absolut, immerhin hat Moritz die Membership Rewards schon den einen oder anderen verrückten Flug, etwa in der Business Class mit Air France nach New York ermöglicht.

Es ist nur eben wichtig ins Verhältnis zu setzen, dass man Membership Rewards auch nutzen kann, wenn man auf eine deutlich günstigere American Express Kreditkarte setzt, sodass ich den Gegenwert eben auch nur da ansetzen würde, wo die günstigeren Karten liegen – also im mittleren zweistelligen Franken-Bereich. Dennoch kann ich nur jedem ans Herz legen, die Karte idealerweise wirklich bei jeder Transaktion zu zücken & damit Punkte zu sammeln, denn die vielen Business und First Class Flüge, die ich dank Membership Rewards geniessen konnte, werde ich so schnell definitiv nicht vermissen!
Gebühren & Akzeptanz – so schlecht wie man immer hört?
Bleiben zwei Punkte, die ich zumindest nicht aussenvorlassen möchte: Gebühren & Akzeptanz. Es steht ausser Frage, dass American Express bis heute nicht ganz an die Akzeptanz herankommt, die in der Schweiz EC-Karte und international Visa und Mastercard bieten. Dennoch bin ich positiv überrascht, wie sich die Akzeptanz in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Kann ich mittlerweile überall mit meiner Amex bezahlen? Leider nein. Dennoch habe ich das Gefühl, dass ich in zwei von drei Fällen mittlerweile problemlos die Amex zücken kann – in der Hälfte dieser Situationen hätte mir nur Bargeld weitergeholfen. In der anderen Hälfte hätte ich entweder mit einer anderen Kreditkarte oder zumindest mit einer EC-Karte bezahlen können. Das führt dazu, dass man die Amex nicht universal verwenden kann, ist zumindest für mich aber kein Deal-Breaker, da ich für solche Situationen eine weitere Kreditkarte im Portemonnaie habe. Praktisch finde ich im Übrigen auch die Apple Pay-Anbindung von Amex, was das Bezahlen doch deutlich leichter macht.

Bleibt ein anderes Ärgernis, das einen bei der Amex Platinum erwartet und das sicher auch eine offene Flanke ist. Die typische Amex Schwäche, nämlich das Abheben von Bargeld, egal, ob in der Schweiz oder im Ausland ist eine sehr kostspielige Angelegenheit und definitiv ein Nachteil. Bei Abhebungen in der Schweiz werden 4 Prozent und mindestens 5 Franken verrechnet. Für Bargeldbezüge im Ausland gelten die gleichen Gebühren. Bei Fremdwährungs- oder Auslandtransaktionen wird eine Gebühr von 1.75 Prozent fällig – weitere Details zu den Gebühren findet Ihr natürlich auch in unserer American Express Platinum Card Analyse. Es steht ausserfrage, dass es diese Gebühren auch bei den meisten anderen Kreditkarten gibt. Wer etwa eine Kreditkarte der Credit Suisse oder anderen Hausbanken nutzt, bezahlt ähnliche Gebühren.
Dennoch sei erwähnt, dass es auch einige Karten gibt, bei denen man um diese Gebühren für Abhebungen und Zahlungen in Fremdwährungen herumkommt. Hier bin ich dann doch auch kritisch gegenüber Amex, denn wenngleich es viele Punkte gibt, die ich in diesem Guide positiv hervorgehoben habe, möchte ich diesen eher kritischen doch auch erwähnt haben. Da lässt sich dann auch wenig drumherum reden, in diesem Bereich ist die Amex Platinum leider nicht die perfekte Kreditkarte, die man unbedingt im Portemonnaie haben möchte. Für mich machen die anderen Vorteile das zwar locker wett, aber ich kann verstehen, dass die Perspektiven hier auseinandergehen.
Versicherungen – mehr als nur ein Werbeversprechen?
Die Frage, ob die American Express Platinum Card wirklich etwas taugt, steht und fällt vermutlich nicht mit den Versicherungsleistungen.

Eine Sache sollte man auf jeden Fall nicht machen: Sich einfach ohne einmal die Bedingungen zu lesen darauf verlassen, dass man in jeder Situation bestens abgesichert ist. Die Auslandsreisekrankenversicherung ist genauso wie die Unfallversicherung im Ausland ziemlich gut, hat aber auch ihre Limitierungen – besonders bei längeren Aufenthalten im Ausland.
Die Reisekomfortversicherungen (z.B. bei Gepäckverlust) sind ebenfalls ganz nett, noch wichtiger ist für mich die Reiseannullations- und Reiseabbruchversicherung, die einen dann schützt, wenn man eine Reise wegen Krankheit nicht antreten oder abbrechen muss. Zu erwähnen ist ebenfalls die Mietwagenversicherung, die einen weltweiten Vollkaskoschutz bietet – jedoch nur für eine Mietdauer von bis zu 31 Tage. Das Kleingedruckte wirkt hier ehrlich gesagt nicht immer besonders Premium, was doch ein bisschen nervt.

Das gilt auch für den Aspekt, dass die Versicherungsleistungen nur bei Karteneinsatz (da muss man gerade bei Reisen mit mehreren Bestandteilen genau hinsehen) gelten und zudem auch eine kleine Selbstbeteiligung anfallen kann. Ich will aber nicht nur negativ sein, denn bei einem Schadensfall in der Vergangenheit war die Abwicklung sehr einfach und vertrauensvoll, sodass Moritz auch durch die Versicherungen schon tausende Franken (es ging um seinen Mietwagen) sparen konnte.
Meinen kritischen Worten zum Trotz finde ich den gebotenen Schutz der Amex Platinum also wirklich gut, man sollte sich aber eben genau informieren und auch das Kleingedruckte lesen. Einen “perfekten” und “vollständigen” Schutz bietet eben auch die American Express Platinum Card nicht. Wer das im Hinterkopf hat, darf sich über Versicherungen freuen, die sonst in der Kombination sicher mehrere Hundert Franken kosten würden – mit der Platinum Card gibt es diese einfach obendrauf.
Fazit zur echten Leistung der Amex Platinum Card
Klar, die American Express Platinum Card ist aus Metall und sieht schick aus. Das allein wäre für mich aber noch lange kein Grund, auf die Karte zu setzen. Es gibt fraglos auch Nachteile, etwa hohe Gebühren beim Abheben oder bei Zahlungen in Fremdwährungen und die noch nicht überall sehr gute Akzeptanz. Bei den Vorteilen ist sicherlich auch nicht alles Gold (oder Metall), was glänzt. Allerdings kommt man realistisch je nach Nutzung locker auf einen Gegenwert der Vorteile von 1’300 Franken und mehr, was zumindest für mich dazu führt, dass sich die Amex Platinum trotz ihres hohen Preises tatsächlich lohnt. Ganz wichtig ist und bleibt allerdings: Jede Person hat eine andere Perspektive auf den Gegenwert von Vorteilen und einen anderen Lebenswandel, sodass sich die Karte nicht für jede Person lohnt. Schaut Euch die Analyse in diesem Artikel also genau an und entscheidet dann für Euch, ob die Karte auch für Euch taugt!
American Express Platinum Kreditkarte
45 000 Membership Rewards Punkte
- Halbe Jahresgebühr im ersten Jahr
- 200 CHF SIXT Ride Guthaben pro Jahr
- 100 CHF SWISS Guthaben pro Jahr
- Wertvolle Punkte sammeln mit jedem Franken Umsatz
- 100 Franken Cashback bei Globus
- 440 Franken auf Ihre Holmes Place-Mitgliedschaft geschenkt
- Airline und Mietwagenprogramme
- Kostenfreie Platinum Partnerkarte inkl. aller Vorteile
- Bestes Versicherungspaket in der Schweiz
- Kostenloser Lounge-Zugang an über 1 400 Flughäfen
- Upgrades, Frühstück, Late Check-in & Check-out und weitere Statusvorteile in Hotels